Ich freue mich, dass Sie meine Website besuchen. Ich bin Professor für Viszeralchirurgie, spezialisiert auf Operationen der inneren Organe, insbesondere des Verdauungstrakts, der Lunge sowie der Schilddrüse.
Meine Patientinnen und Patienten profitieren von meiner jahrzehntelangen Erfahrung auf diesem Gebiet: Das Spektrum reicht von Routineoperationen (Leistenbrüche etc.) bis hin zu sehr komplexen Eingriffen bei Tumorleiden. Meine Kernkompetenz betrifft Operationen am Dickdarm – insbesondere bei bösartigen Tumoren – und Operationen zur Reduzierung des massiven Übergewichts, zum Beispiel Magenbypass-Operationen.
Wenn möglich und sinnvoll, führen wir die Operationen schonend mit minimal-invasiven, videooptischen Techniken durch. Der Sitz unserer Praxis in der Klinik Hirslanden in Zürich, aber auch mein Standort im Spital Männedorf, garantieren den optimalen Austausch zwischen den einzelnen Disziplinen und die Verfügbarkeit von Ärzten aller Fachgebiete – was besonders wichtig ist für die umfassende Behandlung von Krebserkrankungen.
Weitere Angaben zu meiner Ausbildung und zu meinem akademischen Werdegang, zum gesamten Operationsspektrum, zur interdisziplinären Vernetzung und zu den Standorten unserer Aktivität finden Sie auf den folgenden Seiten.
Mein Credo lautet: höchste Fachkompetenz, ausführliche und verständliche Beratung sowie Humanität in Behandlung und Betreuung.
Bitte vereinbaren Sie Sprechstundentermine für meine
Praxis in der Klinik Hirslanden über mein Sekretariat:
Prof. Dr. med. Rolf B. Schlumpf
Partner der Gemeinschaftspraxis
Klinik Hirslanden
Witellikerstrasse 40
(Eingang Enzenbühltrakt)
8032 Zürich
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T +41 44 387 31 50
F +41 44 387 37 01
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Prof. Dr. med. Rolf Schlumpf
Chefarzt für Viszeralchirurgie
Chirurgische Klinik
Spital Männedorf
Asylstrasse 10
Postfach
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Schweiz
T +41 44 922 25 11
F +41 44 922 25 05
Die Praxis von Professor Schlumpf befindet sich in der Klinik Hirslanden – sie liegt auf der rechten Zürichseeseite zwischen Zürich und Zollikon. Die ruhige Lage am Zürichberg, mit einem weiten Blick über See und Berge, ist ideal für eine erholsame Atmosphäre.
Tram Linie 11 ab Zürich Hauptbahnhof oder Zürich Stadelhofen (Richtung Rehalp)
bis Haltestelle Balgrist.
Forchbahn S 18 ab Bahnhof Stadelhofen (Richtung Forch/Esslingen)
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Einen Fahrplan finden Sie auf www.sbb.ch/fahrplan.
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Die Praxis befindet sich im Trakt E, Eingang Enzenbühlstrasse.
Mit der S-Bahn bis zum Hauptbahnhof, anschliessend mit dem Tram Linie 11 (Richtung Rehalp) bis zur Haltestelle Balgrist.
Die Fahrzeit mit dem Taxi beträgt ca. 40 Minuten.
In der Tiefgarage stehen für Besucher gebührenpflichtige Parkplätze zur Verfügung. Die Öffnungszeiten sind täglich von 06:00–21:00 Uhr. Bitte beachten Sie, dass in unmittelbarer Nähe der Klinik nur in einem sehr beschränkten Ausmass Parkiermöglichkeiten (Blaue Zone) vorhanden sind.
Die Klinik Hirslanden ist eine moderne Zürcher Privatklinik und gehört zu Hirslanden, der führenden Privatklinikgruppe der Schweiz. Die moderne Infrastruktur und die medizinische Fachkompetenz unserer Ärzte und Mitarbeiter bestimmen seit Jahren unser Handeln und unsere Philosophie, damit Sie sich bei uns rundum wohlfühlen.
Die Klinik Hirslanden hat am 27. März 2009 mit „Recognized for Excellence“ (R4E****) eine weitere Stufe im Qualitätsmanagement erreicht. Externe Assessoren der European Foundation for Quality Management haben die Klinik Hirslanden mit 400 bis 450 Punkten bewertet und ihr somit das Diplom „Recognized for Excellence“ mit vier Sternen zuerkannt. Die Klinik Hirslanden gehört damit zu den führenden Kliniken im Gesundheitswesen.
Das Spital Männedorf am Zürichsee – persönlich und kompetent. Mit ihren knapp 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern behandelt und betreut die Klinik jährlich rund 36.000 Menschen. Aufgrund ihrer pflegerischen und medizinischen Fachkompetenz sowie der modernen Infrastruktur bietet sie jeder Patientin und jedem Patienten eine individuell abgestimmte Behandlung.
Der Leistungsauftrag umfasst die medizinische Grundversorgung bei Notfällen sowie zusätzlich verschiedene Pakete der erweiterten Grundversorgung. Die drei Kliniken für „Medizin“, „Chirurgie“ und „Gynäkologie & Geburtshilfe“ werden durch das „Institut für Anästhesie & Intensivmedizin“ sowie das „Institut für Radiologie“ ergänzt. Das Spital Männedorf bietet ebenfalls eine Intensivpflegestation sowie einen Rettungsdienst.
Das Spital Männedorf legt grossen Wert auf eine ganzheitliche Betreuung und eine persönliche Atmosphäre. Bei jeder Behandlung strebt die Klinik höchste Qualität an. Qualitätsmessung hat hier eine lange Tradition: Das Spital Männedorf beteiligt sich seit Jahren an spezifischen Messprogrammen zur Kontrolle und zur Verbesserung seiner Leistungsqualität. Und es erfüllt die hohen Standards des Qualitätssiegels „HQuality®“, das Kliniken tragen, die ihren zusatzversicherten Patienten einen ausserordentlichen Betreuungsstandard und gehobene Hotellerie-Dienstleistungen bieten.
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Der Dickdarm nimmt die unverdaulichen Nahrungsbestandteile aus dem Dünndarm auf und entzieht ihnen Wasser sowie restliche Nährstoffe/Salze (Elektrolyte). Als Mastdarm wird der letzte Abschnitt des Verdauungssystems bezeichnet, in dem der verdickte Brei bis zur nächsten Stuhlentleerung verbleibt und der in den Analkanal (After) als untere Öffnung des Verdauungstrakts mündet.
Die operative Entfernung von Teilen des Dickdarms oder des Mastdarms ist notwendig bei Tumorleiden (Dickdarm-Krebs), aber auch bei entzündlichen Darmerkrankungen (Divertikulitis, Colitis ulcerosa und Morbus Crohn). Bei bösartigen Tumoren ist die Operation immer Bestandteil der Behandlung. Die Situation von Patientinnen und Patienten, die an einem bösartigen Darm-Tumor leiden, wird an unserer Klinik zur Planung der Behandlung im Zuge einer sogenannten interdisziplinären Tumor-Board-Sitzung – die in Kompetenz-Zentren für Tumorbehandlung wöchentlich stattfinden – in Anwesenheit aller erforderlichen Spezialisten besprochen. Im Anschluss daran werden bei diesen Sitzungen auch die weiteren Behandlungsschritte vorgeschlagen. Anwesend sind: Chirurg, Onkologe, Radiotherapeut, Gastroenterologe, Pathologe, Nuklearmediziner und eventuell weitere Spezialisten.
Bei den entzündlichen Darmerkrankungen ist die Operation häufig notwendig, meist aber erst nach einer Phase der medikamentösen Behandlung.
Wenn Blut am Stuhl beobachtet wird, kann dies auf einen Tumor am Dickdarm hinweisen. Ebenfalls können neu aufgetretene Veränderungen der Stuhlgewohnheiten – zum Beispiel Verstopfung oder häufige, teilweise flüssige Stuhlentleerungen – Zeichen eines Dickdarm-Karzinoms sein. In seltenen Fällen kann es auch zu einem Notfall aufgrund eines Darmverschlusses kommen. Bei der recht häufig auftretenden Divertikelkrankheit sind dagegen (wiederkehrende) Schmerzen im linken Unterbauch und Fieber typische Symptome. Divertikel sind irreversible kleine Ausstülpungen der Dickdarm-Wand, die ab dem 50. Lebensjahr sehr oft auftreten und zu wiederkehrenden Entzündungen neigen. Bei Vorliegen der hier genannten Symptome empfehlen wir Ihnen, Ihren Hausarzt aufzusuchen.
Zentral für die Diagnose von Tumoren im Dickdarm und im Mastdarm ist die Dickdarm-Spiegelung (Koloskopie), bei der ein flexibler Schlauch mit Videooptik durch den After in den Darm vorgeschoben wird. Bei dieser Untersuchung kann zusätzlich eine Gewebeprobe entnommen werden. Für die Erfassung des Tumorstadiums ist zusätzlich eine Computertomographie, manchmal auch eine MRT (Magnet-Resonanz-Tomographie) oder eine Ultraschalluntersuchung notwendig. Bei den entzündlichen Dickdarm-Erkrankungen, vor allem bei der Divertikelentzündung, steht die Computertomographie für eine erste Diagnosestellung im Vordergrund. Die Spiegelung erfolgt dann meist erst nach Abklingen der Entzündung. Je nach Notwendigkeit und Abklärungsstand können wir diese Untersuchung gern für Sie veranlassen.
Sobald die Diagnose eines bösartigen Dickdarm- oder Mastdarm-Tumors feststeht, besprechen wir die Situation in der interdisziplinären Tumor-Board-Sitzung. Beim Dickdarm-Tumor ist die Operation meistens der erste therapeutische Schritt. Bei bösartigen Tumoren des Mastdarms erfolgt – je nach Tumorstadium – oft zuerst eine Vorbehandlung mit Radiotherapie (Bestrahlung) und Chemotherapie (medikamentöse Behandlung) und erst im Anschluss daran die Operation.
Bei der Operation von Mastdarm-Tumoren muss aufgrund der Lage des Tumors (Distanz zum After-Schliessmuskel) zudem darüber entschieden werden, ob ein definitiver künstlicher Darmausgang (Anus praeter) angelegt werden muss, was heute selten der Fall ist. Sobald der Behandlungsplan entworfen ist, sehe ich die Patientinnen und Patienten in meiner Sprechstunde und bespreche mit ihnen ausführlich Diagnose und Therapie sowie die nächsten Schritte. Ich plane für diesen Termin immer genügend Zeit ein, sodass alle Fragen in Ruhe besprochen werden können. Bei den entzündlichen Darmerkrankungen steht meist mehr Zeit zur Planung einer Operation zur Verfügung. Eine Ausnahme bildet die entzündliche Darmperforation mit erforderlicher Notfall-Operation.
Operation durch die Bauchhöhle (abdominal), in der Regel laparoskopisch
Operation durch den After (transanal)
Ein Polyp ist eine meist gutartige Geschwulst der Darmschleimhaut, die keine Beschwerden hervorruft. Polypen sind jedoch in der Regel Vorstufen einer Krebsbildung. Bei der Vorsorge-Koloskopie (präventive Dickdarm-Spiegelung, ab dem 50. Lebensjahr empfohlen) können Polypen erkannt und abgetragen werden.
Für eine Operation am Dickdarm oder Mastdarm ist die Aufnahme in die Klinik am Tag vor der Operation notwendig. Selbstverständlich sehe ich Sie dann persönlich, und wir werden noch offene Fragen besprechen. Je nach allgemeinem Gesundheitszustand und Dokumentation werden Sie bei der Aufnahme durch einen Arzt der inneren Medizin untersucht. Es wird immer eine Blutentnahme durchgeführt, wo nötig noch ein EKG und ein Lungenröntgenbild. Eine komplette Spülung des Dickdarms ist nur bei Mastdarm-Eingriffen notwendig. Am Abend vor der Operation kann noch eine leichte Mahlzeit eingenommen werden (bei einer Mastdarm-Operation nur flüssige Kost). Sie werden dann Ihren Anästhesisten kennenlernen, der mit Ihnen die Narkose bespricht. Bei Dickdarm- und Mastdarm-Eingriffen ist praktisch ausnahmslos eine Vollnarkose erforderlich.
Die Operation an Dick- und Mastdarm ist eins meiner Schwerpunktgebiete, auf denen ich grosse Expertise und Erfahrung vorweisen kann. Ich führe diese Operation wann immer möglich schonend, das heisst laparoskopisch durch (Schlüsselloch-Chirurgie). Bei dieser Methode, auch Bauchspiegelung genannt, werden durch kleine Schnitte in der Bauchdecke optische und chirurgische Instrumente in die Bauchhöhle geführt. Dadurch bleiben meinen Patientinnen und Patienten der grosse Schnitt, Schmerzen und eine unschöne Narbe erspart.
Entfernt wird der befallene Dickdarm- beziehungsweise Mastdarm-Abschnitt – mit einem Sicherheitsabstand zum Krankheitsherd. Hierzu ist es erforderlich, die zu diesem Darmteil führenden Gefässe zu identifizieren, zu verschliessen und zu durchtrennen. Bei Tumorerkrankungen ist es besonders wichtig, auch die zugehörigen Lymphknoten zu entfernen, da sie später mikroskopisch auf Tumorbefall untersucht werden müssen (Lymphknoten-Metastasen). In den meisten Fällen wird ein Darmabschnitt von etwa 30 Zentimetern entfernt. Die verbleibenden Darmschenkel müssen dann wieder zusammengesetzt werden, was zumeist mit Nahtklammergeräten erfolgt (Naht mit kleinen Titanklammern). Je nach Art des Eingriffs dauert die Operation zwischen 90 Minuten und etwa 4 Stunden. Bei meinen Patientinnen und Patienten führe ich den Eingriff von A bis Z selbst durch.
In erfahrenen Händen können diese Operationen heute sehr sicher durchgeführt werden, so tritt zum Beispiel eine Nachblutung kaum je mehr auf. Trotzdem können gelegentlich andere Komplikationen auftreten. Die folgenschwerste Komplikation ist eine Undichtigkeit der neu hergestellten Darmverbindung. Das Risiko beträgt – abhängig von der Art des Eingriffs – etwa 3 Prozent und betrifft die ersten 5 Tage. Manchmal kann auch ein Wundinfekt, eine Blasenentzündung, selten eine Beinvenen-Thrombose oder anderes auftreten. Ich führe die tägliche Visite bei meinen Patientinnen und Patienten immer selbst durch und kümmere mich um sie – von der Aufnahme bis zur Entlassung. Langfristig gibt es nach den meisten Eingriffen kaum Probleme, und die Lebensqualität ist in aller Regel ohne Einschränkungen.
Nach der Operation verbringen Sie in der Regel eine Nacht im Aufwachraum oder auf der Intensivstation. Wir legen grossen Wert auf eine perfekte Schmerzbehandlung. Trinken ist wenige Stunden nach der Operation möglich. Am ersten Tag nach dem Eingriff können Sie bereits im Lehnstuhl sitzen und auch kurze Strecken gehen. Je nach Art des Eingriffs können Sie bereits am 1. Tag flüssige oder weiche Nahrung zu sich nehmen, am 2. Tag Kartoffelstock und Ähnliches, am 3. Tag meist schon leichte Normalkost. Die Hautschnitte werden mit kleinen, durchsichtigen Wundfolien abgedeckt, was einen Verbandwechsel in den ersten Tagen erübrigt, dafür können Sie bereits duschen, sobald die Infusion (Flüssigkeitszufuhr, Schmerzmittel etc.) entfernt ist (2. oder 3. Tag nach der Operation). Wir verwenden eine intracutane Nahttechnik (knapp unter der Hautoberfläche), die kosmetisch die besten Ergebnisse liefert, und es muss kein Fadenmaterial entfernt werden. Wie bei allen Operationen wird während des Klinikaufenthalts zur Vermeidung von Thrombosen und Lungenembolien täglich eine Blutverdünnungsspritze unter die Haut (am Bein) verabreicht. Je nach Art des Eingriffs ist für Dickdarm-Operationen eine Aufenthaltsdauer in der Klinik von 5 bis 10 Tagen erforderlich.
Die meisten Patientinnen und Patienten sind bei der Entlassung selbständig, ohne Pflegebedarf und benötigen kaum mehr Schmerzmittel. Abhängig von der Art des Eingriffs bestehen für einige Wochen noch Stuhlunregelmässigkeiten (vermehrte Stuhlpassagen), die sich aber längerfristig normalisieren. Auch bei sehr gutem Allgemeinzustand empfehlen wir nach dem Verlassen der Klinik noch eine Erholungszeit von mindestens 2 Wochen und erst danach die Wiederaufnahme der Arbeit. Sport kann 4 Wochen nach der Operation wieder betrieben werden.
Bei Patientinnen und Patienten, die wegen eines bösartigen Tumors operiert wurden, wird das Ergebnis der pathologischen Untersuchung des entfernten Darmstücks in der Konferenz mit den anderen Tumorspezialisten erneut besprochen. Falls sich der Tumor nicht ausgebreitet hat, ist in der Regel keine Zusatzbehandlung, wohl aber eine regelmässige und langfristige ärztliche Kontrolle erforderlich. Falls sich der Tumor in den mitentfernten Lymphknoten eingenistet hat (Lymphknoten-Metastasen), empfehlen wir – entsprechend internationalen Standards – eine zusätzliche Chemotherapie (medikamentöse Behandlung). Damit kann das Risiko einer Rückkehr der Tumorerkrankung reduziert, die Prognose also verbessert werden.
Heute können wir viele Patientinnen und Patienten mit bösartigen Tumoren des Dickdarms heilen. Dennoch besteht – abhängig vom Tumorstadium – auch bei bester Behandlung ein gewisses Rückfallrisiko. Die Prognose ist bei Vorhandensein von Lymphknoten- oder Leber-Metastasen reduziert, aber auch diese Situation ist nicht aussichtslos und sollte in jedem Fall mit einem Spezialisten besprochen werden. Selbstverständlich stehe ich auch nach der Operation für Sie zu Verfügung, denn ich bespreche den individuellen weiteren Weg mit jeder Patientin und jedem Patienten ausführlich.
Patientinnen und Patienten, die wegen einer Divertikelkrankheit operiert werden, sind nach der Erholung vom Eingriff gesund, und das Wiederauftreten einer Divertikelentzündung kommt nur sehr selten vor.
Unter Adipositas-Chirurgie (auch bariatrische Chirurgie) versteht man chirurgische Eingriffe zur Bekämpfung des krankhaften Übergewichts. Ziel ist es, Patientinnen und Patienten, die mithilfe herkömmlicher Massnahmen keine genügende Gewichtsreduzierung erreichen konnten, zu unterstützen. Eine derartige Operation ist die invasivste, also am stärksten eingreifende, aber zugleich auch die erfolgreichste Therapieoption. Durch die Gewichtsreduzierung wird eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität und des allgemeinen Gesundheitszustands erreicht, da viele Folgekrankheiten gemindert oder sogar geheilt werden können.
Durch die Veränderung der Essgewohnheiten und der Nahrungszusammensetzung, durch zivilisationsbedingten Bewegungsmangel sowie andere Ursachen hat sich das krankhafte Übergewicht (Morbid Obesity) stark verbreitet. Die Betroffenen leiden persönlich, das heisst in ihren Beziehungen, ihrer Karriere, aber auch gesundheitlich: durch Folgekrankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes (Zuckerkrankheit), Gelenkabnutzung und anderes mehr. Ab einem gewissen Ausmass des Übergewichts (Body-Mass-Index über 35 kg/m2) sind Diätbemühungen allein meistens erfolglos, und es lohnt sich, eine operative Behandlung zu erwägen. Die häufigsten dafür geeigneten Operationen sind der Magenbypass und die Schlauchmagenbildung. Diese Behandlungen werden von den Krankenkassen bezahlt. Der Body-Mass-Index (BMI) errechnet sich nach der folgenden Formel: Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch (Grösse in Meter)2.
Beispiel: Gewicht 110 kg, Grösse 170 cm; 110 geteilt durch 1,7 x 1,7 (2,89) = 38,0 kg/m2.
Ich beschäftige mich seit 1995 mit dem krankhaften Übergewicht. Damals habe ich das erste laparoskopische Magenband in der Schweiz eingesetzt. Seither hat sich die bariatrische Chirurgie enorm weiterentwickelt, und wir bieten Ihnen heute, auf der Basis dieser langjährigen Erfahrung, ein äusserst kompetentes, interdisziplinäres Behandlungskonzept an. Für ein erstes orientierendes Gespräch nehmen wir Ihre direkte Anmeldung gern entgegen.
Häufig besteht bei den betroffenen Personen bereits seit der Kindheit oder der Pubertät eine Übergewichtsproblematik. Nicht selten erfolgte ein zusätzlicher markanter Gewichtsanstieg nach einer Schwangerschaft oder durch ein psychisch traumatisierendes Ereignis. Unzählige Bemühungen mit Diäten, Fitness und selbst Medikamenten resultierten in vorübergehender Gewichtsreduzierung, gefolgt von einem neuerlichen Gewichtsanstieg über das vorher bestehende Niveau hinaus (Jo-Jo-Effekt). Mit der Zeit kommt häufig Bluthochdruck, später auch die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ II) hinzu. Damit wachsen die Risiken für Folgeschäden wie Herzinfarkt, Hirnschlag, Arterienverkalkung und anderes mehr. Es kommen Abnützungserscheinungen an den Gelenken, Krampfadern, Harninkontinenz, Schlaf-Apnoe-Syndrom, aber nicht selten auch soziale Folgeerscheinungen wie Isolation, sexuelle Abstinenz und Schwierigkeiten im Beruf hinzu. Das Erreichen eines Body-Mass-Index von über 35 kg/m2 ist ein definitives Warnsignal. Davon betroffene Personen haben in unserer Zivilisation mit Diätmassnahmen allein nur eine Chance von etwa 7 Prozent, eine nachhaltige und effiziente Gewichtsreduzierung zu erreichen. Falls Sie einen Body-Mass-Index von über 35 kg/m2 haben, ist es Zeit, einen mit dieser Problematik vertrauten Spezialisten aufzusuchen. Wir stehen Ihnen gern für ein Gespräch zur Verfügung.
Wenn sich aufgrund eines Gesprächs in unserer Sprechstunde die Gewissheit ergibt, dass Sie einen Eingriff zur Gewichtsreduzierung benötigten, weise ich Sie zur weiteren sorgfältigen Abklärung unseren darauf spezialisierten Internisten (Stoffwechselmedizin/Endokrinologie) zu. Es erfolgt dort dann im Rahmen von mindestens zwei ambulanten Terminen eine ausgiebige Abklärung, einschliesslich Blutentnahme, EKG unter Fahrradbelastung, Magenspiegelung und Ultraschalluntersuchung. Sie erhalten dort auch weitere Informationen über die Situation nach der Operation und erste Instruktionen durch die Ernährungsberatung.
Sobald die Abklärungen abgeschlossen sind, bespreche ich die Situation mit dem Internisten und dem Anästhesisten. Auf der Basis der Untersuchungsergebnisse erarbeiten wir einen Vorschlag dafür, welche Operation sich bei Ihnen am besten eignet. Dann sehen wir uns noch einmal in der Sprechstunde und beschliessen zusammen die definitive Art des Eingriffs sowie den Aufnahme- und den Operationstermin.
Für die meisten Patientinnen und Patienten empfiehlt sich die Magenbypass-Operation – der Gold-Standard der bariatrischen Eingriffe. Mit diesem Verfahren haben wir, aber auch andere Zentren weltweit, seit vielen Jahren Erfahrung. Dies garantiert eine hohe Sicherheit der Behandlung und eine sehr präzise Prognose des Langzeitresultats. Die Schlauchmagenbildung hingegen ist ein Verfahren, bei dem erst seit wenigen Jahren Erfahrungen in grösserem Umfang gesammelt werden. Der Eingriff ist relativ einfach, und die Resultate in den ersten zwei Jahren sind recht gut. Wir sehen aber im Langzeitverlauf nicht selten ein unbefriedigendes Ergebnis in Bezug auf einen erneuten Gewichtsanstieg.
Wir empfehlen diesen Operationstyp in zwei Situationen: einerseits bei ausgewählten Patientinnen und Patienten mit einem Body-Mass-Index von 65 kg/m2 oder höher (das heisst zum Beispiel Gewicht = 220 kg, Grösse = 180 cm, BMI = 67,9 kg/m2). Bei derart übergewichtigen Personen kann die Durchführung der Bypass-Operation technisch sehr schwierig sein. Mit der einfacheren Schlauchmagenbildung verlieren diese Patientinnen und Patienten zum Beispiel 70 bis 80 Kilogramm in 1 bis 2 Jahren, und wir können dann mit geringen Risiken eine Umwandlung in einen Bypass vornehmen, was dann ein gutes Langzeitresultat garantiert. Andererseits führen wir die Schlauchmagenbildung auch im unteren Grenzbereich des Body-Mass-Index durch, also bei Personen mit einem BMI von 35 bis 37 kg/m2. Nach dem heutigen Informationsstand können in diesem Bereich zufriedenstellende Langzeitergebnisse erreicht werden.
Die Magenband-Operation führen wir nicht mehr durch.
Ich selbst habe die erste laparoskopische „Gastric-Banding-Operation“ der Schweiz 1995 am Universitätsspital Zürich durchgeführt. Dieser Eingriff ist recht einfach und hat kaum Frühkomplikationen. Die Lebensqualität und die langfristigen Resultate sind aber so schlecht, dass wir den Eingriff seit 2002 nicht mehr durchführen.
Je nach Allgemeinzustand und eventuellen Begleitkrankheiten erfolgt Ihre Aufnahme in die Klinik am Tag vor dem Eingriff oder auch erst wenige Stunden vor der Operation. Abgesehen von einer Blutentnahme sind weitere Untersuchungen in der Regel nicht mehr notwendig, da sie bereits vorher durchgeführt wurden. Nach der Aufnahme wird Sie der Anästhesist besuchen und den Ablauf der Narkose mit Ihnen besprechen. Bei diesen Eingriffen ist ausnahmslos eine Vollnarkose erforderlich. Am Abend vor der Operation kann noch eine leichte Mahlzeit eingenommen werden, bis 6 Stunden vor dem Eingriff darf getrunken werden.
Die Operationen zur Reduzierung des Übergewichts sind eins meiner Spezialgebiete, in die ich viel Entwicklungsarbeit investiert habe und auf denen ich grosse Erfahrung vorweisen kann. Bei meinen Patientinnen und Patienten führe ich den Eingriff natürlich selbst durch, und zwar von Anfang bis Ende. Wir können diese Operationen praktisch immer laparoskopisch durchführen (Schlüsselloch-Chirurgie). Bei dieser Methode, auch Bauchspiegelung genannt, werden durch kleine Schnitte in der Bauchdecke optische und chirurgische Instrumente in die Bauchhöhle geführt. Dadurch bleiben Ihnen der grosse Schnitt, Schmerzen und eine unschöne Narbe erspart. Sie sind nach der Operation fast schmerzfrei und können zeitnah aufstehen und gehen, wodurch das Risiko für zum Beispiel eine Thrombose oder eine Lungenembolie gering ist. Für diese Eingriffe ist immer eine Vollnarkose erforderlich.
In einem ersten Schritt wird der Magen im obersten Abschnitt, kurz unterhalb des Mageneingangs, quer durchtrennt. Dadurch entsteht ein Magen von der Grösse einer Espresso-Tasse, eine sogenannte Pouch. Dies limitiert die Menge der Nahrung, die aufgenommen werden kann, stark. Der restliche Magen (der sogenannte Blindmagen) wird am Schnittrand mit kleinen Klammern (Staples) verschlossen und bleibt an Ort und Stelle, ist jetzt aber von der Speisepassage ausgenommen.
In einem zweiten Schritt wird ein Dünndarm-Schenkel von zum Beispiel 1,5 Meter Länge (proximaler Magenbypass) zum kleinen Magen hochgezogen und mit ihm verbunden. Diese operativ hergestellte Verbindung zwischen zwei anatomischen Strukturen oder Hohlorganen, aber auch Blutgefässen und Nerven, nennt man in der Chirurgie Anastomose. Die Speisen treten nun aus dem Magen direkt in diesen verkürzten Dünndarm-Abschnitt über. Sie könnten dort jedoch nicht verdaut werden, da die Verdauungsfermente der Bauchspeicheldrüse und der Gallensaft fehlen („Bypass-Effekt“).
In einem dritten Schritt wird deshalb der Darmabschnitt, der die Speisen transportiert, mit dem vom Zwölffingerdarm kommenden Darmschenkel, der Fermente und Galle führt, verbunden. Fermente (auch Enzyme) sind biochemisch aktive Proteine, die von der Bauchspeicheldrüse in den Zwölffingerdarm abgegeben werden. Sie sind imstande, Fette, Kohlenhydrate und Proteine aus der Nahrung zu spalten und so verdaubar zu machen. Dieser neuen Verbindung nachgelagert können die Speisen nun verdaut werden, allerdings nur, bis der Dünndarm in den Dickdarm übertritt und endet (im Dickdarm kann nicht verdaut werden).
Der durch den Eingriff für die Verdauung zur Verfügung stehende Dünndarm-Abschnitt ist mit 1,5 bis 2,0 Metern natürlich zu kurz (normalerweise 3,5 bis 4,0 Meter), weshalb auch unverdaute Speisen im Dickdarm ankommen und den Körper mit dem Stuhl verlassen. Dadurch kommt es zu einer reduzierten Kalorienaufnahme.
Das Funktionsprinzip der Bypass-Operation beruht also einerseits auf einer deutlichen Einschränkung der aufnehmbaren Speisemenge (Restriktion), andererseits auf der Verhinderung einer vollständigen Verdauung (Malabsorption). Der Eingriff dauert zwischen 90 Minuten und 2 Stunden.
Bei dieser Operation wird ein grosser Teil des Magens dergestalt entfernt, dass nur ein schlauchförmiger Rest zurückbleibt. Dadurch wird die Kapazität für die Aufnahme von Speisen stark reduziert (Restriktion). Zusätzlich kommt es durch noch nicht vollständig erforschte Mechanismen – veränderte Sekretion von Überträgersubstanzen – zu einem rascheren Sättigungsgefühl. Der Eingriff dauert 60 bis 90 Minuten.
Bei beiden Operationsformen besteht ein Risiko für Thrombosen und Lungenembolien (kleiner als 1 Prozent), für Wundinfektionen und, ebenfalls selten, für Narbenbrüche. Langfristig kann durch die starke Gewichtsreduzierung überschüssige Haut am Bauch, an den Oberarmen und Oberschenkeln unschön in Erscheinung treten. Zumeist Patientinnen wünschen dann verständlicherweise (frühestens nach 2 Jahren) korrigierende Eingriffe, müssen sich aber bewusst sein, dass solche Massnahmen (plastische Chirurgie) in der Regel von der Krankenkasse nicht getragen werden.
Eine der schwerwiegendsten Frühkomplikationen (innerhalb der ersten 5 Tage nach der Operation) ist eine Undichtigkeit der Verbindungsnaht an Magen oder Darm (Anastomosen-Insuffizienz). Dabei kann Magen- oder Darminhalt in die Bauchhöhle austreten und eine Infektion verursachen, was eine Notfall-Operation erforderlich macht. Diese Komplikation tritt bei weniger als 1 bis 2 Prozent der Eingriffe auf. Selten kann es im Langzeitverlauf zu einer narbigen Einengung der Verbindungsstelle zwischen Magen und Dünndarm (Anastomosen-Striktur) oder zur Bildung eines gutartigen Geschwürs (Anastomosen-Ulcus) an dieser Stelle kommen.
Einige Patientinnen und Patienten können unter sogenanntem „Dumping“ leiden: Durch einen zu schnellen Übertritt der Nahrung vom Magen in den Dünndarm kommt es unter anderem zu Schwankungen des Blutzuckerspiegels mit Schwindelgefühl, Zittern und Herzklopfen. Meistens genügen Diätmassnahmen (während des Essens aufs Trinken verzichten) zur Behandlung. Selten – aber auch noch nach Jahren – kann eine sogenannte „innere Hernie“ auftreten: Durch die Operation entstehen Lücken im Bereich des Aufhängegebildes des Darms (im Mesenterium), durch die Dünndarm-Schlingen durchtreten und einklemmen können, was eine Notfall-Operation erforderlich macht. Immer kann es langfristig – durch die Einschränkung der vollständigen Verdauung (Malabsorption) – zu einem Mangel an Vitaminen und Spurenelementen, gelegentlich auch an Proteinen kommen. Um dies zu verhindern, sind eine fortlaufende ärztliche Kontrolle und die lebenslange Einnahme mindestens eines Vitaminpräparats notwendig.
Auch hier kann es früh nach der Operation zu einer Undichtigkeit an der Naht des Schlauchmagens kommen, das Risiko beträgt etwa 1 Prozent. Eine Reoperation ist dann meistens umgehend erforderlich. Sehr selten treten Nachblutungen entweder in die Bauchhöhle oder in den Schlauchmagen auf. Langfristig beklagen nicht wenige Patientinnen und Patienten saures Aufstossen, was sich durch Medikamente zumeist beherrschen lässt. Ebenfalls besteht bei diesem Operationstyp eine gewisse Rückfallgefahr. Das heisst, nach etwa 2 Jahren kann (häufig durch eine Ausdehnung des Schlauchmagens) das Gewicht wieder ansteigen. Meistens muss dann eine Umwandlungsoperation in einen Bypass empfohlen werden.
Dadurch, dass diese Operationen praktisch immer laparoskopisch durchgeführt werden, halten sich die Schmerzen in einem sehr erträglichen Rahmen und lassen sich medikamentös gut beherrschen. In der ersten Nacht nach der Operation dürfen Sie weder essen noch trinken. Am Morgen des ersten Tags nach dem Eingriff dürfen Sie trinken, und bei unkompliziertem Verlauf erfolgt dann unter Anleitung durch die Ernährungsberatung ein standardisierter Kostaufbau während der nächsten 3 Tage. Ein Hauptmenü nach 3 Tagen sieht zum Beispiel so aus: 1 Suppenlöffel Broccoli-Mousse, 1 Suppenlöffel Kartoffelstock und ein Suppenlöffel pürierte Rotzunge. Danach besteht ein Sättigungsgefühl. Sie sitzen bereits am Abend nach der Operation am Bettrand oder im Lehnstuhl. Am Tag danach sind Sie häufig auf und können bereits im Gang spazieren gehen. Eine Wundpflege entfällt; die 5 kleinen Einstiche (Schnitte) sind mit wasserdichter Wundfolie abgedeckt, sodass bereits am 2. Tag geduscht werden kann. Wie bei allen Operationen wird während des Klinikaufenthalts zur Vermeidung von Thrombosen und Lungenembolien täglich eine Blutverdünnungsspritze unter die Haut (am Bein) verabreicht. Am 4. oder 5. Tag nach der Operation gehen Sie nach Hause.
Wenn Sie die Klinik verlassen, sind Sie schmerzfrei, selbständig mobil und normalerweise ohne Pflegebedarf. Bis zum 14. Tag nach der Operation geben Sie sich noch jeden Tag zur Vermeidung einer Thrombose oder einer Lungenembolie eine subcutane Spritze (unter die Haut). Sie werden ebenfalls noch ein Medikament gegen die Magensäure einnehmen: für einen Monat nach der Bypass-Operation, eventuell länger nach der Schlauchmagenbildung. Nach beiden Eingriffen spüren Sie eine deutliche mengenmässige Einschränkung der Nahrungsaufnahme. Viele Patientinnen und Patienten fühlen sich dadurch am Anfang müde und weniger leistungsfähig. Dies ändert sich aber bald, und mit jedem verlorenen Kilo steigen die Motivation und die Freude am „neuen Leben“. Im Durchschnitt besteht 3 Wochen nach Entlassung aus der Klinik wieder volle Arbeitsfähigkeit. Ebenfalls darf spätestens ab diesem Zeitpunkt jede Art von Sport betrieben werden.
Nach diesen Eingriffen, ganz besonders nach der Magenbypass-Operation, ist eine lebenslange medizinische Nachkontrolle erforderlich. Eine erste Kontrolle erfolgt nach 3 Monaten, dann nach 6 und 12 Monaten und nachfolgend in der Regel im Jahresrhythmus. Besondere Beachtung wird dabei einem eventuell auftretenden Mangel an Vitaminen und Spurenelementen geschenkt. Bei Patientinnen und Patienten mit Diabetes, Bluthochdruck und anderen gewichtsabhängigen Krankheiten können die entsprechenden Medikamente unter ärztlicher Kontrolle meist rasch reduziert, dann häufig ganz weggelassen werden.
Durch die massive Gewichtsreduzierung ist das Resultat für Ihre Gesundheit, aber auch für Ihr persönliches Wohlbefinden und Ihre soziale Einbettung hervorragend. Die Lebensqualität ist kaum beeinträchtigt, die Patientenzufriedenheit sehr hoch. Wenn ich meine Patientinnen und Patienten Monate nach dem Eingriff sehe, stellen sie mir meistens dieselbe Frage: „Warum habe ich diese Operation nicht schon viel früher machen lassen?“
Etwa 2 Jahre nach der Operation ist das niedrigste Gewicht erreicht und bleibt dann mit kleinen Schwankungen stabil. Falls das Resultat nicht den Erwartungen oder den Prognosen entspricht, können zusätzliche Massnahmen in Erwägung gezogen werden. Dies trifft besonders für die Schlauchmagenbildung zu, bei der wir annehmen, dass nach dieser Periode bei einigen Patientinnen und Patienten eine Umwandlung in einen Magenbypass erforderlich ist.
Zu diesem Zeitpunkt kann jedoch ebenfalls der Wunsch nach einer Korrektur der überschüssigen Haut – vor allem an Bauch, Oberarmen und Oberschenkeln – ein Thema werden. Über die Qualität unserer Behandlung berichten auch Patienten-Selbsthilfe-Organisationen sehr positiv.
Operationen an der Schilddrüse sind bei einer Überfunktion der Drüse oder bei Tumoren notwendig. Es gibt verschiedene Typen von Schilddrüsen-Krebs, die häufigsten treten im jungen Erwachsenenalter auf und sind in der Regel heilbar. Die Behandlung besteht aus der meist vollständigen Entfernung der Schilddrüse und der Radiojodtherapie. Bei der Schilddrüsenüberfunktion reicht selten eine alleinige Radiojodtherapie, meist muss auch ein Teil oder die ganze Schilddrüse entfernt werden. Die Patientinnen und Patienten sind dann geheilt.
Wenn ein tastbarer Knoten besteht, ist grundsätzlich eine Operation in Betracht zu ziehen. Es gilt der Grundsatz: „Ein unklarer Knoten muss weg!“ Dies gilt besonders dann, wenn der Knoten grösser wird, unter Umständen sogar auf die Luftröhre drückt (Atemnot) oder Schluckbeschwerden verursacht.
Falls eine Schilddrüsen-Szintigraphie durchgeführt wurde und diese einen sogenannten kalten Knoten zeigt, bedeutet dies, dass an dieser Stelle das Schilddrüsengewebe nicht normal funktioniert. Die Szintigraphie ist ein bildgebendes Verfahren, bei dem eine sehr geringe, ungefährliche Dosis radioaktiven Jods verabreicht wird. Die Substanz sammelt sich im Schilddrüsengewebe und erlaubt durch die fotoähnliche Erfassung der Abstrahlung (Gammakamera) die Diagnose verschiedener Schilddrüsenerkrankungen. Es handelt sich bei dem Knoten dann entweder um einen bösartigen Tumor oder um degenerativ verändertes Gewebe.
Da das eine vom anderen ohne Eingriff meist nicht sicher unterschieden werden kann, ist eine Operation erforderlich.
Schliesslich gibt es auch Überfunktionen der Schilddrüse, die medikamentös nicht unter Kontrolle zu bringen sind (zum Beispiel Morbus Basedow), oder generalisierte Vergrösserungen („Kropf“), die eine operative Entfernung des Organs erforderlich machen. Dies gilt besonders dann, wenn die Drüse bis in die Brusthöhle reicht.
Ein neu entdeckter, tastbarer Knoten im Bereich der Schilddrüse sollte immer abgeklärt werden, ganz besonders wenn eine Grössenzunahme zu beobachten ist. Manchmal kommt es zu einer sicht- oder tastbaren Vergrösserung des ganzen Organs („Kropf“), was ebenfalls vom Facharzt untersucht werden sollte. Gelegentlich kann es bei Vorliegen vor allem von bösartigen Tumoren zu einer Schädigung des Stimmbandnerven kommen, was sich durch dauerhafte Heiserkeit bemerkbar macht.
Auf der anderen Seite kann es auch ohne spürbare Vergrösserung der Drüse zu einer Überfunktion und entsprechenden Symptomen kommen. Meist führt dies zum Beispiel zu vermehrtem Schwitzen, Nervosität, eventuell leichtem Zittern und in gewissen Fällen zu einem Hervortreten der Augäpfel (sogenannter Exophthalmus). Liegt bei Ihnen eins oder mehrere der genannten Phänomene vor, ist die Vorstellung beim Arzt unbedingt zu empfehlen.
Je nach Grösse ist ein Knoten an der Schilddrüse bereits sichtbar, meistens aber tastbar (eine normale Schilddrüse kann nicht ertastet werden). Eine Blutentnahme gibt vor allem Auskunft darüber, ob eine Über- oder Unterfunktion vorliegt. Bösartige Tumore können damit nicht erkannt werden, da auch trotz ihres Auftretens zumeist eine normale Schilddrüsenfunktion vorliegt. Immer ist eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse erforderlich. Damit können Grösse und Zahl der Knoten, aber auch ihr „Inhalt“ gesehen werden. Bei soliden Knoten (mit Gewebe gefüllt) ist eher ein Tumor zu vermuten als bei zystischen Formationen (mit Flüssigkeit gefüllt). Gelegentlich sind eine Punktion mit einer Nadel und die mikroskopische Untersuchung des so gewonnenen Zellmaterials erforderlich. Besonders bei Schilddrüsenfunktionsstörungen eignet sich zur weiteren Abklärung eine Schilddrüsen-Szintigraphie (siehe oben). Diese Untersuchungen sind fast immer ausreichend für die Diagnose und eine Therapieplanung. Eine Kehlkopfspiegelung (durch den Hals-Nasen-Ohren-Spezialisten) wird am Tag vor der Operation durchgeführt und dient der Untersuchung der Stimmbänder beziehungsweise des für ihre Funktion verantwortlichen Stimmbandnerven.
Die meisten Untersuchungen werden durch den Hausarzt oder den Endokrinologen (Drüsenspezialist) veranlasst. Nach Abschluss der Untersuchungen liegt entweder eine gut begründete Vermutung oder aber eine definitive Diagnose vor. Wir sehen Sie dann in unserer Sprechstunde und besprechen gemeinsam mit Ihnen den Behandlungsplan. Wenn der Verdacht auf einen Tumor vorliegt, werden wir Sie darüber informieren, welche wichtigen Entscheidungen zum Teil erst während der Operation getroffen werden können.
Der Eingriff beginnt mit der Entfernung derjenigen Hälfte der Schilddrüse, in der sich der Knoten befindet. Das entnommene Gewebe wird dann sofort mikroskopisch untersucht. Wird ein bösartiger Tumor festgestellt, wird auch die andere Hälfte des Organs entfernt. Das geschieht, damit – wie in den meisten Fällen bei bösartigen Schilddrüsen-Tumoren – im Anschluss an die Operation eine zweckmässige Behandlung mit radioaktivem Jod möglich ist. Diese Behandlung dient der Elimination von eventuell ausserhalb der Schilddrüse vorhandenem Tumorgewebe (zum Beispiel Lymphknoten-Metastasen). Würde man die gesunde (nicht tumorbefallene) Schilddrüsenhälfte bei der Operation belassen, würde sich das ganze radioaktive Jod dort konzentrieren und bliebe ohne Wirkung auf mögliche Metastasen. Bei diffuser Schilddrüsenvergrösserung („Kropf“) wird meist die ganze Schilddrüse entfernt; bei Überfunktion manchmal das ganze Organ (zum Beispiel bei Morbus Basedow), manchmal auch nur die Hälfte (zum Beispiel beim autonomen Adenom).
Haupteingriffe
Zusatzmassnahmen
Für eine Operation an der Schilddrüse erfolgt je nach Allgemeinzustand und Alter die Aufnahme in die Klinik am Vortag, bei unkritischer Situation auch erst am Operationstag selbst. In jedem Fall benötigen wir zeitnah die für die Anästhesie erforderlichen Voruntersuchungen (EKG, Blutentnahme, altersabhängig auch ein Lungenröntgenbild). Bei Patientinnen und Patienten mit einer Überfunktion der Schilddrüse ist eventuell bereits Wochen zuvor eine Vorbereitungsbehandlung zur Risikoreduzierung nötig. Kurz nach der Aufnahme wird der Anästhesist mit Ihnen die zur Anwendung gelangende Narkosemethode (Vollnarkose) besprechen. In der Regel dürfen Sie bis 6 Stunden vor dem Eingriff noch essen und trinken.
Schilddrüsen-Operationen können nur unter Vollnarkose durchgeführt werden. Notwendig ist ein quer verlaufender, ca. 6 Zentimeter langer Hautschnitt am Hals, etwa eine Daumenbreite oberhalb des Brustbeins. Nach Ablösen einer schlanken Muskelschicht stösst man bereits auf die Schilddrüse. Auf der geplanten Seite wird der Schilddrüsenlappen freigelegt, dann werden die zu- und abführenden Gefässe abgebunden und durchtrennt. Zur sicheren Schonung des wichtigen Stimmbandnerven wird dieser aufgesucht und seine einwandfreie Funktion durch Elektrostimulation (siehe unten) überprüft. Erst dann wird die zu entfernende Schilddrüsenhälfte von der Luftröhre angehoben und die Gewebebrücke zur Gegenseite durchtrennt. Das entnommene Gewebe wird vom Pathologen sofort auf Bösartigkeit untersucht. Bei dieser intraoperativen Schnellschnittuntersuchung werden kleine, während des Eingriffs entnommene Gewebestücke tiefgefroren, hauchdünn geschnitten und im Mikroskop untersucht.
Der Pathologe kann dann mit grosser Treffsicherheit innerhalb von 15 bis 20 Minuten feststellen, ob es sich um einen bösartigen oder einen gutartigen Tumor handelt. Falls kein bösartiger Tumor vorliegt, kann die Operation durch den schichtweisen Wundverschluss abgeschlossen werden. Falls ein bösartiger Tumor nachgewiesen wird, ist die Entfernung der anderen Schilddrüsenhälfte in gleicher Weise durchzuführen. Hier wird erneut der sorgfältigen Schonung des Stimmbandnerven hohe Aufmerksamkeit zuteil. Je nach Typ des Tumors müssen zusätzlich Lymphknoten in der Umgebung mitentfernt werden. Bei einer Operation wegen eines Kropfs oder einer Schilddrüsenüberfunktion müssen meist auch beide Schilddrüsenhälften entfernt werden (totale Thyreoidektomie).
Bei der intraoperativen Funktionskontrolle des Stimmbandnerven wird während der Operation direkt am freigelegten Recurrens-Nerv mit einer Sonde ein feiner elektrischer Impuls abgegeben. Ist der Nerv intakt, leitet er den Impuls zum Kehlkopf weiter und von dort auf eine Elektrode des Beatmungs-Tubus in der Luftröhre (notwendig für die Vollnarkose). Der Impuls wird über ein Kabel zu einem Neuromonitoring-Gerät weitergeleitet, das ein akustisches Signal abgibt. Im Normalfall ertönt bei intaktem Nerven dann ein typisches Piep-Geräusch.
Die Schilddrüsen-Operation dauert etwa 90 Minuten, wenn nur eine Hälfte des Organs entfernt wird, ca. 120 Minuten für die Resektion der ganzen Schilddrüse. Wir können das kosmetische Resultat durch einen möglichst kurz gehaltenen Hautschnitt, angepasst an die anatomisch vorgegebene Hautspaltrichtung, sehr günstig gestalten. Für die Hautnaht verwenden wir eine Technik mit resorbierbarem (vom Körper abbaubarem) Fadenmaterial, sodass die Naht nicht sichtbar ist und sich eine Fadenentfernung erübrigt. Circa 1 Jahr nach der Operation ist die Narbe kaum mehr erkennbar.
Die am meisten gefürchtete Komplikation ist eine Verletzung des Stimmbandnerven, was Heiserkeit verursacht. Würden die Stimmbandnerven auf beiden Seiten geschädigt, könnte dies sogar zu schwerer Atemnot führen. Glücklicherweise handelt es sich hierbei um sehr seltene Komplikationen (Risiko von etwa 1,2 Prozent für eine einseitige, weniger als 1 Promille für eine beidseitige Nervenschädigung). Häufiger ist eine vorübergehende Schwächung des Stimmbandnerven. Die Folge ist eine veränderte (meist tiefere Stimme) und eine raschere Ermüdung beim Sprechen. Dieser Zustand kann 2 bis 3 Monate anhalten und normalisiert sich dann völlig. Eine Nachblutung im Wundbereich (innerhalb den ersten 12 Stunden) ist sehr selten, kann aber die Atmung behindern, weshalb die Patientinnen und Patienten in der ersten Nacht in der Überwachungsstation bleiben. Schliesslich ist noch eine vorübergehende Mangelfunktion der Nebenschilddrüsen zu nennen, wodurch der Kalziumspiegel im Blut absinkt (spürbar durch ein Kribbeln in den Händen und um den Mund). Ursache ist eine unbeabsichtigte Mitentfernung der sehr kleinen Nebenschilddrüsen (2 bis 3 Millimeter) bei der Schilddrüsen-Operation. Die Folgeerscheinungen müssen durch das Verabreichen von Kalzium korrigiert werden, sie geben sich immer innerhalb von Tagen bis Wochen.
Die Erholung ist meist rasch und unkompliziert. In den ersten 2 bis 3 Tagen bestehen noch leichte Wund-, manchmal auch geringe Schluckschmerzen. Mit den üblichen Schmerzmitteln sind diese gut erträglich. Sie dürfen noch am Tag des Eingriffs wieder aufstehen und weiche Kost zu sich nehmen.
Wir decken die Wunde mit einer durchsichtigen Folie ab (bleibt für 7 Tage), dies erspart Ihnen die unangenehmen Verbandwechsel. Ebenfalls entfällt das Entfernen von Nahtmaterial, da wir Fäden verwenden, die unsichtbar unter der Haut liegen und sich dort auflösen. Wir legen keine Wund-Drainage.
Wie bei allen Operationen wird während des Klinikaufenthalts zur Vermeidung von Thrombosen und Lungenembolien täglich eine Blutverdünnungsspritze unter die Haut (am Bein) verabreicht. Der durchschnittliche Klinikaufenthalt dauert 3 Tage.
Mit der Entlassung aus der Klinik sind Sie selbständig und kaum unterstützungsbedürftig. Bis die richtige Dosis des einzunehmenden Schilddrüsenhormons gefunden ist, kann es sein, dass Symptome der Schilddrüsenunterfunktion bestehen (zum Beispiel Müdigkeit, Verstopfung, leichtes Frieren, niedriger Blutdruck, Gewichtszunahme). Dies ist bei richtiger Medikamentendosierung schnell korrigiert. Je nach Art des Eingriffs und Ihrem Alter entsprechend besteht nach der Entlassung aus der Klinik noch eine Arbeitsunfähigkeit von etwa 2 Wochen. Dann kann auch jede Art von Sport wieder aufgenommen werden.
Wurde die Operation wegen eines bösartigen Schilddrüsen-Tumors durchgeführt, folgt kurze Zeit (etwa 1 bis 4 Wochen) nach dem Eingriff die (kurzstationäre) Zusatzbehandlung mit radioaktivem Jod in einer nuklearmedizinischen Klinik. Diese Behandlung dient der Elimination von eventuell zurückgelassenem Tumorgewebe – entweder der Schilddrüse selbst oder aber von Tumorablegern in den Lymphknoten (Metastasen). Dabei wird eine geringfügige Menge radioaktiv markierten Jods verabreicht. Meist ist diese Behandlung ohne Nebenwirkungen. Spätestens nach einem Jahr erfolgt im Rahmen der Tumornachsorge mit einer Schilddrüsen-Szintigraphie (bildgebendes Verfahren) eine sehr zuverlässige Methode der Nachkontrolle.
Patientinnen und Patienten, bei denen die ganze Schilddrüse entfernt wurde, müssen nach der Operation lebenslang die fehlende Drüsenfunktion durch die Einnahme des Schilddrüsenhormons L-Thyroxin (zum Beispiel Eltroxin) ersetzen. Diese Behandlung ist einfach durchzuführen. Die notwendige Dosis wird individuell eingestellt, kann aber einfach vom Hausarzt kontrolliert und angepasst werden. Bei Patientinnen und Patienten, denen nur eine Hälfte der Schilddrüse entfernt wurde, muss nachkontrolliert werden, ob die Hormonproduktion noch ausreicht. Falls nicht, muss ebenfalls L-Thyroxin verabreicht werden.
Für die häufigsten Schilddrüsen-Tumore ist die Prognose sehr gut, es können heute rund 90 Prozent der Patientinnen und Patienten geheilt werden. Ebenfalls ist die Rückfallquote bei Operationen wegen einer Überfunktion der Schilddrüse sehr gering.
Die Entfernung einer einzelnen oder aller 4 Nebenschilddrüsen ist immer erforderlich bei einer Überfunktion des Organs – wegen des dadurch erhöhten Kalziumspiegels im Blut (Folge: Nierensteine, rasante Osteoporose). Bösartige Tumore dieser Drüse kommen nur extrem selten vor. Ich habe für diese Operation bereits vor Jahren eine minimalinvasive Technik entwickelt, die es erlaubt, mit einem Hautschnitt von höchstens 2 Zentimetern auszukommen.
Die etwa linsengrossen Nebenschilddrüsen produzieren ein Hormon (Parathormon), das den Kalziumhaushalt reguliert. Bei Abgabe des Hormons wird Kalzium aus den Knochen (Kalziumdepot) ausgeschwemmt, wodurch der Kalziumspiegel im Blut ansteigt. Es kann durch die überschiessende Bildung gutartigen Nebenschilddrüsengewebes zu einem sogenannten Adenom und damit zur unkontrollierten Mehrabgabe von Parathormon kommen (Diagnose: primärer Hyperparathyreoidismus). Ein Adenom ist ein gutartiger, vom Drüsengewebe ausgehender Knoten, der Nebenschilddrüsenhormon produziert. Typisch ist, dass er nicht der normalen Regulation unterliegt (sogenanntes autonomes Adenom). Dadurch kommt es zu einer Überproduktion des Hormons mit krankheitstypischen Erscheinungen. Durch die Mehrabgabe von Parathormon steigt der Kalziumspiegel im Blut unverhältnismässig an, und es kommt oft zur Bildung von Nierensteinen und eventuellen anderen Folgeerscheinungen.
Dies ist der häufigste Grund dafür, dass eine Nebenschilddrüse operativ entfernt werden muss. Bei Patientinnen und Patienten mit einer chronischen Nierenerkrankung kann es durch verminderte Aktivierung von Vitamin D zu einem Kalziummangel kommen. Die adäquate Reaktion der Nebenschilddrüsen ist dann die vermehrte Bildung von Parathormon (sekundärer Hyperparathyreoidismus). Dieser Zustand bedarf einer medikamentösen Behandlung, keiner Operation. Ein über lange Zeit bestehender sekundärer Hyperparathyreoidismus kann aber aufgrund einer chronischen Überstimulierung der Nebenschilddrüsen zu einem unkontrollierten übermässigen Anstieg des Parathormons führen (tertiärer Hyperparathyreoidismus). Hier ist eine chirurgische Behandlung, nämlich die Entfernung aller 4 Nebenschilddrüsen unter Rückbelassung eines kleinen Geweberests, erforderlich.
Mögliche Folgen des Hyperparathyreoidismus sind der Abbau von Knochensubstanz aufgrund der vermehrten Kalziumfreisetzung aus dem Knochen, Nierensteine aufgrund einer vermehrten Kalziumausscheidung in den Urin, Verkalkungen der Blutgefässe durch Ablagerung von Kalzium und Phosphat sowie eine Vielzahl weiterer, zum Teil variabler Symptome. Am häufigsten wird die Diagnose in Zusammenhang mit einem neu aufgetretenen Nierensteinleiden gestellt. Oft findet sich auch bei einer Blutentnahme aus anderem Grund (etwa medizinischer Check-up) als Zufallsbefund ein erhöhter Kalziumspiegel, dessen weitere Abklärung dann zur Diagnose führt. Hier bestehen dann meist (noch) keine Symptome.
Neben einem erhöhten Kalziumspiegel im Blut muss auch ein erhöhter Parathormonspiegel nachgewiesen werden. Damit steht die Diagnose fest, und die weiteren Untersuchungen dienen nur noch der Identifikation beziehungsweise Lokalisierung der überaktiven Nebenschilddrüse. Hierfür ist eine Ultraschalluntersuchung, vor allem aber auch eine Nebenschilddrüsen-Szintigraphie mit Computertomographie-Fusion erforderlich. Die Szintigraphie ist ein bildgebendes Verfahren, bei dem eine sehr geringe, ungefährliche Dosis radioaktiven Jods verabreicht wird. Die Substanz sammelt sich im Schilddrüsengewebe und erlaubt durch die fotoähnliche Erfassung der Abstrahlung (Gammakamera) die Diagnose verschiedener Schilddrüsenerkrankungen. Eine Kehlkopfspiegelung (durch den HNO-Spezialisten) wird am Tag vor der Operation durchgeführt und dient der Untersuchung der Stimmbänder beziehungsweise des Funktionsumfangs des Stimmbandnerven.
Nach diesen Untersuchungen sehe ich Sie in meiner Sprechstunde und bespreche mit Ihnen Diagnose und Behandlung. Die Therapie des primären Hyperparathyreoidismus besteht in der operativen Entfernung der überaktiven Nebenschilddrüse. Falls durch die Voruntersuchungen die Lage des Adenoms feststeht, kann ich die Operation durch einen sehr kleinen Schnitt (circa 1,5 Zentimeter) durchführen.
Beim tertiären Hyperparathyreoidismus müssen alle 4 Nebenschilddrüsen entfernt werden. Hierfür ist ein Schnitt wie für eine Schilddrüsen-Operation (siehe oben) erforderlich. In gewissen Situationen kann alternativ – zum Beispiel überbrückend bis zur Operation – eine medikamentöse Behandlung mit Cinacalcet (zum Beispiel Mimpara) erfolgen.
Haupteingriffe
Zusatzmassnahmen
Für eine Operation an der Nebenschilddrüse erfolgt je nach Allgemeinzustand und Alter die Aufnahme in die Klinik am Vortag, bei unkritischer Situation auch erst am Operationstag selbst. In jedem Fall benötigen wir zeitnah die für die Anästhesie erforderlichen Voruntersuchungen (EKG, Blutentnahme, altersabhängig auch ein Lungenröntgenbild). Kurz nach der Aufnahme wird der Anästhesist mit Ihnen die zur Anwendung gelangende Narkosemethode (Vollnarkose) besprechen. In der Regel dürfen Sie bis 6 Stunden vor dem Eingriff noch essen und trinken.
Bei einer normalen Anatomie befinden sich die 4 Nebenschilddrüsen hinter der Schilddrüse, je eine im Bereich der oberen beziehungsweise unteren Begrenzung des Schilddrüsenlappens, und zwar rechts wie links. Die normale Anatomie kann jedoch stark variieren, die kleinen, etwa linsengrossen Nebenschilddrüsen sind dann etwas weiter oben oder unten, manchmal sogar mit deutlicher Distanz zur Schilddrüse positioniert. Dadurch kann das Auffinden der Nebenschilddrüsen, vor allem wenn sie nicht stark vergrössert sind, manchmal schwierig und zeitraubend sein.
Wenn die Nebenschilddrüsen-Szintigraphie mit Computertomographie-Fusion vor der Operation den Ort des Adenoms klar und deutlich zeigt, lässt sich der Eingriff schnell und gezielt durchführen. Vorn am Hals, entweder rechts oder links, wird über dem zu erwartenden Befund ein etwa 1,5 Zentimeter grosser, quer verlaufender Hautschnitt vorgenommen. Das Unterhautfettgewebe wird durchdrungen, und dann wird die Muskelschicht zur Seite geschoben. Der Grenzbereich der Schilddrüse wird erkennbar. Wenn das Nebenschilddrüsen-Adenom wie üblich vergrössert ist (zum Beispiel auf 12 Millimeter), lässt es sich in der Tiefe tasten und aus dem es umgebenden Gewebe auslösen. Der Stimmbandnerv liegt meist in der Nähe, wird identifiziert und zur Funktionskontrolle elektrostimuliert (siehe unten). Die Nebenschilddrüse wird dann entfernt und vom Pathologen in einer Schnellschnittuntersuchung beurteilt. Bei dieser intraoperativen Schnellschnittuntersuchung werden kleine, während des Eingriffs entnommene Gewebestücke tiefgefroren, hauchdünn geschnitten und im Mikroskop untersucht.
Der Pathologe kann dann mit grosser Treffsicherheit innerhalb von 15 bis 20 Minuten feststellen, ob es sich um einen bösartigen oder einen gutartigen Tumor handelt.
Zusätzlich erfolgt 15 Minuten nach der Entfernung der Nebenschilddrüse eine Blutentnahme zur Bestimmung des Nebenschilddrüsenhormons, das dann um 50 Prozent gegenüber dem Ausgangswert abfallen muss. Wenn dies nicht der Fall ist, besteht die Ausnahmesituation, dass ein zweites Adenom vorliegt, das nun (durch einen etwas grösseren Schnitt) identifiziert und entfernt werden muss. Die Operation wird dann durch einen schichtweisen Wundverschluss abgeschlossen.
Hier ist ein Zugang zu allen 4 Nebenschilddrüsen und damit ein Hautschnitt wie für eine Schilddrüsen-Operation notwendig. Die 4 Drüsen werden freigelegt und dann bis auf einen kleinen Geweberest entfernt (sogenannte subtotale oder 3 ¾-Parathyreoidektomie). Letzterer soll eine weiterhin normale Nebenschilddrüsenfunktion gewähren. Alternativ kann eine totale Parathyreoidektomie mit Reimplantation von wenig Drüsengewebe in die Halsmuskulatur (oder in den Vorderarm) durchgeführt werden. Ich bevorzuge seit vielen Jahren mit gutem Erfolg die 3 ¾-Parathyreoidektomie.
Bei der intraoperativen Funktionskontrolle des Stimmbandnerven wird während der Operation direkt am freigelegten Recurrens-Nerv mit einer Sonde ein feiner elektrischer Impuls abgegeben. Ist der Nerv intakt, leitet er den Impuls zum Kehlkopf weiter und von dort auf eine Elektrode des Beatmungs-Tubus in der Luftröhre (notwendig für die Vollnarkose). Der Impuls wird über ein Kabel zu einem Neuromonitoring-Gerät weitergeleitet, das ein akustisches Signal abgibt. Im Normalfall ertönt bei intaktem Nerven dann ein typisches Piep-Geräusch.
Nebenschilddrüsen-Operationen können nur unter Vollnarkose durchgeführt werden. Die Parathyreoidea-Adenom-Entfernung dauert 30 bis 60 Minuten, die 3 ¾-Parathyreoidektomie circa 2 Stunden.
Das Spektrum der möglichen Komplikationen stimmt mit demjenigen nach Schilddrüsen-Operationen überein (siehe dort). Zusätzlich ist besonders die mögliche vorübergehende Mangelfunktion der Nebenschilddrüsen zu erwähnen, wodurch der Kalziumspiegel im Blut absinkt (spürbar durch ein Kribbeln in den Händen und um den Mund). Dies kann vor allem nach der 3 ¾-Parathyreoidektomie beim tertiären Hyperparathyreoidismus auftreten. Dann ist eine Korrektur durch das Verabreichen von Kalzium und nötigenfalls zusätzlich von Calcitriol (zum Beispiel Rocaltrol) nötig. Letzteres verbessert die Kalziumaufnahme aus dem Darm. Manchmal braucht es Wochen bis Monate Geduld, bis sich die Situation normalisiert.
Die Erholung ist meist rasch und unkompliziert. In den ersten 1 bis 2 Tagen bestehen noch leichte Wundschmerzen. Mit den üblichen Schmerzmitteln ist dies jedoch unproblematisch. Sie dürfen noch am Operationstag wieder aufstehen und normale Kost zu sich nehmen. Die Wunde wird mit einer durchsichtigen Folie abgedeckt (bleibt für 7 Tage), was Ihnen die unangenehmen Verbandwechsel erspart. Ebenfalls entfällt das Entfernen von Nahtmaterial, da wir Fäden verwenden, die unsichtbar unter der Haut liegen und sich dort auflösen. Wir legen keine Wund-Drainage. Wie bei allen Operationen wird während des Klinikaufenthalts zur Vermeidung von Thrombosen und Lungenembolien täglich eine Blutverdünnungsspritze unter die Haut (am Bein) verabreicht. Der durchschnittliche Klinikaufenthalt dauert 1 bis 2 Tage.
Mit Ihrer Entlassung aus der Klinik sind Sie gesund und selbständig. Schmerzmittel sind kaum mehr nötig, eine Diät muss nicht eingehalten werden. Je nach Art des Eingriffs und Ihrem Alter entsprechend besteht nach der Entlassung aus der Klinik noch eine Arbeitsunfähigkeit von etwa 1 Woche. Dann kann auch jede Art von Sport wieder betrieben werden.
Nach der Operation wegen eines primären Hyperparathyreoidismus ist keine besondere Kontrolle nötig. Nach der Operation beim tertiären Hyperparathyreoidismus besteht meist eine langfristige ärztliche Behandlung wegen der ursächlichen chronischen Nierenerkrankung.
Beim primären Hyperparathyreoidismus ist der Patient durch die korrekt durchgeführte Operation geheilt. Das Risiko eines Krankheitsrückfalls ist praktisch null. Beim tertiären Hyperparathyreoidismus ist die Situation bezüglich der vorbestehenden Überfunktion der Nebenschilddrüsen in den meisten Fällen korrigiert. Hier besteht aber eine gewisse Gefahr einer nachhaltigen Unterfunktion oder auch eines späteren Rückfalls.
Die Hernie (Synonym: der Bruch) ist ein angeborener oder zum Beispiel durch eine Voroperation entstandener Defekt der tragenden Bauchwandschichten (oder des Zwerchfells). Durch eine sich daraus entwickelnde Bruchlücke (Bruchpforte) können Teile von inneren Organen aus der Bauchhöhle austreten, was sich meist durch eine von aussen erkennbare Vorwölbung bemerkbar macht (nicht bei der Zwerchfell-Hernie).
Zwerchfell-Hernie (Hiatus-Hernie): siehe Operationen an der Speiseröhre.
Patienten, bei denen ein Leisten-, Nabel- oder Narbenbruch diagnostiziert wurde, sind gut damit beraten, die operative Versorgung zeitnah durchführen zu lassen. Bei Aufschieben wird der Bruch mit der Zeit grösser und damit das Operationsresultat schlechter. Zudem kann es zum plötzlichen Einklemmen und Abschnüren des Bruchinhalts, zum Beispiel von Darmschlingen, kommen, wodurch eine Notfall-Operation, eventuell mit einer Entfernung von Darmanteilen, notwendig wird: eine unnötige Erhöhung des Risikos.
Der Leistenbruch ist eine sehr häufige Erkrankung, vor allem beim Mann. Ebenfalls kommen Narbenbrüche, das heisst ein Defekt der Bauchwand in einer vormaligen Operationsnarbe, oft vor. Der Nabelbruch ist meist angeboren und bleibt häufig lange unbemerkt.
Patientinnen und Patienten erkennen das Problem erst, wenn sie eine neu entstandene Vorwölbung in der Leiste, am Nabel oder in einer alten Operationsnarbe sehen oder spüren. Nicht selten ist dies begleitet von moderaten bis stark störenden Schmerzen, besonders nach körperlicher Belastung. Wenn bei Ihnen solche Symptome vorliegen, empfehlen wir die Konsultation beim Arzt. Wir stehen Ihnen für eine Untersuchung und Beratung jederzeit gern zur Verfügung.
Die Diagnose des Leisten-, Nabel- oder Narbenbruchs ist durch die ärztliche Untersuchung in der Regel einfach zu stellen. Besteht Unsicherheit in Bezug auf die Diagnose, kann eine Ultraschalluntersuchung Klarheit schaffen. In seltenen Fällen, zum Beispiel bei sehr grossen Narbenbrüchen, ist zur Planung der Operation eine Computertomographie oder eine MRT (Magnet-Resonanz-Tomographie) wünschenswert.
Sobald die Diagnose feststeht – meistens schon beim ersten Sprechstundentermin –, kann ich die Behandlung mit Ihnen detailliert besprechen. Wir empfehlen, die Operation innerhalb eines Zeitraums von maximal 3 Monaten durchzuführen.
Bei Leistenbrüchen sollen bei der Wahl der Operationstechnik gegebenenfalls Begleitumstände wie Narkoserisiko, vorausgegangene Operationen, aber auch Wünsche und Bedürfnisse der Patientin beziehungsweise des Patienten berücksichtigt werden.
Ich empfehle als Standard die laparoskopische Hernien-Operation mit einem Netzimplantat, einem für die Rekonstruktion von anatomischen Schichten entwickelten Kunststoffnetz, zum Beispiel aus dem sehr gut verträglichen biokompatiblen Polypropylen. Moderne Netzimplantate sind sehr feine Gewebe, leichtgewichtig und grossmaschig, sodass sie gut vom Körper angenommen werden und langfristig zu einer optimalen Gewebeverstärkung führen. Dieser Eingriff macht jedoch – aus gutem Grund – eine Vollnarkose und das Einsetzen des Kunststoffnetzes erforderlich.
Auf Ihren ausdrücklichen Wunsch kann anstelle einer Vollnarkose in Regional- (vom Rückenmark her) oder sogar Lokalanästhesie (Spritze am Ort der Operation) operiert werden, dann allerdings nicht laparoskopisch. Ebenfalls kann auf Wunsch ohne Implantat gearbeitet werden (aber auch dann nicht laparoskopisch). Geringfügige Abstriche beim Resultat müssen dabei jedoch in Kauf genommen werden.
Bei Nabel- und Narbenbrüchen ist mir die Möglichkeit, mich Ihren individuellen Wünschen anzupassen, nur in geringem Umfang gegeben. Bei kleineren Narbenbrüchen und bei praktisch allen Nabelbrüchen empfehle ich die laparoskopische Operation. Bei mittelgrossen und grossen Narben-Hernien ist jedoch eine offene anatomische Rekonstruktion der Bauchdecken erforderlich. Das Einsetzen eines Kunststoffnetzes ist bei Narbenbrüchen praktisch ausnahmslos notwendig, bei kleinen Nabelbrüchen kann hingegen darauf verzichtet werden.
Leistenbruch (inklusive des sogenannten Schenkelbruchs)
Nabelbruch
Narbenbruch
Bei den meisten Hernien-Eingriffen reicht es – je nach Allgemeinzustand – aus, wenn die Aufnahme in die Klinik erst am Tag der Operation erfolgt. In diesem Fall sind jedoch die für die Anästhesie erforderlichen Voruntersuchungen (EKG, Blutentnahme, Lungenröntgenbild) im Vorweg vom Hausarzt durchzuführen. Bei grösseren Narben-Hernien-Operationen und bei Narkoserisiken empfiehlt sich die Aufnahme am Tag vor der Operation. Kurz nach der Aufnahme wird der Anästhesist mit Ihnen die zur Anwendung gelangende Narkosemethode besprechen. Abhängig von der Art der Anästhesie werden wir Sie rechtzeitig darüber informieren, wie lange vor dem Eingriff Sie noch essen und trinken dürfen.
Bei Leisten-, Nabel- und kleineren Narbenbrüchen empfehle ich grundsätzlich die minimalinvasive laparoskopische Technik. Bei dieser Methode, auch Bauchspiegelung genannt, werden in Vollnarkose durch kleine Stiche (Schnitte) durch die Bauchdecke optische und chirurgische Instrumente in die Bauchhöhle geführt. Zumeist wird nahe dem Nabel ein Trokar eingebracht. Dies ist eine luftdichte (mit Ventil ausgerüstete), etwa 10 bis 15 Zentimeter lange Röhre mit einem Durchmesser von 5 bis 12 Millimetern, durch die eine Videokamera, Instrumente für die Operation sowie auch das Netzimplantat in die Bauchhöhle geführt werden können. Durch den laparoskopischen Eingriff bleiben Ihnen der grosse Schnitt, Schmerzen und eine unschöne Narbe erspart. Zwar sind hierfür eine Vollnarkose und ein Netzimplantat notwendig, aber sowohl die kurz- als auch die langfristigen Ergebnisse sind hervorragend. Es resultieren nur geringe akute und praktisch keine chronischen Schmerzen aus dieser Art des Eingriffs, und die Rückfallrate (das heisst das Risiko, dass später wieder ein Bruch auftritt) ist sehr gering. Zudem können zum Beispiel beidseitige Leistenbrüche ohne zusätzliche Schnitte schonend gleichzeitig operiert werden.
Durch einen kleinen Schnitt nahe dem Nabel wird eine Videokamera in die Bauchhöhle geführt. Zwei weitere kleine Schnitte für je ein Operationsinstrument in der rechten und in der linken Hand des Operateurs sind notwendig. Die Einsicht in die Leistengegend von innen erlaubt sofort die Beurteilung der Grösse und des Typs der Hernie sowie das eventuelle Vorliegen einer zweiten Hernie auf der Gegenseite. Dann wird das Bauchfell (das Peritoneum, eine dünne, transparente Gewebeschicht, die in der Bauchhöhle die Bauchdecken und auch die meisten Bauchorgane tapetenartig überzieht) auf etwa 10 Zentimeter eröffnet und von der Bauchwand abgelöst; im gleichen Manöver wird der Bruchsack ausgelöst. Die in dieser Region vorhandenen Nerven und Gefässe – beim Mann auch der Samenleiter – können perfekt gesehen und geschont werden. Nach genügender Freilegung wird ein Netzimplantat in einer Grösse von 10 x 15 Zentimetern durch den Trokar (siehe oben) ins Operationsfeld gebracht und so aufgelegt, dass die Bruchpforte mit weiter Überlappung des Defekts abgedeckt ist. Das Netz wird dann mit wenigen, vom Körper abbaubaren Klammern fixiert und darüber das Bauchfell mit einer Naht sorgfältig verschlossen. Nach Entfernung der Instrumente werden dann auch die Einschnitte in der Haut mit einer intracutanen Naht (knapp unter der Hautoberfläche) verschlossen. Die Operationsdauer beträgt knapp 60 Minuten für eine Seite, 90 Minuten für beide Seiten.
Durch kleine Schnitte in der Flanke (in der Regel links) werden eine Videokamera und zwei Operationsinstrumente eingeführt. Dann werden die meist vorhandenen Verwachsungen der inneren Fettschürze oder Dünndarmschlingen aus dem Bruchsack abgelöst. Danach erst wird die Dimension des Defekts ersichtlich. Der Bruchsack wird entfernt. Es wird dann ein für den Einsatz in der Bauchhöhle geeignetes Netzimplantat in einer minimalen Dimension von 12 x 12 Zentimetern (maximal 25 x 30 Zentimeter) durch den Trokar (siehe oben) in die Bauchhöhle gebracht. Es erfolgt das Fixieren von innen an der Bauchwand – mit weiter Überlappung der Bruchpforte – mit 4 Nähten jeweils an den Ecken des Netzes. Zusätzlich wird der Netzrand mit vom Körper abbaubaren Klammern von innen am Bauchfell/an der Bauchwand fixiert. Abschliessend werden die 3 Schnitte mit einer intracutanen Naht (knapp unter der Hautoberfläche) verschlossen. Die Operationsdauer beträgt circa 60 Minuten.
Falls sich eine laparoskopische Operation nicht eignet (zum Beispiel nach vorausgegangener offener Prostata-Operation oder bei erhöhtem Narkoserisiko) oder die Patientin/der Patient eine solche nicht wünscht (Ablehnung einer Vollnarkose, Wunsch nach implantatfreier Operation), kann eine alternative Methode gewählt werden. Dabei kann dann auch in Regional- oder in Lokalanästhesie operiert werden. Es erfolgt ein etwa 7 bis 8 Zentimeter langer Schnitt knapp oberhalb der Leistenfalte (Leistenschnitt). Nach Eröffnung der Faszie (der Bindegewebsdecke) wird der Bruchsack freigelegt und entfernt. Danach erfolgt das Verschliessen der Bruchpforte durch Zusammenfügen der vorhandenen Muskel- und Faszienschichten (Bindegewebsschichten) durch eine Naht (Operation nach Shouldice) oder aber durch Einnähen eines etwa 12 x 8 Zentimeter grossen Kunststoffnetzes (Operation nach Lichtenstein). Derartige Eingriffe dauern knapp 60 Minuten.
Bei kleinen Nabelbrüchen mit einem Bruchpfortendurchmesser von weniger als 2 Zentimetern bedarf es keines Netzimplantats. Derartige Defekte können durch einen halbmondförmigen Hautschnitt unterhalb des Nabels freigelegt und dann mit einer Naht verschlossen werden. Dies dauert nur etwa 30 Minuten, eine kurze Vollnarkose ist notwendig.
Insbesondere bei grossen Narben-Hernien ist die laparoskopische Technik häufig nicht geeignet, weil sie dort zu unbefriedigenden Resultaten führt. Bei solchen Brüchen muss in der Regel die alte Narbe eröffnet und dann der Defekt der Bauchdecken ganz freigelegt werden. Auf beiden Seiten werden dann die einzelnen Bauchdeckenschichten eröffnet. In der Folge wird die nun mobile innerste Faszienschicht (Bindegewebsschicht) mit einer Naht verschlossen. Dann wird ein Kunststoffnetz in der erforderlichen Grösse (maximal etwa 25 x 15 Zentimeter) auf diese Schicht aufgenäht, und die vorderen Bauchdeckenschichten werden über dem Netz verschlossen (Operation nach Rives). Für diesen Eingriff, der etwa 90 Minuten dauert, ist immer eine Vollnarkose erforderlich.
Das Risiko für Komplikationen ist bei Hernien-Operation gering und liegt für einen Eingriff insgesamt bei etwa 3 Prozent. Bei alle Operationsarten besteht ein kleines Risiko eines Blutergusses, eines Wundinfekts (sehr selten) und/oder von postoperativen Schmerzen.
Bei der laparoskopischen Operationstechnik besteht ein deutlich reduziertes Risiko für Schmerzen, insbesondere für chronische Schmerzen. Im Gegensatz dazu ist der Hauptnachteil der konventionellen Leisten-Hernien-Operationen (zum Beispiel nach Shouldice oder Lichtenstein, siehe oben), dass ein beachtlicher Anteil der Patientinnen und Patienten hier unter verschieden starken Langzeitschmerzen leidet (bis 10 Prozent). Da beim Mann bei allen Techniken nahe am Samenstrang operiert wird, besteht das sehr geringfügige Risiko (unter 1 Prozent), dass der Samenleiter oder die Durchblutung eines Hodens in Mitleidenschaft gezogen werden könnte.
Die Art der Komplikationen entspricht denen bei der Narben-Hernien-Operation, die Häufigkeit ist jedoch durch die weitaus geringere Dimension des Wundgebiets noch viel geringer.
Sowohl bei der laparoskopischen als auch bei der offenen Technik bestehen in den ersten Tagen nach dem Eingriff Schmerzen, die behandlungsbedürftig (Schmerztabletten) sind. Bei der laparoskopischen Technik sind sie häufig durch die Art und Weise der Netzfixation, bei der offenen Technik durch die Grösse des (innerlichen) Wundgebiets bedingt. Mittel- bis langfristig ist die Situation aber meist unproblematisch. Da durch die Bauchhöhle gearbeitet (Laparoskopie) oder diese eröffnet wird (offene Operation), besteht ein hypothetisches Risiko, dass sich beim Ablösen von Verwachsungen eine Verletzung des Darms ereignen könnte, was allerdings sehr selten ist. Glücklicherweise kommen auch bei diesen Operationen kaum Wundinfekte oder Blutergüsse vor.
Nach der Operation verbringen Sie einige Stunden im Aufwachraum, bevor Sie in Ihr Zimmer gebracht werden. Wir legen grossen Wert auf eine perfekte Schmerzbehandlung. Nach der Leisten-Hernien-Operation sind die Schmerzen in der Regel kein Problem. Bei grossen Narben-Hernien-Plastiken ist der Behandlungsaufwand etwas grösser, die Folgen können aber immer zur Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten gelöst werden. Bei einer Leisten-Hernien-Operation können Sie noch am selben, bei einer grösseren Narben-Hernien-Operation meist erst am nachfolgenden Tag aufstehen und gehen. Am Abend nach dem Eingriff können Sie wieder essen und trinken. Da die Einstich- beziehungsweise Schnittstellen in der Haut mit einer intracutanen Nahttechnik (knapp unter der Hautoberfläche) versorgt und mit kleinen, durchsichtigen Wundfolien abgedeckt werden, erübrigen sich ein Verbandwechsel und eine Fadenentfernung. Dies erlaubt es Ihnen auch, dass Sie bereits am Tag nach der Operation wieder duschen können. Wie bei allen Operationen wird während des Klinikaufenthalts zur Vermeidung von Thrombosen und Lungenembolien täglich eine Blutverdünnungsspritze unter die Haut (am Bein) verabreicht.
Bei Leisten- oder Nabelbruch-Operation können Sie 1 bis 2 Tage nach der Operation wieder nach Hause. Für grössere Narbenbruch-Operationen ist ein Klinikaufenthalt von bis zu 5 Tagen erforderlich.
Wenn Sie nach Hause gehen, sind Sie völlig mobil und ohne Hilfe selbständig. Nach Leisten- und Nabelbruch-Operationen brauchen Sie nur noch für wenige Tage geringe Dosen von Schmerzmitteln. Nach der Operation grosser Narbenbrüche kann dies etwas länger dauern. Nach der Leistenbruch-Operation sollten Sie für mindestens 14 Tage, bei grossen Narbenbrüchen für 6 bis 8 Wochen keine Lasten über 7 Kilogramm heben oder tragen. Sportarten, bei denen Sie die Bauchmuskulatur stark belasten, sollten für diese Periode ebenfalls unterlassen werden. Ihre Arbeitsunfähigkeit richtet sich daher nach der körperlichen Belastung. Büroarbeit kann 4 bis 5 Tage nach dem Eingriff wieder aufgenommen werden. Bei körperlicher Arbeit ist eine Arbeitsunfähigkeit von mindestens 2 Wochen meist unumgänglich.
Eine Nachbehandlung ist, abgesehen von der oben erwähnten Belastungsvermeidung, nicht erforderlich. Da wir die Hautschnitte mit einer intracutanen Naht (knapp unter der Hautoberfläche) verschliessen, entfällt die Entfernung von Nahtmaterial. Zur Qualitätskontrolle werden ich Sie immer wenigstens einmal – in der Regel nach etwa 6 Wochen – in meiner Sprechstunde sehen. Zusätzliche Kontrollen sind nicht nötig.
Die Resultate nach der Operation von Leisten-, Nabel- und Narbenbrüchen ist heute ausgezeichnet. Das Risiko, dass nach der Operation eines Leisten- oder Nabelbruchs ein Rezidiv (ein Rückfall, das heisst ein Wiederauftreten einer Leisten-Hernie an derselben Stelle) auftritt, liegt bei etwa 1 bis 3 Prozent. Bei den Narbenbrüchen kann die Rückfallquote je nach Grösse des Defekts und Zustand der Bauchdecken etwas höher liegen.
Erkrankungen im Bereich des Afters (Anus) werden auch als proktologische Erkrankungen bezeichnet. Sie sind recht häufig, und bei einigen Diagnosen ist eine Operation nötig, insbesondere bei Hämorrhoiden, Fisteln und Fissuren, wie wir sie im Folgenden besprechen.
Hämorrhoiden sind eine Art „Krampfadern“ im After. Bis zu einer gewissen Grösse sind sie normal. Werden sie aber zu gross, können sie Probleme verursachen. Falls dann die Behandlung mit Zäpfchen oder anderen nichtoperativen Methoden erfolglos ist, ist eine Operation erforderlich. Fisteln sind unnatürliche, wahrscheinlich angeborene Verbindungsgänge zwischen dem After oder dem Mastdarm und der Haut in unmittelbarer Nähe des Afters. Lange Zeit unbemerkt, treten sie meistens erst durch die Ausbildung eines Abszesses (Eiteransammlung in der Fistel) in Erscheinung. In aller Regel ist eine Operation unvermeidbar. Fissuren sind feine „Längsrisse“ in der Afterhaut. Die Ursache ihrer Entstehung ist nicht ganz klar. Primär ist ein Behandlungsversuch mit Zäpfchen und Salben zweckmässig, falls dies nicht zum Ziel führt, ist ein operativer Eingriff erforderlich.
Typisch für Hämorrhoiden ist der wiederkehrende, meist schmerzlose Blutaustritt aus dem After. Grössere Hämorrhoiden können auch als Vorfall spürbar werden, dabei kann es zu einer „mechanischen“ Irritation und in der Folge zu Schmerzen kommen. Operiert werden muss dann, wenn sich die Patientin beziehungsweise der Patient durch die Situation gestört fühlt und wenn Schmerzen bestehen.
Gelegentlich kündigt sich das Vorhandensein einer Fistel durch einen geringfügigen, wiederholten Sekret- oder Eiterabgang in der Nähe des Afters an (Fleck in der Unterhose). Häufiger aber kommt es in der vorher nie bemerkten Fistel zu einem Sekretstau und damit zur Ausbildung eines Abszesses (einer Eiteransammlung). Operiert werden muss immer dann, wenn die Diagnose einer Fistel gestellt ist; der Zeitpunkt kann dem Leidensdruck angepasst werden.
Typisch für Fissuren ist der starke anale Schmerz während und oft auch Minuten bis Stunden nach dem Stuhlgang. Die Patientinnen und Patienten empfinden ein Brennen im After. Als Folgeerscheinung – wegen der Angst vor der schmerzhaften Stuhlpassage – tritt meist zusätzlich eine Verstopfung auf. Operiert werden muss immer dann, wenn Zäpfchen und Salben die Fissur nicht zur Abheilung bringen können und die Schmerzen anhalten.
Für die Abklärung von Hämorrhoiden, Fisteln und Fissuren ist eine Anoskopie (Spiegelung des Afters) notwendig. Diese einfache, ambulante Untersuchung des Afters und des untersten Abschnitts des Mastdarms (die höchstens eines Einlaufs als Vorbereitung bedarf) erfolgt mithilfe eines kurzen, rohrförmigen Instruments mit integrierter Lichtquelle. Damit können die meisten proktologischen Diagnosen gestellt werden. Diese Untersuchung kann sowohl von proktologisch versierten Chirurgen als auch von Gastroenterologen durchgeführt werden. Selbstverständlich kann ich Ihnen diese Untersuchung auch in meiner Sprechstunde anbieten. In den meisten Fällen kann direkt im Anschluss die Diagnose ausgesprochen und die Behandlung eingeleitet werden. Vereinzelt sind Zusatzuntersuchungen erforderlich. Zur Abklärung von Fisteln empfiehlt sich zusätzlich eine Endosonographie (Untersuchung des Afters mit einer eingeführten Ultraschallsonde) oder eine MRT (Magnet-Resonanz-Tomographie).
Dabei kann der Fistelverlauf sichtbar gemacht werden, was für die Operationsplanung wichtig ist. In gewissen Situationen, zum Beispiel wenn eine Stuhl-Inkontinenz besteht, das heisst ein Unvermögen, den Stuhlaustritt am After zu kontrollieren, wodurch es regelmässig zu unfreiwilligem Stuhlabgang kommt, ist eine Druckmessung des Schliessmuskels (anale Manometrie) nötig. Immer wenn Blutabgang aus dem After beklagt wird, ist zusätzlich eine Spiegelung des ganzen Dickdarms zu erwägen, um eine sich dort befindende Blutungsquelle, namentlich einen Tumor, auszuschliessen.
Wenn ich Sie in meiner Sprechstunde untersucht und die Diagnose gestellt habe oder Sie mit einer bereits gestellten Diagnose zu mir kommen, kann ich mit Ihnen die Behandlung besprechen beziehungsweise einleiten. Falls Zusatzuntersuchungen nötig sind, wird es einen zweiten Termin geben. Wir werden dann anschliessend die Notwendigkeit der Operation, die vorgesehene Anästhesie, die geplante Operationstechnik, mögliche Komplikationen, die Dauer des Klinikaufenthalts, die Rekonvaleszenz, die eventuelle Nachbehandlung und die Arbeitsunfähigkeit besprechen.
Hämorrhoiden
Fisteln
Fissuren
Für die Operationen am After kann – je nach Allgemeinzustand – die Aufnahme in die Klinik erst am Tag der Operation erfolgen. Dann aber sind die für die Anästhesie erforderlichen Voruntersuchungen (EKG, Blutentnahme, Lungenröntgenbild) im Vorweg beim Hausarzt durchzuführen. Bei grösseren proktologischen Operationen und bei Patientinnen und Patienten mit Narkoserisiko empfiehlt sich die Aufnahme am Tag vor der Operation. Kurz nach der Aufnahme wird der Anästhesist mit Ihnen die zur Anwendung gelangende Narkosemethode besprechen. Abhängig von der Art der Anästhesie werden wir Sie rechtzeitig darüber informieren, wie lange Sie vor dem Eingriff noch essen und trinken dürfen. Als Vorbereitung auf die Operation wird ein Einlauf durchgeführt werden.
Die meisten Eingriffe am und um den After können in einer Teilnarkose, das heisst einer „Rückenmarksanästhesie“, erfolgen. Bei komplexeren Eingriffen, oder auch auf Wunsch der Patientin beziehungsweise des Patienten, wird eine Vollnarkose angewandt.
Die häufigste Hämorrhoiden-Operation ist die Stapler-Hämorrhoidektomie nach Longo. Dabei wird mit einem Stapler (einem Gerät mit Klammern) gearbeitet, das eigentlich für Nahtverbindungen innerhalb des Darms konstruiert wurde. Das Prinzip der Operation besteht darin, dass durch die Resektion (das chirurgische Entfernen) eines 360°-Schleimhaut-Rings knapp oberhalb des Afters die Gefässe, die die Hämorrhoiden versorgen, durchtrennt und verschlossen werden, wodurch die Hämorrhoiden veröden. Vorteil dieser Operation ist, dass keine äussere Wunde vorliegt, weshalb kaum Schmerzen entstehen und die Heilungsphase unkompliziert ist.
Als Erstes wird zum Schutz des Schliessmuskels das Anoskop (Kunststoff-Tubus mit einer Länge von circa 5 Zentimetern und einem Durchmesser von circa 4 Zentimetern) eingesetzt. Dann wird die Schleimhaut des Mastdarms knapp oberhalb des Übergangs zur Afterhaut mit einer 360°-Naht erfasst („Tabaksbeutelnaht“). Das stabförmige Stapler-Gerät wird dann eingeführt, und die Naht über seiner inneren Achse geknotet. Nach dem Auslösen des Gerätemechanismus wird ein 360°-Schleimhautring ausgestanzt und gleichzeitig mit kleinen Titanklammern eine Naht gefertigt. Mit dem Entfernen des Anoskops ist der Eingriff nach etwa 30 Minuten beendet.
Sehr häufig ist die erste Erscheinungsform einer Fistel die Ausbildung eines Abszesses in der Nähe des Afters. Der notwendige notfallmässige Eingriff (in Narkose) besteht in der Eröffnung des Abszesses. Die ursächliche Fistel ist zu diesem Zeitpunkt wegen der Entzündung meist nicht erkennbar und soll in der Infektsituation auch nicht entfernt werden.
Sobald die Abszesswunde verheilt ist (1 bis 2 Monate später), untersuchen wir Sie in unserer Sprechstunde. Wir können die Fistel dann sehen, und es ist nun möglich (eventuell nach einer Zusatzuntersuchung wie oben vermerkt), die definitive Fistel-Operation zu planen. Sie besteht darin, die Fistel vollständig zu entfernen, sofern der Schliessmuskel dadurch nicht gefährdet ist. Falls sich die Fistel durch den Schliessmuskel zieht – und dadurch eine Resektion nicht möglich ist –, musst anders vorgegangen werden. Wir empfehlen dann die Laserverödung mit Verschluss der inneren Fistelöffnung. Dabei gehen wir mit einer dünnen Lasersonde in den Fistelgang und veröden ihn durch den Laserstrahl auf der ganzen Länge. Die meist vorhandene innere Öffnung der Fistel im After oder Mastdarm wird zusätzlich durch eine kleine Haut-/Schleimhautverschiebung abgedeckt. Der Eingriff dauert circa 30 Minuten, die vollständige Abheilung kann einige Wochen in Anspruch nehmen.
Die Methoden der Seton-Drainage (Fadendrainage für mehrere Wochen in der Fistel) oder des Fistula-Plugs (Einsetzen eines Implantats in die Fistel) führen wir wegen der grossen Unannehmlichkeiten und der enttäuschenden Ergebnisse kaum mehr durch.
Da Fissuren sehr schmerzhaft sind, zieht sich der Schliessmuskel (Sphinkter) krampfartig zusammen – und genau dies verhindert die Heilung. Das Behandlungsprinzip zielt daher darauf ab, den Krampf des Schliessmuskels zu lösen. Zunächst ist eine Behandlung mit Zäpfchen und Salben zu versuchen. Nitroglycerin-Zäpfchen oder -Salben zum Beispiel können den Sphinkter-Krampf lösen und so eine Heilung herbeiführen. Falls dies nicht der Fall ist, kann eine Botox-Injektion erfolgen.
Dieses „Nervengift“ wird in kleiner Dosis in den inneren Schliessmuskel injiziert, wodurch es zu einer mehrwöchigen Entkrampfung kommt. Falls auch dies nicht hilft und also eine chronische Fissur vorliegt, ist gelegentlich die chirurgische Reinigung (Débridement), manchmal zusätzlich die vorsichtige Dehnung des Schliessmuskels mit einem Ballon-Katheter nötig. Die letzte Möglichkeit ist die Spaltung des inneren Schliessmuskels, die wir allerdings kaum je durchführen müssen.
Bei allen proktologischen Eingriffen besteht das – glücklicherweise sehr geringe – Risiko einer Verletzung des Schliessmuskels, was zu Stuhl-Inkontinenz führen würde. Es lohnt sich daher, sich für eine solche Operation nur einem auf dem Gebiet der Proktologie erfahrenen Chirurgen anzuvertrauen. Äussere Wunden am After – wie sie bei proktologischen Eingriffen zum Teil erforderlich sind – heilen praktisch immer, aber es braucht Geduld (6 bis 8 Wochen)! Obwohl diese Wunden nie ganz sauber gehalten werden können, sind postoperative Wundinfektionen äusserst selten. Postoperative Schmerzen kommen in unterschiedlicher, teils auch individueller Weise vor, können mit den üblichen Schmerzmitteln (für einige Tage erforderlich) aber gut kontrolliert werden.
Nach dieser Operation kann es gelegentlich zu einer geringfügigen Nachblutung kommen. In den ersten Tagen und Wochen können Störungen der Stuhlentleerung auftreten (zum Beispiel Stuhlpassage in mehreren kleinen Portionen). Langfristig können sich bei wenigen Patienten (circa 5 Prozent) wieder Hämorrhoiden entwickeln.
Hier ist das Hauptproblem, dass nicht selten mehrere Eingriffe notwendig sind, bis eine definitive Heilung eintritt. Bis dieses Ziel erreicht ist, werden die Patientinnen und Patienten oft durch wechselhaften Sekretaustritt und Schmerzen gestört, insbesondere beim Sitzen.
Die Komplikationsrate ist bei diesen Eingriffen sehr niedrig, jedoch sind auch hier nicht selten mehrere Therapiephasen notwendig, bis die Fissur geheilt ist.
Wir geben Ihnen sofort nach dem Eingriff genügend Schmerzmittel, sodass Sie die Schmerzen gut aushalten können. Antibiotika sind in der Regel nicht nötig. Sie dürfen sofort wieder aufstehen und normale Nahrung zu sich nehmen. Wir empfehlen die frühzeitige Einnahme von stuhlregulierenden Mitteln, damit der Stuhl weich ist, was weniger Beschwerden verursacht. Falls am After eine äussere Wunde besteht, zeigen wir Ihnen, wie Sie diese im Bad ausduschen können. Als Wundverband eignet sich eine Binde in der Unterhose. Wie bei allen Operationen wird während des Klinikaufenthalts zur Vermeidung von Thrombosen und Lungenembolien täglich eine Blutverdünnungsspritze unter die Haut (am Bein) verabreicht. Nach einer oder zwei Nächten in der Klinik dürfen Sie wieder nach Hause gehen.
Mit der Rückkehr nach Hause ist die Aufnahme der Arbeit meist innerhalb weniger Tage wieder möglich. Es kann sein, dass Ihnen das Sitzen noch längere Zeit Probleme bereitet. Dann ist gegebenenfalls die vorübergehende Einrichtung eines Stehpults zu erwägen. Falls eine äussere Wunde besteht, werden Sie diese täglich zweimal ausduschen, insbesondere nach der Stuhlpassage, und bis zur gänzlichen Abheilung eine Binde in der Unterhose tragen. Dies kann 6 bis 8 Wochen dauern. Leichten Sport dürfen Sie sofort wieder betreiben.
Die Massnahmen beschränken sich meist auf das Ausduschen des Afters, stuhlregulierende Mittel und falls nötig Schmerzmedikamente. Das Wichtigste ist, Geduld zu bewahren, bis die Heilung abgeschlossen ist. Deswegen führen wir die erste Nachkontrolle auch erst nach 6 Wochen durch (falls vorher nicht Bedarf dafür besteht).
Da es sich bei den beschriebenen Krankheiten ausschliesslich um gutartige Diagnosen handelt, ist die Prognose grundsätzlich gut. Wie bereits erwähnt, neigen einige proktologischen Leiden jedoch zu hartnäckigen Rückfällen. Bei konsequenter Behandlung kann man aber auch dieser Situation Herr werden.
Operationen am Magen sind erforderlich bei gutartigen und bösartigen Tumoren; ebenfalls sind gelegentlich Geschwüre, das heisst unterschiedlich grosse und tiefe Schleimhautdefekte des Magens (Ulcus ventriculi) oder des Zwölffingerdarms (Ulcus duodeni), in erste Linie aber deren Komplikationen (Blutung, Perforation) Grund für eine Operation. Eine mögliche Ursache der Geschwüre ist eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori, zusätzliche Faktoren sind eine überschiessende Säureproduktion, die Einnahme bestimmter Medikamente (zum Beispiel Antirheumatica, Kortison, Aspirin), Durchblutungsstörungen sowie psychosomatische Beschwerden. Rauchen und übermässiger Genuss von Alkohol können die Situation weiter verschlechtern. Während die Operationen bei Tumoren meist eine Laparotomie (Eröffnung des Bauchraums mit einem Schnitt) erfordern, sind die Eingriffe wegen Ulcera zum Teil auch laparoskopisch (minimalinvasiv, Schlüsselloch-Chirurgie, siehe unten) möglich.
Operationen am Magen aufgrund bösartiger Tumore sollten nur an dafür geeigneten Kliniken mit einem interdisziplinären Team erfolgen. Unsere Chirurgische Praxis ist integriert in die Klinik Hirslanden. Alle notwendigen Spezialisten und technischen Voraussetzungen sind hier vorhanden, wodurch wir dieses Spektrum der Eingriffe am Magen auf höchstem Niveau anbieten können. Ganz besonders wichtig ist dabei (chirurgische) Erfahrung, aber auch Einfühlungsvermögen und Verantwortung. Gern sehe ich Sie für eine Beratung und Planung in meiner Sprechstunde, und ich werde Sie auf diesem schwierigen Behandlungsweg kontinuierlich begleiten.
Patientinnen und Patienten mit Geschwüren (Ulcera) des Magens oder des Zwölffingerdarms benötigen meist nur dann eine Operation, wenn Komplikationen auftreten, die durch andere Massnahmen nicht beherrscht werden können. Bei einer akuten Ulcus-Blutung wird zunächst mittels einer Magenspiegelung (Gastroskopie) eine Blutstillung versucht. Dieser Eingriff wird vom Magen-Darm-Spezialisten (Gastroenterologe) ambulant durchgeführt, der das nur wenige Millimeter dünne, flexible Instrument über den Mund-Rachen-Raum einführt; eine Narkose ist nicht nötig. Falls die Gastroskopie erfolglos ist, muss operiert werden. Durch die chronische Entzündung eines Magengeschwürs am Übergang zum Zwölffingerdarm kann es zu einer narbigen Verengung des Magenausgangs mit Rückstau und Erbrechen kommen. Das Problem ist meist nur durch eine Operation zu beseitigen. Schliesslich kann es gerade bei Geschwüren des Zwölffingerdarms gelegentlich zu einem Durchbruch (Perforation) kommen, was immer eine notfallmässige Operation erfordert.
Die Diagnose von Magen-Tumoren lässt sich durch eine Magenspiegelung (Gastroskopie, siehe oben) recht einfach stellen, meist auch die Differenzierung zwischen gutartig und bösartig. In jedem Fall ist eine Operation angezeigt, entweder zur Klärung der Diagnose oder aber zur radikalen Entfernung bei bösartigen Tumoren. Zu letzteren zählt der vom Magen ausgehende Krebs, aber auch der weit weniger bösartige und nicht nur vom Magen ausgehende sogenannte GIST (gastrointestinaler Stroma-Tumor). Diese Tumore gehen vom Bindegewebe des Magen-Darm-Trakts aus und treten vor allem im Bereich des Magens und des Dünndarms auf. Obwohl sie zu den bösartigen Tumoren zählen und auch Metastasen bilden, besteht in frühen Stadien bei korrekter Behandlung eine Heilungschance, aber auch bei fortgeschrittenem Stadium eine recht lange Überlebenszeit. Im Zentrum der GIST-Behandlung steht immer die chirurgische Tumorentfernung, solange dies möglich ist. Die Therapie wird häufig durch eine oft langfristige medikamentöse Behandlung ergänzt.
Bei gutartigen Tumoren fehlt häufig jede Form von Symptomen. Sie werden daher oft als Zufallsbefund bei Untersuchungen – zum Beispiel Ultraschall oder Computertomographie –, die aus anderem Grund durchgeführt werden, diagnostiziert. Erst wenn sie sehr gross geworden sind, kann ein Druckgefühl im Bauch bestehen.
Bei Patientinnen und Patienten mit Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren gibt es meist schon eine längere Krankheitsgeschichte mit Oberbauchschmerzen. Häufig bestehen auch Allgemeinsymptome wie Übelkeit, Erbrechen, Druck- und Völlegefühl. Für das Zwölffingerdarmgeschwür ist der „Nüchternschmerz“ bei leerem Magen, also Stunden nach dem Essen oder nachts, klassisch. Typischerweise lässt der Schmerz durch die Aufnahme von Speisen vorübergehend nach (sogenannte Food-Relief). Bei vielen Patientinnen und Patienten wird die Krankheit erst beim Auftreten von Komplikationen erkannt. Eine chronische Blutung kann sich durch „Teerstuhl“ (schwarzer Stuhl) und durch eine Blutarmut (Anämie), manchmal auch durch das Erbrechen von anverdautem Blut („Kaffeesatz-Erbrechen“) bemerkbar machen. Eine akute Blutung kann je nach Stärke zu einer bedrohlichen Schwächung des Kreislaufs mit Schwindel, Ohnmacht und Schock führen. Der Durchbruch eines Geschwürs kündigt sich durch ganz plötzlich auftretende, heftige, messerstichartige Oberbauchschmerzen an – mit rascher Verschlechterung des Allgemeinzustands bis hin zum Zusammenbruch.
Bösartige Magen-Tumore kündigen sich oft durch einen wiederkehrenden oder anhaltenden dumpfen Oberbauchschmerz an. Häufig besteht auch eine Appetitlosigkeit (insbesondere gegenüber Fleisch) und als Folge davon ein unbeabsichtigter Gewichtsverlust. Blutet der Tumor, kommt es zu einer Blutarmut (Anämie) mit Abnahme der Leistungsfähigkeit, der Stuhl kann eine schwarze Farbe annehmen. Manchmal kann es zu einer Behinderung der Passage für die Speisen und infolgedessen zum Erbrechen kommen.
Für die Krankheiten an Magen und Zwölffingerdarm steht die Magenspiegelung (Gastroskopie, siehe oben) im Mittelpunkt und stellt häufig auch die Diagnose. Fast immer wird bei der Gastroskopie auch eine Biopsie (Entnahme einer Gewebeprobe) vorgenommen, was den mikroskopischen Nachweis eines Tumors und dessen Klassifikation erlaubt. Die histologische Differenzierung zwischen dem sogenannten intestinalen und dem diffusen Magen-Karzinom ist für die Planung der Operation wichtig (siehe unten). Die Biopsie ermöglicht aber auch den Nachweis einer eventuell vorliegenden Infektion mit einem Helicobacter-Bakterium. Ein Helicobacter-Nachweis kann allerdings auch über einen Atemtest, einen Antikörpertest oder einen Antigentest im Stuhl erfolgen.
Bei Tumorleiden wird durch den Gastroenterologen zusätzlich eine sogenannte Endosonographie, das heisst eine innere Ultraschalluntersuchung, vorgenommen: Mit dem Magenspiegelungsinstrument wird ein kleiner Ultraschallkopf in Magen und Zwölffingerdarm geführt und dann in direktem Kontakt der tumorbefallene Abschnitt untersucht. Dabei kann genau bestimmt werden, wie tief der Tumor von der Schleimhaut in die tieferen Schichten oder gar über diese hinaus eingewachsen ist. Zusätzlich kann überprüft werden, ob sich in der Nähe des Tumors vergrösserte Lymphknoten befinden, die eventuell verdächtig auf Metastasen sind. Liegt ein bösartiges Tumorleiden vor, wird zum Ausschluss von Fern-Metastasen (in der Leber oder der Lunge) vor der Operation immer auch eine Computertomographie gefordert. Bei einer Perforation eines Geschwürs tritt Luft in die Bauchhöhle aus, was bei der Computertomographie sehr gut gesehen werden kann und ein Alarmzeichen ist.
Im Fall von Fern-Metastasen wird in der Regel auf eine Operation verzichtet, da sie dann für die Patientin beziehungsweise den Patienten keine Vorteile bringt.
Ich sehe Patientinnen und Patienten mit bösartigen Magen-Tumoren meist auf Zuweisung durch den Hausarzt, den Gastroenterologen oder Onkologen. Die notwendigen Abklärungen sind dann meist durchgeführt, die Diagnose oder Vermutungs-Diagnose gestellt. Bei bösartigen Tumoren wird der Behandlungsplan zuerst in einer der interdisziplinären Tumor-Board-Sitzungen besprochen. In diesen in Kompetenz-Zentren für Tumorbehandlung in Anwesenheit aller erforderlichen Spezialisten wöchentlich stattfindenden Sitzungen werden solche Fälle diskutiert. Im Anschluss daran werden auch die weiteren Behandlungsschritte vorgeschlagen. Anwesend dabei sind: Chirurg, Onkologe, Radiologe, Radiotherapeut, Gastroenterologe, Pathologe und eventuell weitere Spezialisten. Dann sehe ich Sie in meiner Sprechstunde, und wir besprechen gemeinsam den Behandlungsplan, insbesondere die vorgesehene Operation, ihre Dauer, die Notwendigkeit der Narkose, das Komplikationsrisiko sowie die Therapie und die Pflege während des Klinikaufenthalts. Wir informieren Sie über den postoperativen Nahrungsaufbau, die Mobilisation, die Wundpflege sowie über die Dauer des Klinikaufenthalts und der Rekonvaleszenz. Wir diskutieren ebenfalls die Möglichkeit einer zusätzlichen Chemotherapie vor und/oder nach der Operation sowie die Art und Weise der Langzeitnachkontrolle.
Bei Patientinnen und Patienten mit Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren handelt es sich meistens um notfallmässige Klinikaufenthalte beziehungsweise Operationen. Ich sehe sie daher in der Notfallstation, und wir besprechen dort die Situation und die Behandlung.
Operation bei bösartigen Magen-Tumoren
Operation bei gutartigen Magen-Tumoren
Operation bei Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür beziehungsweise deren Komplikationen
Für geplante Operationen am Magen (in erster Linie wegen Tumoren) ist die Aufnahme in die Klinik ein Tag vor der Operation notwendig. Selbstverständlich sehe ich Sie dann, und wir werden verbliebene Fragen besprechen. Je nach allgemeinem Gesundheitszustand und Dokumentation werden Sie bei der Aufnahme durch einen Arzt der inneren Medizin untersucht. Es wird immer eine Blutentnahme durchgeführt, wo nötig noch ein EKG und ein Lungenröntgenbild. Spezielle Vorbereitungsmassnahmen sind nicht notwendig. Sie bekommen am Abend noch eine leichte Mahlzeit. Der Anästhesist wird mit Ihnen die Belange der Narkose und der postoperativen Schmerzbehandlung besprechen. Bis 6 Stunden vor dem Eingriff dürfen Sie noch Getränke zu sich nehmen. Bei einer Aufnahme über die Notfallstation sehen Sie zunächst die Notfallärzte, dann den notwendigen Spezialisten. Dies kann der Gastroenterologe oder gleich der Chirurg sein. Wir besprechen mit Ihnen dort die Abklärung, die Diagnose und die Notfalloperation.
Zur Durchführung von Operationen am Magen und am Zwölffingerdarm bedarf es ausnahmslos einer Vollnarkose. Für die Eingriffe wegen eines Tumorleidens ist in der Regel die offene Operationstechnik, also ein Bauchschnitt (in Mittellinie) angezeigt; Operationen aufgrund von Geschwüren können wahlweise auch minimalinvasiv, das heisst laparoskopisch, mit Bauchspiegelung erfolgen (Schlüsselloch-Chirurgie). Die entfernten Magenteile gehen nach der Operation zur Pathologie und werden dort mikroskopisch untersucht.
Liegt ein Tumor im oberen Drittel des Magens und/oder handelt es sich um ein Karzinom vom diffusen Typ, ist die Entfernung des ganzen Magens erforderlich. Dabei wird der Zwölffingerdarm im Bereich der vormaligen Übergangszone zum Magen verschlossen („Duodenalstumpf“). Zusätzlich werden die Lymphknoten in der näheren Umgebung mitentfernt. Selten ist ein grosser Tumor auch in die Milz, die Bauchspeicheldrüse oder den Dickdarm eingewachsen, dann muss der Eingriff entsprechend erweitert werden. Zur Rekonstruktion des entfernten Magens wird mit einer J-förmig gestalteten Dünndarm-„Tasche“ ein „Ersatzmagen“ gebildet, der dann direkt mit der Speiseröhre vernäht wird. Der Eingriff dauert etwa 3 Stunden.
Falls der Tumor in der Mitte oder im unteren Teil des Magens liegt und es sich um ein Karzinom vom intestinalen Typ handelt, wird das untere Drittel oder die unteren zwei Drittel des Magens entfernt. Dabei wird der Zwölffingerdarm im Bereich der vormaligen Übergangszone zum Magen verschlossen („Duodenalstumpf“). Zusätzlich werden die Lymphknoten in der näheren Umgebung mitentfernt. Der Restmagen wird mit einer hochgezogenen Dünndarm-Schlinge durch eine Naht verbunden. Der Eingriff dauert 2 bis 3 Stunden.
Bei kleinen bis mittelgrossen gutartigen Tumoren kann die Operation auch minimalinvasiv laparoskopisch erfolgen. Durch kleine Schnitte werden eine Videokamera und stabförmige Instrumente in die Bauchhöhle eingeführt. Der tumorbefallene Magenteil wird dann mit einem Stapler (Nahtklammergerät) abgetrennt. Dieser scherenartige Apparat kann die Magenwand in maximal 6 Zentimeter langen Schritten ergreifen, durchtrennen und beidseits die Schnittfläche durch viele kleine Titanklammern verschliessen. Das abgetrennte Gewebe (Resektat) wird dann in einem Plastikbeutel durch einen der bestehenden kleinen Schnitte, der entsprechend der Grösse des zu entfernenden Magenteils erweitert werden kann, geborgen. Die Dauer des Eingriffs beträgt etwa 1 Stunde.
Der Allgemeinzustand der Patientinnen und Patienten kann sehr unterschiedlich sein. Ist die Person kreislaufstabil, kann minimalinvasiv laparoskopisch vorgegangen werden, bei Zeichen der Blutvergiftung (Sepsis) ist ein Bauchschnitt nötig. Die Perforationsstelle befindet sich immer in der Übergangszone zwischen Magenausgang und Beginn des Zwölffingerdarms. Die Perforation wird durch eine Naht verschlossen. Falls sie sehr gross ist oder sich an der Hinterwand des Zwölffingerdarms befindet, ist manchmal eine Entfernung des untersten Magendrittels mit Verschluss des Zwölffingerdarms („Duodenalstumpf“) nötig. Wegen der Bauchfellentzündung erhalten diese Patientinnen und Patienten zusätzlich Antibiotika. Der Eingriff dauert 1 bis 2 Stunden.
Diese heute relativ selten gewordene Operation wird meist offen über einen Bauchschnitt durchgeführt. Diese Patientinnen und Patienten sind durch einen erheblichen Blutverlust gefährdet, weshalb die Operation zügig erfolgen muss. Das blutende Geschwür befindet sich fast ausnahmslos im untersten Viertel des Magens beziehungsweise im obersten Anteil des Zwölffingerdarms, wo wir es sehen oder ertasten können. Durch einen Längsschnitt wird der Übergangsbereich von Magen und Zwölffingerdarm eröffnet. Das blutende Ulcus ist dann sichtbar, und die Blutung wird mittels Durchstechungen (Nähte) gestoppt. Der Schnitt am Magen/Zwölffingerdarm wird dann wieder verschlossen. Der Eingriff dauert 1 bis 2 Stunden.
Die schwerwiegendste Frühkomplikation (in den ersten 5 Tage nach der Operation) ist eine Undichtigkeit der Verbindungs-/Verschlussnaht am Magen oder der Verschlussnaht am Zwölffingerdarm. Dabei kann Inhalt des Darms, insbesondere aber auch Galle und Bauchspeicheldrüsen-Saft, in die Bauchhöhle austreten und eine Infektion verursachen, was meist eine notfallmässige Reoperation erforderlich macht. Diese Komplikation tritt bei wenigen Prozenten der Eingriffe auf. Beim durchgebrochenen Magengeschwür besteht zusätzlich eine Bauchfellentzündung, und trotz Behandlung mit Antibiotika ist das Risiko für weitere Infektionskomplikationen (zum Beispiel Abszesse) erhöht. Ansonsten besteht das übliche, glücklicherweise recht seltene Komplikationsspektrum wie Nachblutung, Lungenentzündung, Infektion der Blase, Wundinfektion, Thrombose oder Lungenembolie sowie Narbenbruch.
Nach einer Entfernung des ganzen Magens sowie nach einem Notfalleingriff bei Blutung oder Perforation verbringen Sie meist eine Nacht auf der Intensivstation. Zur Schmerzbehandlung werden alle notwendigen Mittel eingesetzt. Es ist möglich, dass Sie sich in den ersten 1 bis 2 Tagen noch mit einer Magensonde (dünner Plastikschlauch, der durch die Nase und die Speiseröhre bis in den Magen führt) abfinden müssen. In den ersten Tagen werden Sie nur geringe Flüssigkeitsmengen zu sich nehmen können. In dieser Phase kann eine künstliche Ernährung über die Infusion nötig sein. Der wirkliche Nahrungsaufbau beginnt etwa ab dem 3. postoperativen Tag. Wenn einmal die ersten 4 Tage überstanden sind, geht es meist rasch vorwärts, und es können dann eventuell vorhandene Drainagen und bei günstigem Verlauf auch die Infusion entfernt werden. Wie bei allen Operationen wird während des Klinikaufenthalts zur Vermeidung von Thrombosen und Lungenembolien täglich eine Blutverdünnungsspritze unter die Haut (am Bein) verabreicht. Der Klinikaufenthalt kann nach einem minimalinvasiven Eingriff nur etwa 5 Tage, nach einer Entfernung des ganzen Magens 10 bis 12 Tage betragen.
Je nach Grösse des Eingriffs, eventuellen Komplikationen nach der Operation sowie Alter und Allgemeinzustand der Patientin beziehungsweise des Patienten ist nach der Entlassung aus der Klinik ein Rekonvaleszenz-Aufenthalt in Betracht zu ziehen. Die Nahrungsaufnahme kann zu Beginn noch etwas erschwert sein, eine strenge Diät ist jedoch nicht einzuhalten. Die Belastungsfähigkeit kann anfangs noch deutlich eingeschränkt sein. Leichte sportliche Betätigung ist nach circa 1 Monat möglich, nach minimalinvasiven Eingriffen bereits früher. Ebenso ist die Wiederaufnahme der Arbeit – abhängig von Diagnose und Eingriff – nach 2 Wochen oder erst nach 2 Monaten möglich. Mittelfristig ist eine normale Lebensqualität zu erwarten.
Bei Patientinnen und Patienten mit bösartigem Magen-Tumor stellt sich die Frage einer zusätzlichen Chemotherapie (medikamentöse Behandlung). Sobald der mikroskopische Untersuchungsbefund vorliegt (circa 5 Tage nach der Operation), kann das sogenannte histopathologische Tumor-Stadium festgelegt werden. Die Situation wird dann am interdisziplinären Tumor-Board (siehe oben) besprochen, und gegebenenfalls wird – zur Verbesserung der Prognose – eine zusätzliche Chemotherapie empfohlen. Sie erfolgt ambulant, dauert meist etwa 3 Monate und kann von (erheblichen) Nebenwirkungen begleitet sein. Die Nachkontrollen erfolgen in erster Linie in Abhängigkeit von den Beschwerden der Patientinnen und Patienten. Ein extrem dichter und aufwändiger Kontrollrhythmus ist nicht zwingend, da bei einer Rückkehr der Krankheit die therapeutischen Möglichkeiten eingeschränkt sind.
Dies gilt nicht für GIST-Operationen (gastrointestinaler Stroma-Tumor, siehe oben). Hier kann auch bei einem Rückfall gut behandelt werden, und es lohnt sich daher eine regelmässige Nachkontrolle. Bei Patientinnen und Patienten, die wegen eines gutartigen Tumors oder eines Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwürs operiert wurden, sind spezielle Nachbehandlungen oder -kontrollen nicht nötig.
Nach praktisch allen Magenresektionen entsteht ein Vitamin-B12-Mangel, was zu einer Blutarmut führen kann. Eine lebenslange Verabreichung (Injektion) dieses Vitamins ist daher etwa alle 3 Monate notwendig.
Bei den bösartigen Tumoren des Magens ist die Prognose für frühe Stadien günstig, bei fortgeschrittenem Tumorleiden kritisch. Die zusätzliche Durchführung einer Chemotherapie, manchmal bereits vor der Operation oder aber nachher, kann die Prognose verbessern. Nach den sogenannten GIST-Operationen (gastrointestinaler Stroma-Tumor, siehe oben) ist die Prognose sehr viel besser als beim klassischen Magen-Tumor. Es gibt hier sehr gut verträgliche Medikamente, die längerfristig einzunehmen sind und die Prognose noch mehr verbessern. Wir können Sie dazu beraten.
Bei Patientinnen und Patienten, die wegen eines Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwürs operiert wurden, ist die Prognose grundsätzlich sehr gut. Die Medikamente, die möglicherweise das Geschwür verursacht haben, sollten vermieden, eventuell langfristig ein „Säureblocker“ eingenommen werden.
Operationen an der Speiseröhre (beziehungsweise am Übergang der Speiseröhre in den Magen) können bei gut- und bösartigen Erkrankungen erforderlich werden. Bei den gutartigen Erkrankungen handelt es sich meistens um das Problem des sauren Aufstossens (Reflux) infolge eines sogenannten Zwerchfell-Bruchs oder aber des Hochrutschens grösserer Anteile des Magens über das Zwerchfell in die Brusthöhle (sogenannter Upside-down Stomach). Mit Reflux ist der Rückfluss von saurem und/oder galligem Mageninhalt in die Speiseröhre gemeint, was vor allem dann auftritt, wenn eine vergrösserte Durchtrittsstelle am Zwerchfell besteht, durch die kleine Anteile des Magens hochgerutscht sind (sogenannte Hiatus- oder Zwerchfell-Hernie). Dadurch ist der Ventilmechanismus zwischen Magen und Speiseröhre aufgehoben. Als Symptom verspürt die Patientin beziehungsweise der Patient ein starkes aufsteigendes Brennen in der Brust.
Bösartige Krankheiten dieser Region, die einer Operation bedürfen, sind Karzinome (Krebs) der Speiseröhre oder am Übergang der Speiseröhre zum Magen (an der sogenannten Kardia). Da die Behandlung und die Prognose dieser zwei Krankheitsklassen völlig unterschiedlich sind, erfolgen die weiteren Ausführungen in zwei getrennten Abschnitten.
Bei vielen Patientinnen und Patienten mit saurem Aufstossen kann heute mit Medikamenten (Säureblocker) eine recht befriedigende Situation erreicht werden, sodass eine Operation oft nicht nötig ist. Falls dies nicht der Fall ist beziehungsweise falls Komplikationen beim sauren Rückfluss aus dem Magen auftreten, muss jedoch eine Operation in Erwägung gezogen werden. Dies gilt auch, wenn die Patientin/der Patient es vermeiden möchte, für den Rest des Lebens Medikamente zu schlucken. Beim hochgerutschten Magen (Upside-down Stomach) ist eine Operation fast immer angezeigt, zum einen wegen der Symptome, zum anderen aber auch wegen drohender Komplikationen.
Typisch ist das saure Aufstossen, auch Sodbrennen genannt. Es tritt verstärkt beim Vorliegen eines Zwerchfell-Bruchs und bei übergewichtigen Personen auf, vorzugsweise nach dem Essen und im Liegen. Es äussert sich in einem Brennen im Brustkorb beziehungsweise hinter dem Brustbein, weshalb man im englischen Sprachraum auch vom „Herzbrennen“ (Heartburn) spricht. Zusätzlich können schlechter Mundgeruch, manchmal Schmerzen beim Schlucken von Speisen oder auch das Wiederhochkommen von Speisen aus dem Magen auftreten. Recht häufig leiden solche Patientinnen und Patienten auch unter anders nicht erklärbarem Husten, vor allem in der Nacht oder am Morgen. Dies ist die Folge von saurer Flüssigkeit, die aus der Speiseröhre in die Luftröhre und Lunge gelangt (Aspiration). Manchmal kann die nachts bis in den Mund zurückfliessende Magensäure auch zu vermehrter Kariesbildung führen.
Beim hochgerutschten Magen (Upside-down Stomach) bestehen drückende Schmerzen im Oberbauch oder Brustkorb vor allem nach dem Essen. Bei diesen Patientinnen und Patienten kann es im Magen auch zu Schleimhautschädigungen mit Blutung und Blutarmut kommen.
Die vermutete Diagnose von Reflux bestätigt sich häufig schon durch die Verbesserung der Symptome nach der Einnahme von Säureblockern. Die definitive Diagnose kann aber nur mit einer Magenspiegelung beim Magen-Darm-Spezialisten (Gastroenterologe) gestellt werden. Er sieht bei dieser Untersuchung, ob ein Zwerchfell-Bruch vorliegt und ob als Folge des Säurerückflusses bereits Veränderungen an der Schleimhaut der Speiseröhre aufgetreten sind (Schweregrad der Erkrankung). Nötigenfalls kann er dort auch eine Gewebeprobe entnehmen. Muss eine Operation geplant werden, lohnt es sich, zusätzlich eine Säuremessung (pH-Metrie) und auch eine Druckmessung (Manometrie) der Speiseröhre in Erwägung zu ziehen.
Die Diagnose des hochgerutschten Magens (Upside-down Stomach) kann durch eine Computertomographie dokumentiert werden.
In aller Regel sehe ich Patientinnen und Patienten mit diesen Problemen erst auf Zuweisung durch den Hausarzt oder einen Magen-Darm-Spezialisten. Die notwendigen Abklärungen wurden dann meist bereits durchgeführt, und die Empfehlung zur Operation ist erfolgt. In meiner Sprechstunde kann ich mit Ihnen dann präzise die Notwendigkeit der Operation, die vorgesehene Operationstechnik, Perspektiven der Rekonvaleszenz und der vorübergehenden Arbeitsunfähigkeit, aber auch potenzielle Komplikationen besprechen. Ebenfalls werden Sie über die Narkose, die Dauer der Operation und des Klinikaufenthalts, den frühesten Zeitpunkt der normalen Nahrungsaufnahme und andere wichtige Aspekte informiert.
Falls Sie ansonsten gesund sind und die notwendigen Abklärungen auch für die Narkose (mindestens Blutentnahme, EKG) bereits im Vorweg erfolgt sind, ist eine Aufnahme (nüchtern!) erst am Operationstag möglich. Bei Vorliegen von relevanten Begleiterkrankungen (Narkose- beziehungsweise Operationsrisiko) ist jedoch eine Aufnahme in die Klinik am Vortag nötig. Auf jeden Fall findet vor der Operation noch ein Gespräch mit dem Anästhesisten bezüglich der Narkose statt. Spezielle Vorbereitungsmassnahmen sind für diese Operation nicht erforderlich. Bis 6 Stunden vor dem Eingriff können Sie Speisen und Getränke zu sich nehmen.
Dieser Eingriff braucht immer eine Vollnarkose und dauert normalerweise etwa 90 Minuten. Ich kann diese Operation immer in der laparoskopischen Technik, also endoskopisch mit Schlüsselloch-Chirurgie durchführen. Dabei sind insgesamt 5 kleine Schnitte von je 5 bis 10 Millimeter Länge erforderlich. Das Prinzip der Operation zur Behandlung des sauren Rückflusses (Reflux), aber auch des hochgerutschten Magens (Upside-down Stomach), besteht darin, dass als Erstes der teilweise in den Brustraum hochgerutschte Übergang von der Speiseröhre in den Magen wieder nach unten gezogen wird. Dann wird die Zwerchfell-Lücke mit Nähten verschlossen (sogenannte Crurorrhaphie) beziehungsweise eingeengt, und schliesslich wird durch eine Faltung der Magenwand um die Speiseröhre herum im Sinne einer Manschette ein „Rückflussventil“ gebildet (sogenannte Fundoplicatio). Auch diese Manschette wird durch Nähte in sich gehalten und zusätzlich am Zwerchfell fixiert, damit sie nicht wieder in den Brustraum hochrutschen kann. Der Reflux und die entsprechenden Symptome werden somit beseitigt.
Das Risiko für Komplikationen während der Operation ist in erfahrenen Händen sehr gering. Theoretisch ist eine Verletzung von Speiseröhre und Magen sowie anderer benachbarter Organe möglich, kommt aber praktisch nie vor. Auch treten unmittelbar nach der Operation, abgesehen von moderaten Schluckbeschwerden, kaum Probleme auf. In den ersten Wochen und Monaten können Schluckbeschwerden, insbesondere bei zu rascher Nahrungsaufnahme oder durch zu grosse und zu wenig gekaute Nahrungsbestandteile ausgelöst werden. Bei einigen Patientinnen und Patienten können Blähungen auftreten, verbunden mit vermehrtem Luftabgang und eventueller Tendenz zu häufigerem Stuhlgang. Dies ist die Folge des neu gebildeten Rückflussventils am Übergang von der Speiseröhre in den Magen: Die Luft im Magen kann nicht mehr „abgerülpst“ werden und geht dadurch „nach unten“ weg. Dieses Phänomen verschwindet mittelfristig weitgehend.
Dadurch, dass die Operation minimalinvasiv durchgeführt werden kann, sind die Schmerzen nach dem Eingriff sehr gut beherrschbar. Aufstehen und Sitzen sind sofort möglich, Besucher können Sie sofort empfangen. Am 1. Tag nach der Operation erfolgt eine Röntgen-Kontrastmitteldarstellung von Speiseröhre und Magen (Sie müssen dafür einige Schlucke Kontrastmittel trinken). Danach kann der Kostaufbau gestartet werden. Am ersten Tag erhalten Sie vor allem Flüssiges und am zweiten Tag nach dem Eingriff bereits weiche Kost. Die Infusion (Flüssigkeitszufuhr, Schmerzmittel etc.) kommt am 1. oder 2. Tag nach der Operation weg. Antibiotika werden nur während der Operation verabreicht. Eine Wundpflege ist bei den kleinen Schnitten nicht nötig; sie werden mit kleinen wasserdichten Folien abgedeckt, sodass Sie am 2. Tag nach der Operation bereits wieder duschen können. Wie bei allen Operationen wird während des Klinikaufenthalts zur Vermeidung von Thrombosen und Lungenembolien täglich eine Blutverdünnungsspritze unter die Haut (am Bein) verabreicht. Nach Hause geht es am 3. oder 4. Tag nach dem Eingriff.
Nach dem etwa 4-tägigen Klinikaufenthalt kehren Sie in gutem Allgemeinzustand nach Hause zurück. Sie sind selbständig mobil und belastungsfähig für den normalen Alltag. Sie können sich praktisch normal ernähren, wir empfehlen in den ersten 2 Wochen jedoch eher weiche oder zumindest gut gekaute oder klein geschnittene Speisen. Normalerweise wird Ihnen eine zusätzliche Woche Arbeitsunfähigkeit bescheinigt, bei körperlich belastender Arbeit 2 Wochen. Normale sportliche Betätigung ist 2 Wochen nach dem Eingriff möglich. Aktivitäten, die mit starkem „Bauchpressen“ verbunden sind (zum Beispiel Liegestütze, Schneeschaufeln oder Sportrudern), sollten längere Zeit vermieden werden.
Wenn alles normal verläuft, haben Sie nach dem Eingriff keine Symptome mehr und müssen keine Säureblocker mehr einnehmen. Dadurch erübrigt sich eine spezifische Nachkontrolle.
Bei etwa 5 bis 8 Prozent der operierten Personen kommt es innerhalb von 10 Jahren zu einer Rückkehr der Krankheit, was gegebenenfalls eine erneute Operation erfordern kann.
Speiseröhren-Krebs ist – je nach Ausdehnung und Stadium – eine sehr ernst zu nehmende Erkrankung. Die notwendigen Abklärungen sind aufwändig, die Behandlung ist komplex. Patientinnen und Patienten mit dieser Krankheit dürfen in der Schweiz nur an für hochspezialisierte Medizin (HSM) zugelassenen Zentren therapiert werden. Unsere Chirurgische Praxis ist integriert in die Klinik Hirslanden, die für die HSM zugelassen ist. Alle notwendigen Spezialisten und technischen Voraussetzungen sind hier vorhanden, wodurch wir die Abklärung und die Behandlung dieser Krankheit auf höchstem Niveau anbieten können. Ganz besonders wichtig ist dabei (chirurgische) Erfahrung, aber auch Einfühlungsvermögen und Verantwortung. Gern sehe ich Sie für eine Beratung und Planung in meiner Sprechstunde, und ich werde Sie auf diesem schwierigen Behandlungsweg kontinuierlich begleiten.
Die Situation von Patientinnen und Patienten, die an einem Krebs der Speiseröhre leiden, wird an unserer Klinik zur Planung der Behandlung im Zuge einer sogenannten interdisziplinären Tumor-Board-Sitzung – die in Kompetenz-Zentren für Tumorbehandlung wöchentlich stattfinden – in Anwesenheit aller erforderlichen Spezialisten besprochen. Im Anschluss daran werden bei diesen Sitzungen auch die weiteren Behandlungsschritte vorgeschlagen. Anwesend sind: Chirurg, Onkologe, Radiotherapeut, Gastroenterologe, Pathologe und eventuell weitere Spezialisten. Dabei muss entschieden werden, ob als erster Schritt die Operation oder vor dem Eingriff eine Vorbehandlung (mit Chemotherapie, das heisst mit Medikamenten, und/oder Radiotherapie, das heisst mit Bestrahlung) zu empfehlen ist. Sofern Aussicht auf eine Heilung gegeben ist (kuratives Konzept), steht die chirurgische Entfernung des Tumors immer im Zentrum der Behandlung.
Typischerweise treten Schwierigkeiten beim Schlucken von Speisen auf: Sie bleiben stecken und verursachen tief in der Brust dumpfe Schmerzen. Häufig aber fühlt es sich bloss wie saures Aufstossen an, das mit der Einnahme von Säureblockern besser wird. Sich dann darauf zu verlassen, dass es „nur saures Aufstossen“ ist, kann fatal sein. Deswegen ist bei solchen Symptomen immer eine Magenspiegelung zu empfehlen, vor allem wenn sie neu aufgetreten sind. Individuell können die Symptome auch einhergehen mit einer Verschlechterung des Allgemeinzustands und mit Gewichtsverlust, insbesondere wenn nur noch flüssige Nahrung aufgenommen werden kann.
Im Zentrum der Untersuchung steht die Spiegelung von Speiseröhre und Magen durch den Magen-Darm-Spezialisten (Gastroenterologe). Damit kann der Tumor identifiziert und gleichzeitig durch eine Gewebeprobe beim Pathologen mikroskopisch bestätigt werden. Ist dies der Fall, wird durch den Gastroenterologen zusätzlich eine sogenannte Endosonographie, das heisst eine innere Ultraschalluntersuchung, vorgenommen. Dabei wird mit dem Gastroskop (Instrument zur Magenspiegelung) ein kleiner Ultraschallkopf in die Speiseröhre geführt und dann in direktem Kontakt der tumorbefallene Speiseröhrenabschnitt untersucht. Dabei kann genau bestimmt werden, wie tief der Tumor von der Schleimhaut aus in die tieferen Schichten der Speiseröhre oder gar über diese hinaus eingewachsen ist. Zusätzlich kann überprüft werden, ob sich in der Nähe des Tumors vergrösserte Lymphknoten befinden, die eventuell verdächtig auf Metastasen sind. Immer wird zusätzlich eine Computertomographie angefordert. Nötigenfalls wird die Diagnostik ergänzt um eine sogenannte PET/CT-Untersuchung, eine Kombination von Computertomographie und Szintigraphie. Durch sie lässt sich das Vorliegen von Fern-Metastasen nachweisen beziehungsweise ausschliessen. Bleiben vor der Behandlungsplanung letzte Zweifel, muss manchmal eine diagnostische Laparoskopie (Spiegelung der Bauchhöhle in Narkose) zum Ausschluss beziehungsweise Nachweis eines Tumorbefalls an Bauchfell oder Leber erfolgen.
Sobald alle Abklärungsbefunde vorliegen, wird die Ausgangslage in der interdisziplinäre Tumor-Board-Sitzung besprochen, und ich sehe Sie dann in meiner Sprechstunde, um Ihnen den vorgeschlagenen Behandlungsplan darzulegen. Falls der Tumor schon etwas grösser ist (durch die ganze Wand der Speiseröhre hindurchgewachsen) und/oder Lymphknoten-Metastasen zu vermuten sind, wird Ihnen vor der Operation eine Vorbehandlung mit Chemotherapie oder mit einer Kombination aus Chemotherapie und Bestrahlung empfohlen werden. Die Operation erfolgt dann erst etwa 2 bis 3 Monate später. Wir besprechen den Behandlungsplan, insbesondere die vorgesehene Operation, das Komplikationsrisiko, die Therapie und die Pflege während des Klinikaufenthalts, mögliche Komplikationen nach dem Eingriff und die Dauer der Rekonvaleszenz. Wir diskutieren ebenfalls die Möglichkeit einer zusätzlichen Chemotherapie nach der Operation sowie die Art und Weise der Langzeitnachkontrolle.
Die zu wählende Operationsvariante ist vor allem von der Lage des Tumors abhängig.
Tumore im mittleren und unteren Drittel der Speiseröhre: Entfernung eines Teils der mittleren und unteren Speiseröhre mit
Eröffnung von Bauch- und Brusthöhle (durch je einen Zugang); Rekonstruktion der Speiseröhre durch Magenschlauch-Bildung und Hochzug des Magens mit Verbindung in der Brusthöhle
Tumore im mittleren und oberen Drittel der Speiseröhre: Entfernung fast der ganzen Speiseröhre mit
Tumore im unteren Drittel der Speiseröhre: Entfernung der unteren Speiseröhre mit
Tumor im unteren Drittel der Speiseröhre mit Befall der Übergangszone zum Magen: Entfernung der unteren Speiseröhre und des ganzen Magens mit
Bei günstigen Verhältnissen kann der Operationsteil im Bauchraum auch laparoskopisch durchgeführt werden (sogenannte Schlüsselloch-Chirurgie).
Da es sich bei diesen Operationen um grosse Eingriffe handelt, die ausschliesslich in Vollnarkose durchgeführt werden können, müssen Sie auf jeden Fall am Vortag der Operation aufgenommen werden. Spezifische Vorbereitungsmassnahmen sind, abgesehen von einem hohen Einlauf, nicht nötig. Sie bekommen am Abend noch eine leichte Mahlzeit. Der Anästhesist wird mit Ihnen die Belange der Narkose und der postoperativen Schmerzbehandlung besprechen. Ich werde Sie am Tag der Aufnahme ebenfalls sehen, und wir können letzte Fragen zum Eingriff klären. Mindestens 6 Stunden vor der Operation müssen Sie nüchtern bleiben.
Alle hier genannten Eingriffe bei Speiseröhren-Krebs erfordern in jedem Fall eine Vollnarkose und dauern 4 bis 6 Stunden.
Dies ist die Standard-Operation bei einem Speiseröhren-Tumor im mittleren und unteren Drittel. Der Eingriff beginnt damit, dass über einen Bauchschnitt der Magen freigelegt und dann so zweigeteilt wird, dass der Übergang in den Magen an der Speiseröhre bleibt und der Rest des Magens zu einem Magenschlauch wird. Dann muss der Brustkorb auf der rechten Seite zwischen den Rippen eröffnet werden. In der Brusthöhle wird dann die Speiseröhre so weit wie nötig ausgelöst und mit einem Sicherheitsabstand oberhalb des Tumors durchtrennt. Der Abschnitt aus Speiseröhre und Magenübergang kann dann entfernt werden. Der Magenschlauch wird über die natürliche Öffnung im Zwerchfell in die Brusthöhle hochgezogen und dort mit der gesunden Speiseröhre verbunden.
Die Operation erfolgt überwiegend wie oben beschrieben. Im Gegensatz dazu wird hier jedoch der Brustraum nicht eröffnet, dafür aber ein zusätzlicher Zugang am Hals geschaffen und der hochgezogene Magenschlauch dort mit der Speiseröhre verbunden.
Die Operation erfolgt überwiegend wie oben beschrieben. Im Gegensatz dazu wird jedoch der Brustraum nicht eröffnet und die Verbindung zwischen Speiseröhre und Magenschlauch ausschliesslich vom Bauchraum aus – wenn nötig durch eine erweiterte Öffnung im Zwerchfell – bewerkstelligt.
Die Operation erfolgt überwiegend wie oben beschrieben. Im Gegensatz dazu jedoch ohne Eröffnung des Brustraums. Darüber hinaus wird der Magen vollständig entfernt, es erfolgt die Rekonstruktion des Magens mit einer Dünndarm-Schlinge. Die Operation findet ausschliesslich im Bauchraum statt.
Die gefährlichste Komplikation besteht darin, dass die neu geschaffene Verbindung zwischen Speiseröhre und Magenschlauch (oder Dünndarm-Schlinge) nicht sofort luft- und wasserdicht verheilt. Dadurch kann Inhalt des Magen-Darm-Trakts (Speisen, Dünndarm-Flüssigkeit) in eine Körperhöhle (Brusthöhle oder Bauchraum) austreten und schwerwiegende Infektionskomplikationen auslösen. Das Risiko liegt bei etwa 3 bis 5 Prozent. Falls diese Komplikation auftritt, muss dringlichst gehandelt werden, manchmal ist eine Notfall-Operation notwendig. Ansonsten besteht das übliche Komplikationsspektrum nach grossen Operation, zum Beispiel Nachblutung, Lungenentzündung, Infektion der Blase oder Wundinfektion. Bei diesem Eingriff liegt die Gesamt-Komplikationsrate bei 15 bis 20 Prozent. Saures Aufstossen ist nach dieser Operation längerfristig die Regel, kann mit Säureblockern aber gut kontrolliert werden.
Nach der Operation verbringen Sie mindestens 1 bis 2 Tage auf der Intensivstation. Manchmal ist es nötig, dass Sie in der ersten Nacht noch künstlich beatmet werden. Zur Schmerzbehandlung werden alle notwendigen Medikamente eingesetzt. Falls die Brusthöhle eröffnet wurde, liegt in den ersten Tagen noch eine Vakuum-Drainage, was Ihre Mobilisation stark einschränkt.
Wenn die ersten 5 Tage überstanden sind, geht es rascher vorwärts, und es können dann die Drainage und später, bei günstigem Verlauf, auch die Infusion entfernt werden. Wie bei allen Operationen wird während des Klinikaufenthalts zur Vermeidung von Thrombosen und Lungenembolien täglich eine Blutverdünnungsspritze unter die Haut (am Bein) verabreicht. Insgesamt ist mit einem Klinikaufenthalt von 14 Tagen zu rechnen.
Nach Eingriffen dieser Grössenordnung ist für die meisten Patientinnen und Patienten nach der Entlassung aus der Klinik ein Rekonvaleszenz-Aufenthalt zu empfehlen, ganz besonders für allein stehende Personen. Die Belastungsfähigkeit ist anfangs noch deutlich eingeschränkt. Leichte sportliche Betätigung ist nach etwa 1 Monat möglich. Es ist mit einer Arbeitsunfähigkeit von circa 2 Monaten zu rechnen, möglicherweise länger, falls noch eine Nachbehandlung erfolgt. Mittelfristig kann aber eine praktisch normale Lebensqualität erreicht werden.
Sobald die mikroskopische Untersuchung der Gewebeprobe vorliegt, kann das sogenannte histopathologische Tumor-Stadium festgelegt werden. Die Situation wird dann in der interdisziplinären Tumor-Board-Sitzung besprochen, und gegebenenfalls wird – zur Verbesserung der Prognose – eine zusätzliche Chemotherapie (medikamentöse Behandlung) empfohlen. Sie erfolgt ambulant, dauert meist etwa 3 Monate und kann von (erheblichen) Nebenwirkungen begleitet sein. Die Nachkontrollen erfolgen in erster Linie in Abhängigkeit von den Beschwerden der Patientin beziehungsweise des Patienten. Ein extrem dichter und aufwändiger Kontrollrhythmus ist nicht zwingend erforderlich, da bei einer Rückkehr der Krankheit die therapeutischen Möglichkeiten eingeschränkt sind.
In den letzten Jahren konnte die zuvor sehr schlechte Prognose dieser Krankheit durch den Einsatz der Vorbehandlung (Chemotherapie und Bestrahlung) verbessert werden. Dennoch ist beim Speiseröhren-Krebs noch immer mit einer recht hohen Rückfallrate (etwa 70 Prozent innerhalb von 3 Jahren) zu rechnen. Natürlich besteht bei frühen Stadien die beste Prognose, sodass sich bei neu aufgetretenen Symptomen (wie oben beschrieben) eine rasche Abklärung auf jeden Fall lohnt.
Gallenblase und Leber sind zwei Organe, die sowohl anatomisch als auch hinsichtlich ihrer Funktion eng miteinander verbunden sind. Erkrankungen und Operationen an diesen beiden Organen sind jedoch völlig unterschiedlich. Hintergrund für einen Eingriff an der Gallenblase ist fast immer ein Gallenstein-Leiden, bei Operationen an der Leber meistens eine Tumorerkrankung. Es ist daher sinnvoll, die beiden Organe in getrennten Abschnitten zu besprechen.
Gallensteine in der Gallenblase, gelegentlich auch in den Gallenwegen, kommen sehr häufig vor. Solange sie keine Probleme verursachen, bleiben sie oft unerkannt. Sie können aber Komplikationen hervorrufen, typischerweise Kolik-Schmerzen oder zum Beispiel eine Gallenblasen-Entzündung. Kleine Steine können auch über die Gallenwege „abschwimmen“ und bleiben dann an der gemeinsamen Austrittsstelle des Hauptgallengangs und des Bauchspeicheldrüsen-Gangs in den Zwölffingerdarm stecken. Dies verursacht Schmerzen, möglicherweise auch eine Gelbsucht, manchmal eine Gallengang-Entzündung oder schlimmstenfalls eine Bauchspeicheldrüsen-Entzündung. Immer wenn Gallensteine Komplikationen hervorrufen, wird die Empfehlung zur Gallenblasen-Operation ausgesprochen, meist geplant, manchmal jedoch auch notfallmässig.
Solange ein Gallenstein im Gallengang feststeckt, ist im Vorweg durch den versierten Magen-Darm-Spezialisten (Gastroenterologe) eine Magenspiegelung mit ERCP (endoskopisch retrograde Cholangio-Pancreaticographie) durchzuführen, bei der er bis in den Zwölffingerdarm vordringt. Dort wird eine feine Sonde durch den natürlichen Ausgang des Hauptgallengangs beziehungsweise in ihn vorgeschoben, dann wird mit einem „Fangkorb“ der Stein herausgezogen oder eine Gewebeprobe entnommen.
Bei Gallenkoliken treten recht plötzlich aufflammende, starke, zum Teil auch sehr starke Oberbauchschmerzen vorwiegend rechts auf. Typisch für die Kolik ist, dass zwischen den heftigen Schmerzattacken Pausen mit meist vollständiger Schmerzfreiheit bestehen. Bei Gallenblasen-Entzündungen treten meist innerhalb von 1 bis 3 Tagen zunehmende Oberbauchschmerzen rechts auf, weniger heftig als Koliken, aber ohne Schmerzpausen. Dazu eventuell Fieber, Übelkeit, Unwohlsein.
Bei einem Stein im Gallengang treten innerhalb von Stunden Oberbauchschmerzen auf, eventuell kolikartig. Dazu manchmal Gelbsucht, am frühesten ersichtlich, wenn das Augenweiss gelblich wird (später auch die Haut), der Urin kann braun werden.
Bei Bauchspeicheldrüsen-Entzündungen treten innerhalb von 1 bis 2 Tagen zunehmende Schmerzen im Oberbauch, zum Teil mit querer („gürtelförmiger“) Ausstrahlung in die Flanken beziehungsweise in den Rücken auf. Dazu eventuell Fieber, Übelkeit, starkes Unwohlsein, auch gravierende Verschlechterung des Allgemeinzustands.
Für die Diagnose eines Gallenstein-Leidens steht die Ultraschalluntersuchung im Zentrum. Sie ist rasch, kostengünstig und treffsicher, soll aber in erfahrenen Händen durchgeführt werden. Immer erforderlich ist zusätzlich eine Blutentnahme zur Analyse vor allem der Entzündungs-, Leber- und Bauchspeicheldrüsen-Werte. Falls beide Untersuchungen darauf hinweisen, dass ein Gallenstau – verursacht durch einen Gallenstein im Hauptgallengang – vorliegt, ist eine Gastroskopie (Magenspiegelung) mit Vordringen bis in den Zwölffingerdarm und Eingehen in den Hauptgallengang mit Entfernung des Steins notwendig (sogenannte ERCP, siehe unten). In seltenen Fällen kann zur weiteren Bildgebung der Gallenwege eine MRT (Magnet-Resonanz-Tomographie) durchgeführt werden. Bei Entzündungen der Bauchspeicheldrüse ist oft eine Computertomographie des Bauchs angezeigt.
Die Abklärungen erfolgen meist durch Ihren Hausarzt oder Gastroenterologen, und ich sehe Sie dann nach gestellter Diagnose in meiner Sprechstunde. Wir besprechen dann den Grund für die Operation, die Art des operativen Eingriffs, die Notwendigkeit einer Narkose, mögliche Komplikationen sowie Aspekte der Rekonvaleszenz und der Arbeitsunfähigkeit. Falls Ihre Aufnahme in die Klinik notfallmässig erfolgt, werden wir die Abklärungen und die Besprechung der Behandlung dort vornehmen.
Steine in der Gallenblase
Steine in den Gallenwegen
Für die Operationen an der Gallenblase kann – je nach Allgemeinzustand – die Aufnahme in die Klinik erst am Tag der Operation erfolgen. Dann aber sind die für die Anästhesie erforderlichen Untersuchungen (EKG, Blutentnahme, Lungenröntgenbild) im Vorweg beim Hausarzt durchzuführen. Bei Patientinnen und Patienten mit Narkoserisiko empfiehlt sich die Aufnahme am Tag vor der Operation. Kurz nach der Aufnahme wird der Anästhesist mit Ihnen die zur Anwendung gelangende Narkosemethode besprechen. Abhängig von der Art der Anästhesie werden wir Sie rechtzeitig darüber informieren, wie lange Sie vor dem Eingriff noch essen und trinken dürfen.
Die meisten Gallenstein-Operationen erfolgen heute mithilfe der laparoskopischen Technik (Schlüsselloch-Chirurgie). Bei dieser Methode, auch Bauchspiegelung genannt, werden optische und chirurgische Instrumente durch kleine Schnitte in die Bauchhöhle geführt. Der Chirurg blickt beim Eingriff auf einen TV-Monitor, da er nur via Videokamera in den Bauch sehen kann. Durch diese Methode bleiben Ihnen der grosse Schnitt, Schmerzen und eine unschöne Narbe erspart. Eine Narkose ist jedoch notwendig.
Praktisch alle Gallenblasen-Entfernungen erfolgen heute mithilfe der laparoskopischen Technik. Beim Eingriff wird die Gallenblase aufgesucht, dann werden der kurze Gallenblasengang sowie die kleine Gallenblasenarterie zwischen Klips durchtrennt. Danach wird die Gallenblase von ihrer Kontaktfläche zur Leber abgelöst und über den Schnitt am Nabel mitsamt den Steinen aus dem Bauch entfernt. Nach dem Herausnehmen der Instrumente werden die Einstiche an der Haut mit einer intracutanen Naht (Faden liegt unsichtbar unter der Haut) verschlossen. Die Operation dauert 40 bis 60 Minuten.
Es wird immer die ganze Gallenblase entfernt. Würden nur die Steine rausgenommen, wäre eine neuerliche Steinbildung die sichere Folge. Durch die Entfernung der Gallenblase ergeben sich keine Funktionseinbussen: Die Galle wird weiterhin in der Leber produziert und fliesst in den Darm. Es gibt allerdings kein Galle-„Depot“ mehr, das bei vermehrtem Bedarf (fettige Speisen) zusätzlich ausgeschüttet werden kann; dies scheint aber kaum eine Rolle zu spielen.
Dies ist eine Variante der laparoskopischen Technik, bei der nicht 4 kleine Schnitte (5 bis 10 Millimeter), sondern nur einer von circa 20 Millimeter Länge am Nabel ausgeführt wird. Die Technik eignet sich nur für ausgewählte Situationen (schlanke Patienten, keine Gallenblasen-Entzündung).
Diese Operation mittels eines (grösseren) Bauchschnitts muss nur noch selten durchgeführt werden, zum Beispiel bei aussergewöhnlich starken Entzündungen der Gallenblase oder bei den seltenen Gallenblasen-Tumoren.
Solche Eingriffe sind heute zur Seltenheit geworden, da die meisten Probleme mit Gallensteinen in den Gallenwegen mittels ERCP (siehe oben) durch den Gastroenterologen gelöst werden können.
Die Komplikationsrate bei der laparoskopischen Gallenblasen-Entfernung ist sehr niedrig und liegt für alle möglichen Komplikationen zusammen bei etwa 2 Prozent. Die schwerwiegendste Komplikation wäre eine Durchtrennung des Haupt-gallengangs, das Risiko hierfür liegt in den Promille. Dasselbe gilt für die potenzielle Verletzung anderer Organe während des Eingriffs. Wie bei jeder Operation besteht jedoch auch hier die Möglichkeit eines Blutergusses oder eines Wundinfekts. Schliesslich ist auch noch das Risiko für Thrombosen und Lungenembolien zu erwähnen, das aber ebenfalls sehr gering ist.
Nach der Operation verbringen Sie einige Stunden im Aufwachraum, bevor Sie in Ihr Zimmer gebracht werden. Dadurch, dass die Operation minimalinvasiv durchgeführt wird und Sie routinemässig Schmerzmittel erhalten, bestehen kaum Schmerzen. Sie können wenige Stunden nach dem Eingriff bereits aufstehen und umhergehen, trinken und am Abend etwas Leichtes essen. Da die Einstich- beziehungsweise Schnittstellen der Haut mit einer intracutanen Naht (Faden liegt unsichtbar unter der Haut) versorgt und mit Wundfolien abgedeckt sind, erübrigen sich ein Verbandwechsel und eine Fadenentfernung. Dies erlaubt es Ihnen auch, bereits am Tag nach der Operation wieder zu duschen. Wie bei allen Operationen wird während des Klinikaufenthalts zur Vermeidung von Thrombosen und Lungenembolien täglich eine Blutverdünnungsspritze unter die Haut (am Bein) verabreicht. In der Regel können Sie am 2. Tag nach der Operation nach Hause. Falls eine „offene“ Operation mit Bauchschnitt durchführt wurde, dauert alles einige Tage länger.
Im Regelfall fühlen Sie sich nach der Rückkehr nach Hause sehr gut. Sie brauchen keine Diät einzuhalten und müssen sich körperlich nicht besonders schonen. Trotzdem empfehlen wir, der Arbeit einige Tage (normalerweise 1 Woche) fernzubleiben, bei körperlich belastender Arbeit 2 Wochen. Danach können Sie auch jede Sportart wieder uneingeschränkt ausüben. Falls eine „offene“ Operation mit Bauchschnitt durchführt wurde, dauert dies natürlich 2 bis 3 Wochen länger.
Nach einer Standard-Gallenblasen-Entfernung bei üblicher Indikation bedarf es weder einer zusätzlichen Nachbehandlung noch einer Nachkontrolle. Sollte es jedoch im Rahmen des Gallenstein-Leidens Komplikationen gegeben haben, zum Beispiel eine Gallenblasen-Entzündung oder -Vereiterung oder aber eine Bauchspeicheldrüsen-Entzündung, können je nach individueller Situation Nachbehandlungen und -kontrollen erforderlich sein. Besonders ist der Fall bei Steinen in den Gallenwegen. Hier wird, wie oben beschrieben, primär eine sogenannte ERCP (siehe oben) durchgeführt. Die Nachbehandlung besteht dann immer in einer geplanten Gallenblasen-Entfernung, die zusätzlich notwendig ist, damit sich das Problem nicht wiederholt.
Mit der Entfernung der steintragenden Gallenblase ist das Problem normalerweise definitiv für immer gelöst. Die Prognose ist ausgezeichnet. Rückfälle gibt es so gut wie keine. Etwas anders kann die Situation aussehen, wenn durch Gallengang-Steine eine Bauchspeicheldrüsen-Entzündung ausgelöst wurde. Bei schwerem Verlauf dieser Krankheit (glücklicherweise selten) kann sogar eine unmittelbare Lebensgefahr bestehen.
Operationen an der Leber dürfen in der Schweiz nur an für hochspezialisierte Medizin (HSM) zugelassenen Zentren durchgeführt werden. Unsere Chirurgische Praxis ist integriert in die Klinik Hirslanden, die für die HSM zugelassen ist. Alle notwendigen Spezialisten und technischen Voraussetzungen sind hier vorhanden, wodurch wir die Abklärung und die Behandlung von Leber-Erkrankungen auf höchstem Niveau anbieten können. Ganz besonders wichtig ist dabei (chirurgische) Erfahrung, aber auch Einfühlungsvermögen und Verantwortung. Gern sehe ich Sie für eine Beratung und Planung in meiner Sprechstunde, und ich werde Sie auf diesem schwierigen Behandlungsweg kontinuierlich begleiten.
Der häufigste Grund für eine Operation an der Leber sind bösartige Tumore. Dabei handelt es sich einerseits um Tumore, die in der Leber selbst entstanden sind (primäre Tumore), zum Beispiel bösartige Tumore des Lebergewebes (hepatozelluläres Karzinom) oder der Gallenwege (cholangiozelluläres Karzinom). Andererseits können Metastasen (Ableger von bösartigen Tumoren anderer Organe) vorliegen, am häufigsten von zum Beispiel Dickdarm-, Brust- und Nieren-Tumoren.
Die Beurteilung, ob die Operation sinnvoll ist, muss immer in der individuellen Situation von einem in der Leberchirurgie erfahrenen Operateur im Rahmen einer interdisziplinären Tumor-Board-Sitzung entschieden werden. In diesen in Kompetenz-Zentren für Tumorbehandlung in Anwesenheit aller erforderlichen Spezialisten wöchentlich stattfindenden Sitzungen werden solche Fälle besprochen. Im Anschluss daran werden auch die weiteren Behandlungsschritte vorgeschlagen. Anwesend dabei sind: Chirurg, Onkologe, Radiotherapeut, Gastroenterologe, Pathologe und eventuell weitere Spezialisten. Zum Beispiel ist es bei Leber-Metastasen eines bösartigen Dickdarm-Tumors meist angebracht, die Operation durchzuführen, während bei Metastasen eines bösartigen Bauchspeicheldrüsen-, Magen-, Speiseröhren- oder Prostata-Tumors der Eingriff meist nicht sinnvoll ist. Schliesslich gibt es auch gutartige Tumore sowie angeborene oder auch durch Infektionskrankheiten hervorgerufene Leber-Zysten oder -Abszesse, die der operativen Behandlung bedürfen. Und selten können auch angeborene Missbildungen der Lebergefässe oder der Gallenwege Grund für eine Operation sein.
Leber-Tumore und -Metastasen verursachen lange Zeit keine Symptome. Die primären Leber-Tumore werden in der Regel wegen unklarer Oberbauchbeschwerden oder allenfalls einer Gelbsucht entdeckt, sobald deswegen eine Ultraschalluntersuchung beziehungsweise eine Computertomographie veranlasst wird. Leber-Metastasen werden vor allem im Rahmen der routinemässigen Nachsorge-Untersuchungen nach der Behandlung eines anderen Tumors festgestellt. Beispielsweise werden nach der Operation eines Dickdarm-Tumors nach einem fixen Schema regelmässig Untersuchungen per Ultraschall und Computertomographie durchgeführt.
Mit der Ultraschalluntersuchung kann ein grosser Teil der Tumore in der Leber erkannt werden. Zur Erhärtung der Diagnose folgt meist eine Computertomographie, in bestimmten Fällen zur Planung der Operation zusätzlich eine MRT (Magnet- Resonanz-Tomographie). Für die Behandlungsplanung – ganz besonders wenn eine Leber-Operation vorgesehen ist – wird heute immer auch eine PET/CT-Untersuchung verlangt. Mithilfe dieser Kombination von Computertomographie und Szintigraphie lässt sich das Vorliegen von Tumoren, aber auch von Fern-Metastasen sehr genau nachweisen beziehungsweise ausschliessen. Wenn nämlich weitere Metastasen ausserhalb der Leber (zum Beispiel in der Lunge oder in den Knochen) vorliegen, ist eine kurative Behandlung (mit dem Ziel der Heilung) oft nicht mehr möglich und damit die Operation an der Leber hinfällig.
Gelegentlich muss zur Entscheidung eine Gewebeprobe (Leber-Biopsie) entnommen werden; dies kann in Lokalanästhesie mit einer feinen Nadel unter Ultraschall- oder Computertomographie-Kontrolle ambulant erfolgen. Schliesslich ist eine Blutentnahme zur Überprüfung der Leberfunktion wichtig. Sie sollte weitgehend normal sein, damit der nach der Operation übrig bleibende Teil der Leber (manchmal nur noch 1/3) die lebenswichtigen Funktionen garantiert.
Ich sehe Patientinnen und Patienten mit diesen Krankheiten meist auf Zuweisung durch den Hausarzt, den Gastroenterologen oder Onkologen. Die notwendigen Abklärungen sind dann meist durchgeführt, die Diagnose ist gestellt. Bei bösartigen Tumoren wird der Behandlungsplan zuerst in einer der interdisziplinären Tumor-Board-Sitzungen (siehe oben) besprochen, und wenn von dort die Leber-Operation als zweckmässigster nächster Behandlungsschritt vorgeschlagen wird, sehe ich Sie in meiner Sprechstunde. Ich bespreche dann mit Ihnen den Behandlungsplan, insbesondere die vorgesehene Operation, ihre Dauer, die Notwendigkeit der Narkose, das Komplikationsrisiko sowie die Therapie und die Pflege während des Klinikaufenthalts. Wir informieren Sie über den postoperativen Nahrungsaufbau, die Mobilisation, die Wundpflege sowie über die Dauer des Klinikaufenthalts und der Rekonvaleszenz. Wir diskutieren ebenfalls die Möglichkeit einer zusätzlichen Chemotherapie (medikamentöse Behandlung) nach der Operation sowie die Art und Weise der Langzeitnachkontrolle.
Operation bei Leber-Tumoren oder -Metastasen
Operation bei Leber-Zysten
Operation an den Gallenwegen der Leber
Da es sich bei diesen Operationen (meist) um grosse Eingriffe handelt, die ausschliesslich in Vollnarkose durchgeführt werden können, müssen Sie auf jeden Fall am Vortag der Operation aufgenommen werden. Spezifische Vorbereitungsmassnahmen sind, abgesehen von einem hohen Einlauf, nicht nötig. Sie bekommen am Abend noch eine leichte Mahlzeit. Der Anästhesist wird mit Ihnen die Belange der Narkose und der postoperativen Schmerzbehandlung besprechen. Ich werde Sie am Tag der Aufnahme ebenfalls sehen, und wir können letzte Fragen zum Eingriff klären. Mindestens 6 Stunden vor der Operation müssen Sie nüchtern bleiben.
Die Dauer einer Leber-Operation und die Technik, die zum Einsatz kommt, hängen stark von der Diagnose und der Komplexität des Eingriffs ab.
Für die klassischen Leber-Resektionen (Entfernung des rechten oder linken Leberlappens) werden am Lebereingang selektiv der rechte Pfortader-Ast, die rechte Leber-Arterie und der rechte Hauptgallengang freigelegt und durchtrennt. Die dann nicht mehr mit Blut versorgte Leberhälfte verfärbt sich daraufhin dunkel, und entlang der Grenze zum normal durchbluteten Gewebe kann das Lebergewebe blutungsarm durchtrennt werden. Hierfür verwenden wir eine Ultraschallsonde, die das Gewebe durchtrennt, grössere Gefässe oder Gallengänge dabei jedoch verschont, sodass diese sicher und dicht mit Klips oder Nähten verschlossen werden können.
Zur thermischen Blutstillung an der Schnittfläche werden wahlweise Instrumente mit monopolarem oder bipolarem Strom oder einem entflammten Argon-Gas-Strahl eingesetzt.
Für die Gewebedurchtrennung werden heute mehr und mehr auch Stapler-Geräte eingesetzt. Mit diesen scherenartigen Apparaten kann portionsweise Lebergewebe ergriffen und durchtrennt werden, während gleichzeitig an der Schnittfläche die Gefässe und Gallengänge mit vielen kleinen Titanklammern verschlossen werden. Diese neuen Techniken haben die Leberchirurgie schneller und sicherer gemacht, sodass heute die Entfernung einer Leberhälfte höchstens noch 2 bis 3 Stunden dauert und meistens kein Fremdblut mehr gegeben werden muss.
In einigen Fällen ist während der Operation eine Ultraschalluntersuchung erforderlich, die direkt auf der Leber erfolgt. Damit können tief liegende Metastasen, die weder sicht- noch tastbar sind, identifiziert und in die resezierende Schnittführung einbezogen werden. Nötigenfalls kann zudem zur Kontrolle der vollständigen Tumorentfernung am entnommenen Gewebe eine intraoperative Schnellschnittuntersuchung durchgeführt werden – eine sofortige mikroskopische Untersuchung von Gewebe noch während der Operation.
Wird nur ein kleiner Teil der Leber entfernt, kommen die Operationstechniken wie beschrieben zum Einsatz, jedoch ohne vorherige selektive Durchtrennung der Stammgefässe und des Hauptgallengangs. Bei technisch einfachen Situationen (kleiner Knoten, oberflächlich liegend und sichtbar) und insbesondere bei gutartigen Tumoren kann der Eingriff manchmal auch laparoskopisch (minimalinvasiv, Schlüsselloch-Chirurgie) durchgeführt werden.
Angeborene Leber-Zysten müssen nur dann operiert werden, wenn sie so gross werden, dass sie durch Verdrängung anderer Organe Beschwerden verursachen. Der recht einfache Eingriff (immer in Narkose), der maximal 1 Stunde dauert, besteht darin, mittels der laparoskopischen Technik (Schlüsselloch-Chirurgie) aus der erreichbaren Zysten-Oberfläche ein grosses „Fenster“ herauszuschneiden. Bei der Operation von Leber-Zysten bei Hundebandwurm soll dagegen die ganze Zyste mit einem Saum von Lebergewebe (circa 5 Millimeter) entfernt werden. Dieser Eingriff, der circa 2 Stunden dauert, muss daher in Narkose „offen“ über einen Bauchschnitt, zum Teil mit denselben Resektionstechniken wie bei der klassischen Leberchirurgie, erfolgen.
Hier geht es meistens darum, einen Teil des Hauptgallengangs wegen eines Tumors oder einer Missbildung zu entfernen. Die Operation, die circa 2 Stunden dauert, muss über einen Bauchschnitt durchgeführt werden, eine Narkose ist unumgänglich. Zur Wiederherstellung des Galle-Abflusses muss ein Dünndarm-Teil zum Gallengang an der Leber hochgezogen und mit einer Naht mit ihm verbunden werden.
Obwohl die modernen Techniken zur Durchtrennung des Lebergewebes heute den Eingriff viel sicherer machen, kann es dennoch unmittelbar postoperativ (72 Stunden), aber auch bereits während des Eingriffs zu Blutungen kommen, die selten einen Zweiteingriff und/oder die Verabreichung von Fremdblut erfordern. Ebenfalls selten, aber recht typisch, sind Galle-Lecks, die in den ersten Tagen nach der Operation auftreten können: Im Rahmen der Resektion durchtrennte Gallenwege sind undicht geworden, und es entweicht Gallenflüssigkeit aus der Schnittfläche. In diesem Fall ist dafür zu sorgen, dass die Galle über eine Drainage aus dem Bauch abfliessen kann, da sie ansonsten zu einer Entzündung führen und einen Abszess bilden kann. Bei optimaler Drainage kommt es meist ohne erneute Operation zur Abheilung. Schliesslich ist das Risiko einer ungenügenden Leberfunktion durch den Verlust von zu viel Lebergewebe zu erwähnen. War die Leber – abgesehen vom Tumorleiden – vorher gesund, ist dieses Risiko sehr klein. Besteht jedoch eine Zirrhose oder eine starke Verfettung und wurde die Hälfte der Leber oder sogar mehr entfernt, steigt das Risiko stark an. In moderaten Fällen tritt einfach für mehrere Tage nach der Operation eine Gelbsucht auf, in gravierenden Fällen kann es zu einer vorübergehenden Sinneseintrübung kommen, sehr selten besteht auch Lebensgefahr.
Nach der Operation verbringen Sie mindestens eine Nacht auf der Intensivstation, manchmal auch 1 bis 2 Tage. Zur Schmerzbehandlung werden die notwendigen Medikamente eingesetzt. Auch nach grösseren Leber-Operationen können Sie sofort mobilisiert werden und auch wieder trinken und bald leichte Nahrung zu sich nehmen. Eine künstliche Ernährung ist meist nicht nötig. Anfangs ist täglich noch eine Blutentnahme zur Überprüfung Ihrer Leberfunktion nötig. Bei günstigem Verlauf kann die Infusion (Flüssigkeitszufuhr, Schmerzmittel etc.) nach etwa 5 Tagen entfernt werden, das Gleiche gilt für die Drainage in der Bauchhöhle, falls nichts auf ein Galle-Leck hinweist. Wie bei allen Operationen wird während des Klinikaufenthalts zur Vermeidung von Thrombosen und Lungenembolien täglich eine Blutverdünnungsspritze unter die Haut (am Bein) verabreicht. Die Dauer des Klinikaufenthalts bei einer klassischen Leber-Tumor-Operation beträgt, abhängig von der Grösse des Eingriffs und von möglichen Komplikationen, etwa 10 Tage, bei einer laparoskopischen Leber-Zysten-Operation natürlich weniger.
Falls eine grössere Leber-Operation wegen eines Tumorleidens durchgeführt wurde, ist nach der Entlassung aus der Klinik ein Rekonvaleszenz- oder Kuraufenthalt zu empfehlen, ganz besonders für allein stehende Personen. Die Belastungsfähigkeit ist nach solchen Eingriffen anfangs noch deutlich eingeschränkt. Leichte sportliche Betätigung ist frühestens nach 1 Monat möglich. Zudem ist mit einer Arbeitsunfähigkeit von circa 2 Monaten zu rechnen, unter Umständen länger, falls noch eine Nachbehandlung erfolgt. Bei kleineren Eingriffen und insbesondere bei gutartigen Erkrankungen ist die Erholungszeit deutlich kürzer, ein Kuraufenthalt nicht nötig und die Arbeitsfähigkeit eventuell schon nach 1 Woche wieder gegeben. Für alle Leber-Operationen gilt, dass kurz- oder mittelfristig wieder eine praktisch normale Lebensqualität erreichbar ist.
Nach einer Leber-Tumor-Operation wird die Situation (unter Berücksichtigung des mikroskopischen Untersuchungsbefunds) in der interdisziplinären Tumor-Board-Sitzung besprochen, und gegebenenfalls wird – zur Verbesserung der Prognose – eine zusätzliche Chemotherapie (medikamentöse Behandlung) empfohlen. Sie erfolgt ambulant, dauert meist etwa 3 Monate und kann von (erheblichen) Nebenwirkungen begleitet sein. Immer ist dann auch eine regelmässige Nachkontrolle beim Facharzt – meist dem Onkologen, einem Facharzt für die Behandlung von (bösartigen) Tumorleiden mit Chemotherapie – gemäss internationalen Richtlinien erforderlich. Erfolgte die Operation wegen einer Zyste bei Hundebandwurm, ist eine antiparasitäre Nachbehandlung (Antibiotika) erforderlich, bei angeborenen Zysten ist eine Nachbehandlung oder -kontrolle unnötig.
Bei Leber-Tumoren oder -Metastasen handelt es sich um ernst zu nehmende Erkrankungen mit belasteter Prognose. Die aufwändigen leberchirurgischen Operationen werden aber nur bei jenen Diagnosen (insbesondere im Fall von Metastasen) und jenen Patientinnen und Patienten durchgeführt, bei denen dadurch die Prognose verbessert werden kann. Dennoch wird nur ein Teil der Patientinnen und Patienten wirklich von der Operation profitieren. Je nach Ausgangslage und dahinterstehender Krankheit müssen die Aspekte der Prognose individuell mit Ihnen besprochen werden, wofür ich gern zur Verfügung stehe. Bei den oben erwähnten gutartigen Erkrankungen ist die Prognose in der Regel ausgezeichnet.
Operationen an der Bauchspeicheldrüse sind erforderlich entweder bei Entzündungen (Pankreatitis) oder bei Tumoren. Hintergrund, Verlauf sowie Operation und Prognose dieser beiden Krankheitsformen sind sehr unterschiedlich, sodass wir sie im Folgenden in zwei Abschnitten beschreiben.
Operationen an der Bauchspeicheldrüse dürfen in der Schweiz nur an für hochspezialisierte Medizin (HSM) zugelassenen Zentren durchgeführt werden. Unsere Chirurgische Praxis ist integriert in die Klinik Hirslanden, die für die HSM zugelassen ist. Alle notwendigen Spezialisten und technischen Voraussetzungen sind hier vorhanden, wodurch wir das ganze Spektrum der Eingriffe an der Bauchspeicheldrüse auf höchstem Niveau anbieten können. Ganz besonders wichtig ist dabei (chirurgische) Erfahrung, aber auch Einfühlungsvermögen und Verantwortung. Gern sehe ich Sie für eine Beratung und Planung in meiner Sprechstunde, und ich werde Sie auf diesem schwierigen Behandlungsweg kontinuierlich begleiten.
Ursache für eine (akute) Bauchspeicheldrüsen-Entzündung sind in 40 Prozent der Fälle Gallensteine und in 30 Prozent chronischer (übermässiger) Alkoholkonsum. Kleine Gallensteine können aus der Gallenblase in die Gallenwege treten und bleiben dann an der gemeinsamen Austrittsstelle des Gallen- und des Bauchspeicheldrüsen-Gangs in den Zwölffingerdarm stecken. Dies kann einen Rückstau des Bauchspeicheldrüsen-Safts im Drüsengang und als Folge eine Entzündung dieses Organs auslösen. Dauerhafter, übermässiger Alkoholkonsum kann neben der akuten vor allem auch eine chronische Pankreatitis zur Folge haben. Für letztere ist er in 80 bis 90 Prozent der Fälle ursächlich.
Die Behandlung der akuten wie der chronischen Bauchspeicheldrüsen-Entzündung bedarf nur dann einer Operation, wenn Komplikationen dieser Krankheit auftreten. In den meisten Fällen der akuten Pankreatitis ist keine Operation nötig. Bei einem sehr schweren Verlauf – der glücklicherweise selten ist – kann es jedoch zu einer Art „Selbstverdauung“ des Pankreas kommen. Aufgrund des dann eintretenden teilweisen Zerfalls des Organs kann der Bauchspeicheldrüsen-Saft mit den Verdauungs-Enzymen ins Drüsengewebe und ins benachbarte Fettgewebe eintreten und dieses auflösen („verdauen“).
Enzyme sind Proteine (Eiweisse), die biochemische Reaktionen steuern können. Die Enzyme der Bauchspeicheldrüse sind entscheidend für die Verdauung. Mit der sogenannten Amylase werden Kohlenhydrate, mit der Lipase Fette und mit dem Trypsin Eiweisse gespalten und verdaubar gemacht. Das derart verdaute, abgestorbene Gewebe kann umliegendes Gewebe infizieren und so zu Abszessen, einer Bauchfell-Entzündung oder auch Blutungen führen. Dann ist eine Notfall-Operation erforderlich.
Bei der chronischen Pankreatitis führt eine meist mehrere Jahre dauernde Entzündung zur Schrumpfung und Vernarbung des Organs mit den dann typischen Folgeerscheinungen, zum Beispiel Zysten der Bauchspeicheldrüse sowie Verengungen des Bauchspeicheldrüsen-Gangs (manchmal auch des Gallengangs). Da diese Verengungen die Stauung in der Drüse verstärken und damit eine Heilung verhindern, muss operiert werden. Oft sind es auch die chronischen Schmerzen, die eine Operation notwendig machen.
Eine akute Bauchspeicheldrüsen-Entzündung kündigt sich durch recht rasch auftretende Oberbauchschmerzen an, die häufig mit querer Ausstrahlung auch im Rücken empfunden werden. Meistens besteht ein starkes Krankheitsgefühl mit Unwohlsein, häufig Übelkeit und nicht selten Erbrechen und Fieber. Die im Verlauf schnell stärker werdenden Schmerzen und die Verschlechterung des Allgemeinzustands führen die Patientinnen und Patienten akut zum Arzt beziehungsweise in die Notfallstation einer Klinik.
Bei der chronischen Bauchspeicheldrüsen-Entzündung bestehen meist bereits seit langer Zeit wechselhafte, zum Teil aber starke Oberbauchschmerzen. Die Patientinnen und Patienten nehmen oft permanent Schmerzmittel zu sich oder versuchen, die Plage durch weiteren Alkoholkonsum zu bekämpfen (was die Krankheit noch verschlimmert). Durch die chronische Entzündung des Organs kann seine Funktionsfähigkeit ungenügend werden. Ein Mangel an Verdauungs-Enzymen kann zu nachhaltigem Durchfall, der Mangel an Insulin zu einem Diabetes (Zuckerkrankheit) führen.
Die Computertomographie ist hier die wichtigste Untersuchung, denn durch sie kann in den meisten Fällen die Diagnose gestellt und oft auch die Entscheidung für eine Operation gefällt werden. Manchmal wird zusätzlich eine sogenannte ERCP (endoskopisch retrograde Cholangio-Pancreaticographie) veranlasst, eine Magenspiegelung, bei der der Magen-Darm-Spezialist (Gastroenterologe) bis in den Zwölffingerdarm und den Ausgang des Hauptgallengangs vordringt. Sie erlaubt besonders eine genauere Darstellung (eventuell Entlastung) von Engnissen im Pankreas- oder Gallengang. Immer ist auch eine Blutentnahme mit Bestimmung der Bauchspeichdrüsen-Enzyme (Amylase, Lipase), der Entzündungszeichen und der Leberwerte durchzuführen.
Patientinnen und Patienten mit akuter Bauchspeicheldrüsen-Entzündung sehe ich meist zusammen mit anderen Spezialisten in der Notfallstation. Wir besprechen dann gemeinsam die Diagnose und die notwendigen Massnahmen (meist ist hier eine sofortige Operation nicht nötig). Patientinnen und Patienten mit chronischer Pankreatitis sehe ich meist auf Zuweisung durch den Hausarzt oder den Gastroenterologen in meiner Sprechstunde. Die notwendigen Abklärungen sind dann meist bereits durchgeführt, die Diagnose oder die Vermutungs-Diagnose ist gestellt. Ich bespreche dann mit Ihnen den Behandlungsplan, insbesondere die vorgesehene Operation, ihre Dauer, die Notwendigkeit der Narkose, das Komplikationsrisiko sowie die Therapie und die Pflege während des Klinikaufenthalts. Wir informieren Sie über den postoperativen Nahrungsaufbau, die Mobilisation, die Wundpflege sowie über die Dauer des Klinikaufenthalts und der Rekonvaleszenz
Akute Pankreatitis
Chronische Pankreatitis
Da es sich bei diesen Operationen (meist) um relativ grosse Eingriffe handelt, die ausschliesslich in Vollnarkose durchgeführt werden können, müssen Sie auf jeden Fall am Vortag der Operation aufgenommen werden. Spezifische Vorbereitungsmassnahmen sind, abgesehen von einem hohen Einlauf, nicht nötig. Sie bekommen am Abend höchstens noch eine leichte Mahlzeit. Der Anästhesist wird mit Ihnen die Belange der Narkose und der postoperativen Schmerzbehandlung besprechen. Ich werde Sie am Tag der Aufnahme ebenfalls sehen, und wir können letzte Fragen zum Eingriff klären. Mindestens 6 Stunden vor der Operation müssen Sie nüchtern bleiben. Bei einer Notfall-Aufnahme gestaltet sich der Ablauf etwas anders.
Operationen bei Bauchspeicheldrüsen-Entzündung müssen immer in Vollnarkose und durch einen Bauchschnitt (meist quere Eröffnung im Oberbauch) durchgeführt werden. Die laparoskopische Technik (minimalinvasive Bauchspiegelung) kommt hier kaum infrage.
Bei einem schweren Verlauf einer akuten Bauchspeicheldrüsen-Entzündung (die Patientin/der Patient ist meist schon seit Wochen in der Klinik) kann es zu einer ausgedehnten Zerstörung (Nekrose) von Drüsengewebe und von Gewebe in der unmittelbaren Umgebung kommen. Die Folge sind Infektionen, Abszesse, schlimmstenfalls sogar innere Blutungen. Falls sich trotz aller möglichen Massnahmen wie Antibiotika, eventuell Punktionen und anderem mehr der Zustand verschlechtert, muss eine Operation durchgeführt werden. Dabei muss die Bauchhöhle eröffnet und das abgestorbene und meist infizierte Gewebe entfernt beziehungsweise vorhandene Abszesse ausgeräumt und Blutungen gestillt werden. Falls die Krankheit durch Gallensteine verursacht wurde, ist zusätzlich die Gallenblase zu entfernen. Die Operation dauert etwa 2 bis 3 Stunden. Nicht selten sind innerhalb von kurzer Zeit 2 bis 3 Folgeeingriffe zur „Nachsäuberung“ notwendig. Die schwerkranken Patientinnen und Patienten bleiben in dieser Phase auf der Intensivstation und werden künstlich beatmet, der Zustand kann manchmal kritisch sein.
In ausgewählten – weniger gravierenden – Fällen kann eine umschriebene Gewebe-Nekrose (lokal begrenztes abgestorbenes Gewebe) heute auch durch den Gastroenterologen via Magenspiegelung und Durchtritt durch die Magenwand in den Krankheitsherd ausgeräumt werden.
Diese Operation ist zu empfehlen, wenn eine chronische Entzündung zu einer massiven, schmerzhaften Vernarbung des Bauchspeicheldrüsen-Kopfs mit Verengung des Pankreas- und (meist auch) des Gallengangs geführt hat. Der Kopf der Drüse wird dabei entfernt – und mit ihm die verengten Abschnitte des Pankreas- und Gallengangs –, der Zwölffingerdarm bleibt dabei jedoch erhalten. Der dadurch entstehende „Defekt“ in der Drüse wird durch eine aufgenähte Dünndarm-Schlinge abgedeckt, damit die Sekrete aus Gallen- und Pankreasgang korrekt abfliessen können. Der Eingriff wird durch die zusätzliche Entfernung der Gallenblase abgeschlossen und dauert 3 bis 4 Stunden.
Falls eine (grössere) Zyste im oder am Pankreas entstanden ist – meist mit Verbindung zum Bauchspeicheldrüsen-Gang –, ist die operative Entfernung der Zyste und eine Drainage in den Dünndarm (Zystojejunostomie) nötig, da sonst Komplikationen drohen (Anhalten der Entzündung, selten Blutung). Dabei wird die Zyste eröffnet und so weit wie möglich entfernt, ohne Bauchspeicheldrüsen-Gewebe zu entfernen. Auf den verbleibenden „Krater“ an der Drüse muss dann eine Dünndarm-Schlinge aufgenäht werden, damit der Pankreas-Saft korrekt abfliessen kann. Die Operation, die etwa 3 Stunden dauert, schliesst meist auch die Entfernung der Gallenblase mit ein.
Die splanchnischen Nerven (Splanchnicus) gehören dem vegetativen Nervensystem an und leiten Schmerzen aus dem Bereich der Bauchorgane weiter. Bei chronischen Schmerzzuständen aufgrund einer Erkrankung des Pankreas – die durch Medikamente nicht mehr zufriedenstellend behandelbar sind – kann durch eine Durchtrennung dieser Nerven der Schmerz reduziert oder gar ganz eliminiert werden. Der Eingriff kann zwar minimalinvasiv thorakoskopisch (Schlüsselloch-Chirurgie) durchgeführt werden, bedarf jedoch einer Vollnarkose. Durch kleine Einschnitte in der Brustwand wird unter anderem eine Videokamera in die Brusthöhle geführt; die entscheidenden kleinen Nervenäste werden so identifiziert und dann durchtrennt. Die Operation, die etwa 1 Stunde dauert, muss beidseits erfolgen; es resultieren keinerlei andere Funktionseinbussen aus diesem Eingriff.
Die Ausräumung von infizierten Gewebe-Nekrosen (abgestorbenem Gewebe) im Bereich der Bauchspeicheldrüse, die, wenn auch selten, bei der akuten Pankreatitis notwendig ist, hat wegen der schwierigen Begleitumstände (Infektion!) ein relativ breites Komplikationsspektrum. Häufig ist hier mit nur einer Operation keine genügende „Säuberung“ zu erreichen, sodass Nachfolgeeingriffe nötig sind. Im Rahmen dieser Operationen kann es zur Verletzung benachbarter Organe (Darm) oder gelegentlich zu Nachblutungen kommen.
Bei den Operationen im Rahmen einer chronischen Pankreatitis werden Nahtverbindungen zwischen der Schnittfläche der Bauchspeicheldrüse beziehungsweise der Zyste und dem Dünndarm angelegt. Falls diese Verbindung undicht wird (innerhalb der ersten 5 bis 7 Tage), kann Bauchspeicheldrüsen-Saft – mit seinen Verdauungs-Enzymen – in die Bauchhöhle austreten. Diese seltene Komplikation (2 bis 3 Prozent) kann gravierende Probleme wie Infektionen oder Blutungen verursachen.
Nach einer Pankreaskopf-Resektion bei chronischer Pankreatitis verbringen Sie mindestens eine Nacht auf der Intensivstation, manchmal auch 1 bis 2 Tage. Zur Schmerzbehandlung werden die notwendigen Medikamente eingesetzt. Mithilfe des Pflegepersonals können Sie aber sofort – mindestens in den Lehnstuhl – mobilisiert werden. In den ersten Tagen ist nur die Aufnahme von Flüssigkeit möglich, zunächst in geringer Menge, dann gesteigert. In dieser Phase ist eine künstliche Ernährung über die Infusion nötig. Der wirkliche Nahrungsaufbau beginnt etwa ab dem 4. postoperativen Tag. Anfangs ist täglich noch eine Blutentnahme zur Überprüfung der Organfunktionen und der frühzeitigen Diagnose einer möglichen Infektion nötig. Bei günstigem Verlauf kann die Infusion nach etwa 4 bis 5 Tagen entfernt werden, ebenfalls die Drainage in der Bauchhöhle, falls nichts auf eine Undichtigkeit hinweist.
Für die Operation bei einer Bauchspeicheldrüsen-Zyste ist die Erholungsphase in der Regel kürzer und weniger aufwändig. Wie bei allen Operationen wird während des Klinikaufenthalts zur Vermeidung von Thrombosen und Lungenembolien täglich eine Blutverdünnungsspritze unter die Haut (am Bein) verabreicht. Die Dauer des Klinikaufenthalts bei einer Pankreaskopf-Resektion beträgt, abhängig von der Grösse des Eingriffs und möglichen Komplikationen, etwa 12 Tage, bei einer Zysten-Operation meist weniger. Bei Operationen im Rahmen einer schweren akuten Pankreatitis kann der Verlauf sehr unterschiedlich sein, in den meisten Fällen verbringen die Patientinnen und Patienten aber Tage bis Wochen auf der Intensivstation beziehungsweise mehrere Wochen in der Klinik.
Nach grösseren Eingriffen am Pankreas oder schwer verlaufender akuter Bauchspeicheldrüsen-Entzündung ist für die meisten Patientinnen und Patienten nach der Entlassung aus der Klinik ein Rekonvaleszenz-Aufenthalt zu empfehlen, ganz besonders für allein stehende Personen. Die Belastungsfähigkeit ist anfangs noch deutlich eingeschränkt. Leichte sportliche Betätigung ist nach etwa 1 Monat möglich. Es ist mit einer Arbeitsunfähigkeit von circa 2 Monaten zu rechnen, unter Umständen länger. Bei den kleineren Eingriffen am Pankreas ist die Erholung kürzer. Die Lebensqualität nach der Operation ist davon abhängig, ob immer noch chronische Schmerzen und/oder eine ungenügende Bauchspeicheldrüsen-Funktion (exokrine oder endokrine Insuffizienz) bestehen. Falls durch den Verlust von Drüsengewebe des Pankreas zu wenig Verdauungs-Enzyme produziert werden, können Proteine, Kohlenhydrate und Fette in der Nahrung nicht genügend aufgespalten werden (exokrine Insuffizienz).
Daraus resultiert eine mangelhafte Ernährung mit Verlust von unverdauten Nahrungsbestandteilen im Stuhl, erkennbar zum Beispiel an Durchfall, eventuell auch Gewichtsverlust. Die Diagnose kann durch eine Stuhlanalyse gestützt werden. Die Behandlung erfolgt recht einfach durch einen Enzym-Ersatz in Form von Tabletten. Der Verlust von Pankreasgewebe durch eine Operation oder eine chronische Entzündung kann eine mangelhafte Insulin-Produktion zur Folge haben (endokrine Insuffizienz). Das Resultat ist ein Diabetes (Zuckerkrankheit), der mit Insulin-Injektionen zu behandeln und mit täglich mehrfachen Blutzuckermessungen zu kontrollieren ist. Grundsätzlich kann mittelfristig aber eine normale Lebensqualität erreicht werden.
Bei diesen Krankheiten ist eine spezielle Nachkontrolle meist nur erforderlich, wenn als Folge einer ungenügenden Bauchspeicheldrüsen-Funktion (siehe oben) eine dauerhafte Behandlung notwendig ist. Ebenfalls besteht bei Patientinnen und Patienten, die infolge chronischen Alkoholkonsums erkrankten, ein weiterer Kontrollbedarf, insbesondere zur Erreichung der zwingend anzustrebenden Abstinenz.
Durch den Verlust von Bauchspeicheldrüsen-Gewebe infolge der chronischen Entzündung oder durch Operationen im Rahmen einer schwer verlaufenden akuten Pankreatitis kann später ein Funktionsmangel auftreten. Zu wenig Enzyme bedeutet mangelhafte Verdauung (erkennbar zum Beispiel an Durchfall), was recht einfach durch Enzym-Tabletten kompensiert werden kann. Etwas gravierender ist ein Mangel an Insulin, was einen Diabetes (Zuckerkrankheit) verursacht, die nötigenfalls mit Insulin-Injektionen zu behandeln ist. Bei der durch Alkohol verursachten chronischen Bauchspeicheldrüsen-Entzündung ist die Abstinenz für die Prognose entscheidend. Bei der häufig durch Gallensteine verursachten akuten Pankreatitis ist mit Behandlung des Gallenstein-Leidens die Ursache eliminiert und dadurch die Krankheit geheilt.
Bösartige Tumore der Bauchspeicheldrüse (Pankreas-Karzinom) sind zu Recht sehr gefürchtet, die chirurgische Behandlung ist komplex – mit potenziell schwerwiegenden Komplikationen –, und die Prognosen sind auch heute noch ungünstig. Wenn die Diagnose dieser sehr ernst zu nehmenden Krankheit gestellt ist, bedarf es der Beurteilung und Behandlung an einem dafür geeigneten interdisziplinären Tumor-Zentrum – an unserer Klinik können wir Ihnen dies bieten.
Wann immer die Diagnose eines Tumors im Pankreas gestellt wurde, sollte eine operative Entfernung angestrebt werden. Die Beurteilung, ob die Operation möglich und sinnvoll ist, muss immer in der individuellen Situation von einem in der Bauchchirurgie (Viszeralchirurgie) erfahrenen Operateur im Rahmen einer interdisziplinären Tumor-Board-Sitzung entschieden werden. In diesen in Kompetenz-Zentren für Tumorbehandlung in Anwesenheit aller erforderlichen Spezialisten wöchentlich stattfindenden Sitzungen werden solche Fälle besprochen. Im Anschluss daran werden auch die weiteren Behandlungsschritte vorgeschlagen. Anwesend dabei sind: Chirurg, Onkologe, Radiologe, Radiotherapeut, Gastroenterologe, Pathologe und eventuell weitere Spezialisten.
Die Symptome von Tumoren in der Bauchspeicheldrüse sind abhängig von ihrer Lage im Pankreas und mindestens teilweise von der Tumorart (gut- oder bösartig). Bei bösartigen Tumoren des Pankreaskopfs erkranken die Patientinnen und Patienten meist an einer plötzlich und schmerzlos auftretenden Gelbsucht. Sitzt der Tumor im Pankreasschwanz, kommt es lange Zeit kaum zu Beschwerden, schliesslich treten Unwohlsein, Oberbauch- und allenfalls Rückschmerzen auf. Die (recht seltenen) gutartigen Tumore werden oft nur zufällig durch Untersuchungen (Ultraschall oder Computertomographie) aus anderem Grund entdeckt. Gewisse Tumore bilden Hormone und verursachen dadurch entsprechend der jeweiligen Hormonfunktion spezifische Symptome. So kann es zum Beispiel zu regelmässiger starker Unterzuckerung kommen.
Bei den genannten Symptomen, oder wenn zum Beispiel aufgrund einer Ultraschalluntersuchung ein Tumorverdacht geäussert wurde, erfolgt zuerst eine Computertomographie. Sie ist die wichtigste Untersuchung, denn durch sie kann in den meisten Fällen die Diagnose gestellt und oft auch die Entscheidung für eine Operation gefällt werden.
Falls eine Gelbsucht aufgetreten ist, wird eine sogenannte ERCP (endoskopisch retrograde Cholangio-Pancreaticographie) veranlasst, eine Magenspiegelung, bei der der Magen-Darm-Spezialist (Gastroenterologe) bis in den Zwölffingerdarm und den Ausgang des Hauptgallengangs vordringt. Sie erlaubt es – zur Wiederherstellung des Galle-Abflusses – eine Kunststoff-Drainage in den Gallengang einzulegen. Im Zuge der ERCP kann im Zwölffingerdarm oder an der Einmündungsstelle des Gallengangs in ihn auch eine Punktion zur Entnahme von Gewebe für eine mikroskopische Untersuchung vorgenommen werden (Zytodiagnostik).
Je nach Situation kann der Gastroenterologe auch eine Endosonographie (innere Ultraschalluntersuchung) vornehmen. Dabei führt er mit einem Instrument zur Magenspiegelung (Gastroskop) einen kleinen Ultraschallkopf in Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm. Dies erlaubt das direkte (oder zumindest sehr nahe) Aufliegen der Schallsonde auf Tumoren in diesen Organen oder in deren unmittelbarer Umgebung (zum Beispiel Pankreas oder Lymphknoten) und damit eine sehr genaue Darstellung krankhafter Veränderungen. Zusätzlich kann auch hierbei durch einen Arbeitskanal im Gastroskop eine Punktionsnadel vorgeschoben werden, mit der unter Sichtkontrolle des Ultraschallkopfs benachbarte Organe, Tumore oder Lymphknoten zur Entnahme von Gewebeproben punktiert werden können (Zytodiagnostik).
Umfassendere Gewebeprobenentnahmen (zum Beispiel Stanz-Biopsien) können an der Bauchspeicheldrüse nicht durchgeführt werden, da sie zu viele Komplikationen verursachen würden.
Vor der endgültigen Entscheidung für eine Tumor-Operation an der Bauchspeicheldrüse ist zudem eine PET/CT-Untersuchung zu empfehlen, eine Kombination von Computertomographie und Szintigraphie, durch die das Vorliegen von Fern-Metastasen nachgewiesen beziehungsweise ausgeschlossen werden kann. Sind Fern-Metastasen vorhanden, ist die Operation nicht zweckmässig.
Bleiben vor der Behandlungsplanung letzte Zweifel, muss manchmal eine diagnostische Laparoskopie (Spiegelung der Bauchhöhle in Narkose) zum Ausschluss beziehungsweise Nachweis eines Tumorbefalls an Bauchfell oder Leber erfolgen. Es ist zudem immer auch eine Blutanalyse mit Bestimmung der Enzyme (Amylase, Lipase) sowie der Tumor-Marker (CA 19-9 und CEA) durchzuführen.
Tumor-Marker sind verschiedene Proteine im Blut, die je nach Tumorart erhöht sein können und dadurch die Vermutungs-Diagnose einer bestimmten Krebs-Erkrankungen erhärten können. Sie sind aber zu wenig verlässlich, als dass sie sich zur Früherkennung von Tumoren (Screening) generell eignen würden.
Ich sehe Patientinnen und Patienten mit diesen Krankheiten meist auf Zuweisung durch den Hausarzt, den Gastroenterologen oder Onkologen. Die notwendigen Abklärungen sind dann meist durchgeführt, die Diagnose oder Vermutungs-Diagnose ist gestellt. Bei bösartigen Tumoren wird der Behandlungsplan zuerst in einer der interdisziplinären Tumor-Board-Sitzungen (siehe oben) besprochen. Hier kann ich in der Diskussion mit den Kollegen anderer Disziplinen beurteilen, ob eine Operation möglich ist.
Dann sehe ich Sie in meiner Sprechstunde, und wir besprechen gemeinsam den Behandlungsplan, insbesondere die vorgesehene Operation, ihre Dauer, die Notwendigkeit der Narkose, das Komplikationsrisiko sowie die Therapie und die Pflege während des Klinikaufenthalts. Wir informieren Sie über den postoperativen Nahrungsaufbau, die Mobilisation, die Wundpflege sowie über die Dauer des Klinikaufenthalts und der Rekonvaleszenz. Wir diskutieren ebenfalls die Möglichkeit einer zusätzlichen Chemotherapie (medikamentöse Behandlung) nach der Operation sowie die Art und Weise der Langzeitnachkontrolle.
Operation bei Tumoren im Kopf der Bauchspeicheldrüse
Operation bei Tumoren im Schwanz der Bauchspeicheldrüse
Operation bei Tumoren, die sich als nicht operabel erweisen (palliative Operation mit dem Ziel, die Beschwerden zu lindern)
Da es sich bei diesen Operationen (meist) um grosse Eingriffe handelt, die ausschliesslich in Vollnarkose durchgeführt werden können, müssen Sie auf jeden Fall am Vortag der Operation aufgenommen werden. Spezifische Vorbereitungsmassnahmen sind nicht nötig. Sie bekommen am Abend noch eine leichte Mahlzeit. Der Anästhesist wird mit Ihnen die Belange der Narkose und der postoperativen Schmerzbehandlung besprechen. Ich werde Sie am Tag der Aufnahme ebenfalls sehen, und wir können letzte Fragen zum Eingriff klären. Mindestens 6 Stunden vor der Operation müssen Sie nüchtern bleiben
Operationen an der Bauchspeicheldrüse müssen immer in Vollnarkose und durch einen Bauchschnitt (meist quere Eröffnung im Oberbauch) durchgeführt werden. Die laparoskopische Technik (minimalinvasive Bauchspiegelung) kommt nur in wenigen ausgewählten Fällen (kleine gutartige Tumore im Pankreasschwanz) zur Anwendung. Bei allen Tumor-Operationen ist die Entfernung der Lymphknoten in der Umgebung des Organs beziehungsweise Tumors ein wichtiger Teil des Eingriffs.
Zu Beginn der Whipple-Operation muss festgestellt werden, ob diese überhaupt durchgeführt werden kann. Falls Leber-Metastasen (Tumorableger in der Leber) oder ein ausgedehntes Einwachsen des Tumors in die Gefässe vorliegen, profitiert die Patientin beziehungsweise der Patient nicht vom Eingriff, da eine rasche Krankheitsrückkehr vorhersehbar ist. Sind nur kleine Gefässbereiche befallen, kann ein gleichzeitiger Gefässersatz die Operation ermöglichen. Die Whipple-Operation ist eine der grössten, anspruchsvollsten und komplexesten Eingriffe im Bauchbereich, weil der Kopf der Bauchspeicheldrüse anatomisch eng mit dem Zwölffingerdarm und dem Hauptgallengang verbunden ist. Eine Resektion des (tumorbefallenen) Pankreaskopfs bedeutet die gleichzeitige Entfernung von Zwölffingerdarm und Gallengang. Dabei ist ganz besonders die sichere Erhaltung des Blutstroms vom Darm zur Leber (Vena portae) sowie der Arterien zu Leber, Magen und Darm lebenswichtig. Nach Entfernung des Bauchspeicheldrüsen-Kopfs muss zur Sicherung des Abflusses der Speisen aus dem Magen, der Galle aus dem Hauptgallengang und der Sekretion aus dem verbleibenden Pankreasschwanz je eine Verbindung zum Dünndarm angelegt werden. Zur Verhütung von Komplikationen sind diese Verbindungen besonders sorgfältig vorzunehmen, vor allem die von der Bauchspeicheldrüse zum Darm. Diese anspruchsvolle Operation dauert 4 bis 5 Stunden.
Bei der Operation von bösartigen Tumoren im Schwanz der Bauchspeicheldrüse wird dieser einschliesslich der mit ihm eng verbundenen Milz (gemeinsame Gefässversorgung) entfernt. Die Schwierigkeit dieses Eingriffs kann darin bestehen, dass die häufig erst spät entdeckten – und dadurch relativ grossen – Tumore in die Gefässe (besonders in die Hauptarterie der Leber) eingewachsen sind. Die Ablösung von diesem Gefäss kann schwierig sein, die Blutversorgung der Leber ist aber lebenswichtig und darf keinesfalls in Mitleidenschaft gezogen werden. Probleme kann zudem die Schnittfläche an der Bauchspeicheldrüse bereiten. Sie muss gut übernäht oder mit einer Darmschlinge verbunden werden, um postoperative Komplikationen zu vermeiden.
Handelt es sich „nur“ um die Entfernung eines (mutmasslich) gutartigen, relativ kleinen Tumors im Pankreasschwanz, kann der Tumor unter Erhaltung des übrigen Organs und der Milz ausgeschält werden. Im optimalen Fall kann eine solche Operation in geübten Händen sogar laparoskopisch (in minimalinvasiver videoendoskopischer Technik, Schlüsselloch-Chirurgie) durchgeführt werden.
Trotz sorgfältiger und modernster Diagnostik zeigt sich während des Eingriffs in mindestens 20 Prozent der Fälle eine Situation, die die Entfernung des Tumors unmöglich (Einwachsen des Tumors in benachbarte Organe oder lebenswichtige Gefässe) beziehungsweise nicht sinnvoll macht (zum Beispiel bei Leber-Metastasen). Es besteht dann eine palliative Situation, das heisst, es muss dann das Ziel sein, der Patientin beziehungsweise dem Patienten für die verbleibenden Lebensmonate eine möglichst gute Lebensqualität zu gewährleisten. Da der Tumor im Kopf der Bauchspeicheldrüse den Gallengang einengen (Gelbsucht) und/oder den Zwölffingerdarm verschliessen kann (Magenentleerungsstörung), ist hierfür eine Entlastung – ein Bypass – anzulegen. Zu diesem Zweck wird eine Verbindung des Hauptgallengangs zu einer Dünndarm-Schlinge (Hepaticojejunostomie) beziehungsweise eine Verbindung des Magens zum Dünndarm (Gastroenterostomie) geschaffen. Dadurch wird die normale Kostaufnahme ebenso wie der Galle-Abfluss trotz eines weiteren Tumorwachstums gewährleistet.
Bei der Pankreaskopf-Resektion wird eine Nahtverbindung zwischen der Schnittfläche der Bauchspeicheldrüse (inklusive ihres Ausführungsgangs) und dem Dünndarm angelegt. Falls diese Verbindung undicht wird (innerhalb der ersten 5 bis 7 Tage), kann Bauchspeicheldrüsen-Saft – mit seinen Verdauungs-Enzymen (siehe oben) – in die Bauchhöhle austreten und gravierende Probleme wie Infektionen oder sogar Blutungen verursachen. Diese seltene Komplikation (2 bis 3 Prozent) ist deshalb sehr gefürchtet. Die Nahtverbindungen zum Gallengang und zum Magen sind weniger kritisch, können in seltenen Fällen aber ebenfalls Ursache einer Komplikation sein. Recht typisch und häufig treten anfangs Magenentleerungsstörungen auf, die aber immer nach etwa 2 Wochen verschwinden. Durch das Entfernen von Bauchspeicheldrüsen-Gewebe kann ein Funktionsmangel auftreten (circa 20 bis 30 Prozent). Zu wenig Enzyme bedeutet mangelhafte Verdauung (erkennbar an Durchfall), was allerdings recht einfach durch Enzym-Tabletten kompensiert werden kann. Etwas gravierender ist ein Mangel an Insulin, was – als Folge der Operation – einen Diabetes (Zuckerkrankheit) verursacht, der nötigenfalls mit Insulin-Injektionen behandelt werden muss. Ansonsten besteht das übliche Komplikationsspektrum nach grossen Operationen, zum Beispiel Lungenentzündung, Infektion der Blase oder Wundinfektion; die Gesamt-Komplikationsrate liegt bei etwa 15 bis 20 Prozent.
Bei der Pankreasschwanz-Resektion ist das Komplikationsspektrum geringer, jedoch kann es auch hier zum Austritt von Verdauungs-Enzymen an der Schnittfläche kommen. Ebenfalls sind bei den palliativen „Umgehungs-Operationen“ Probleme bei der Heilung der Nahtverbindungen zum Gallengang oder zum Magen möglich, jedoch eher selten.
Nach einer Pankreaskopf-Resektion verbringen Sie mindestens eine Nacht auf der Intensivstation, manchmal auch 1 bis 2 Tage. Zur Schmerzbehandlung werden die notwendigen Medikamente eingesetzt. Mithilfe des Pflegepersonals können Sie aber sofort – mindestens in den Lehnstuhl – mobilisiert werden. In den ersten Tagen ist nur die Aufnahme von Flüssigkeit möglich, zunächst in geringer Menge, dann gesteigert. In dieser Phase ist eine künstliche Ernährung über die Infusion nötig. Der wirkliche Nahrungsaufbau beginnt etwa ab dem 4. postoperativen Tag, er kann sich wegen der Magenentleerungsstörung manchmal jedoch auch etwas verzögern. Anfangs ist täglich noch eine Blutentnahme zur Überprüfung der Organfunktionen und der frühzeitigen Diagnose einer möglichen Infektion nötig. Bei günstigem Verlauf kann die Infusion nach etwa 5 bis 7 Tagen entfernt werden, ebenfalls die Drainage in der Bauchhöhle, falls nichts auf eine Undichtigkeit hinweist. Für die anderen (einfacheren) Eingriffe an der Bauchspeicheldrüse ist die Erholungsphase in der Regel kürzer und weniger aufwändig. Wie bei allen Operationen wird während des Klinikaufenthalts zur Vermeidung von Thrombosen und Lungenembolien täglich eine Blutverdünnungsspritze unter die Haut (am Bein) verabreicht. Der Klinikaufenthalt beträgt, abhängig von der Grösse des Eingriffs und eventuellen Komplikationen, für eine Pankreaskopf-Resektion etwa 12 Tage, bei einer laparoskopischen Entfernung eines kleinen gutartigen Tumors natürlich weniger.
Nach Eingriffen in der Grössenordnung einer Pankreaskopf-Resektion ist für die meisten Patientinnen und Patienten nach der Entlassung aus der Klinik ein Rekonvaleszenz-Aufenthalt zu empfehlen, ganz besonders für allein stehende Personen. Die Belastungsfähigkeit ist anfangs noch deutlich eingeschränkt. Leichte sportliche Betätigung ist nach ca. 1 Monat möglich. Es ist mit einer Arbeitsunfähigkeit von ca. 2 Monaten zu rechnen, unter Umständen länger, falls noch eine Nachbehandlung erfolgt. Mittelfristig ist aber eine praktisch normale Lebensqualität erreichbar. Bei den kleineren Bauchspeicheldrüsen-Eingriffen ist die Erholungsphase natürlich kürzer.
Sobald bei bösartigen Tumoren die mikroskopische Untersuchung der Gewebeprobe vorliegt, kann das sogenannte histopathologische Tumor-Stadium festgelegt werden. Die Situation wird dann in einer interdisziplinären Tumor-Board-Sitzung besprochen, und gegebenenfalls wird – zur Verbesserung der Prognose – eine zusätzliche Chemotherapie (medikamentöse Behandlung) empfohlen. Sie erfolgt ambulant, dauert meist etwa 3 Monate und kann von (erheblichen) Nebenwirkungen begleitet sein. Die Nachkontrollen erfolgen in erster Linie in Abhängigkeit von den Beschwerden der Patientin beziehungsweise des Patienten. Ein extrem dichter und aufwändiger Kontrollrhythmus ist nicht zwingend erforderlich, da bei einer Rückkehr der Krankheit die therapeutischen Möglichkeiten eingeschränkt sind.
In den letzten Jahren konnte die zuvor sehr schlechte Prognose beim Krebs der Bauchspeicheldrüse durch eine optimierte Operationstechnik und moderne Chemotherapie etwas verbessert werden. Dennoch ist bei dieser Krankheit noch immer mit einer recht hohen Rückfallrate (etwa 70 Prozent innerhalb von 3 Jahren) zu rechnen. Leider gibt es noch keine Methoden der Früherkennung für diesen bösartigen Tumor. Bei den oben erwähnten gutartigen Tumoren ist die Prognose in der Regel gut.
Das Krankheitsspektrum der Lunge und des Brustfells, das zur Behandlung einer Operation bedarf, ist gross. Es schliesst unter anderem die Abklärung von unklaren Lungenrundherden, die Entfernung von gutartigen und bösartigen Tumoren sowie die Behandlung von Krankheiten der Brusthöhle wie Flüssigkeitsansammlungen, Vereiterungen oder den sogenannten Pneumothorax (siehe unten) ein. Auch wenn die Chirurgie im Bereich der Brusthöhle (Thoraxchirurgie) nicht zu meinen persönlichen Schwerpunkten zählt, kann ich Ihnen die häufigsten Eingriffe aus diesem Bereich aufgrund langjähriger Aktivität auch in diesem Fachgebiet auf hohem Niveau anbieten.
Wenn in einem Röntgenbild der Lunge ein unklarer Rundherd festgestellt wurde, ist eine weitere Abklärung nötig. Zuerst mithilfe von Computertomographie und Bronchoskopie (Spiegelung der Atemwege: Luftröhre, Bronchien). Bei der Bronchoskopie führt der Pneumologe (Lungenspezialist) ein flexibles Endoskop über den Mund oder die Nasenöffnung ein. Diese Methode erlaubt die Diagnose von und die Gewebeentnahme aus Tumoren, die Wiedereröffnung von durch Sekret verschlossenen Lungen-Segmenten durch Absaugen sowie die Entfernung von Fremdkörpern. Die Untersuchung kann ohne Vollnarkose ambulant vorgenommen werden. Falls diese Diagnostik und eine eventuell entnommene Gewebeprobe keine eindeutige Diagnose erlauben, ist eine Operation erforderlich.
Primär kann eine minimalinvasive thorakoskopische Gewebeentnahme erfolgen. Bei der Thorakoskopie, auch Spiegelung der Brusthöhle genannt, werden in Narkose durch kleine Schnitte zwischen zwei Rippen eine Videokamera und stabförmige Operationsinstrumente in die Brusthöhle geführt. Durch eine einseitig durchgeführte Beatmung kollabiert die Lungenhälfte auf der zu operierenden Seite, und es besteht gute Übersicht in der Brusthöhle. Durch die Thorakoskopie bleiben Ihnen der grosse Schnitt, Schmerzen und eine unschöne Narbe erspart. Viele, aber nicht alle thoraxchirurgischen Eingriffe können so durchgeführt werden. Wird ein bösartiger Tumor festgestellt, ist zumeist die Entfernung mindestens eines ganzen Lungen-Lappens erforderlich.
Grössere Flüssigkeitsansammlungen in der Brusthöhle, wie sie gelegentlich im Rahmen fortgeschrittener Tumorleiden auftreten (sogenannter maligner Pleuraerguss), können die Atmung stark beeinträchtigen. Da Punktionen die Beschwerden nur vorübergehend lindern, ist hier die thorakoskopische Operation mit Verödung des Brustfells angezeigt. Gelegentlich kann nach der Behandlung einer Lungenentzündung mit Antibiotika das Fieber weiter bestehen und eine Besserung des Allgemeinzustands ausbleiben. Mögliche Ursache ist dann eine Entzündung des Brustfells mit Bildung einer infizierten Flüssigkeitsansammlung in der Brusthöhle (sogenanntes Pleuraempyem). Hier helfen eine thorakoskopische Ausspülung der eitrigen Flüssigkeit und eine Thoraxdrainage (Schlauch zum Ableiten von Flüssigkeiten oder Luft).
Beim sogenannten Spontanpneumothorax gelangt zumeist Luft aus der Lunge in den Raum zwischen Brustwand und Lunge (Pleuraspalt). Ein solches Ereignis tritt überwiegend akut auf und wird verursacht durch das Platzen einer oberflächlichen Lungenblase (meist angeborene Veränderung oder im Rahmen einer Emphysem-Erkrankung). Es ist dann in der Regel primär das Einlegen einer Drainage zur Ableitung der Luft erforderlich und oft auch ausreichend. Wird jedoch ventilartig weiter Luft (die nicht entweichen kann) in den Pleuraspalt gepumpt, kann es zu einer gefährlichen Verdrängung der Lunge (auf der betroffenen Seite) und sogar des Herzens kommen, zu einem sogenannten Spannungspneumothorax.
Dabei sind die Lungen- und die Herz-Kreislauf-Funktionen im Extremfall lebensbedrohlich eingeschränkt. Es ist dann notfallmässig zur Entlastung eine Drainage (siehe oben) durch die Brustwand in die Brusthöhle einzubringen. Die Ausprägung kann aber auch weit geringer sein und von der Patientin/dem Patienten kaum bemerkt werden. Falls sich eine Drainage als ungenügend erweist oder der Pneumothorax wiederholt auftritt, ist eine thorakoskopische Verödung des Brustfells zweckmässig. Ein Pneumothorax kann auch als Folge von Verletzungen im Bereich des Brustkorbs (Rippenbruch, Stichverletzung, Durchschuss) oder als Frühkomplikation nach einer Lungen-Operation auftreten.
Bösartige Tumore der Lunge können sich durch das Auftreten von hartnäckigem Husten, gelegentlich mit einer Lungenentzündung, manchmal mit blutigem Auswurf ankündigen. Raucherinnen und Raucher haben ein deutlich erhöhtes Risiko. Ein grosser Teil der Lungen-Tumore (sowohl der gutartigen als auch der bösartigen) werden aber als „Zufallsbefunde“ bei symptomfreien Patientinnen und Patienten entdeckt, wenn aus anderem Grund eine Lungenröntgenaufnahme durchgeführt wird.
Flüssigkeitsansammlungen in der Brusthöhle (Pleuraerguss) verursachen nur Beschwerden, wenn sie ein gewisses Ausmass erreicht haben (mindestens 1 Liter). Zunächst wird Atemnot nur bei Anstrengungen bemerkt, später unter Umständen bereits in Ruhe. Bei Personen mit einer bekannten bösartigen Tumorerkrankung müssen solche Symptome hellhörig machen und die nötigen Abklärungen veranlasst werden. Ein Spontanpneumothorax (siehe oben) kündigt sich in der Regel durch plötzlich auftretende – meist atemabhängige – Schmerzen auf der betroffenen Seite an. Zudem kann Atemnot unterschiedlicher Ausprägung hinzukommen.
Ein ganz normales, sogenanntes konventionelles Röntgenbild des Thorax (Brustkorb mit Lunge) steht häufig am Anfang der Diagnose von Krankheiten der Lunge oder des Brustraums. Es erlaubt in vielen Fällen bereits eine recht aussagekräftige Diagnose oder Verdachts-Diagnose. Bei der genaueren Abklärung von Lungen- und Brustraumerkrankungen steht die Computertomographie des Thorax im Mittelpunkt. Diese Technik gibt ein sehr genaues Bild der verschiedenen Krankheiten und erlaubt oft eine präzise Diagnose.
Die nächste zweckmässige Untersuchung für eine noch bessere Differenzierung und zur Gewinnung von Zellmaterial für eine mikroskopische Analyse ist die Bronchoskopie (Spiegelung der Atemwege). Sie erlaubt die Beurteilung der Luftwege sowie gegebenenfalls die Visualisierung von Tumoren – falls auf diesem Weg erreichbar – und auch deren Biopsie (Entnahme von Gewebe). Falls der Tumor bronchoskopisch nicht erreichbar ist, kann eine Biopsie auch unter Kontrolle im Computertomographen mithilfe einer Punktion durch die Haut und die Brustwand in die Lunge erfolgen. Bei bösartigen Tumoren der Lunge wird heute zur Therapieplanung meist auch eine PET/CT-Untersuchung veranlasst. Diese Kombination von Computertomographie und Szintigraphie erlaubt recht zuverlässig die Diagnose, ob es sich um einen bösartigen Tumor handelt und ob Fern-Metastasen (Tumor-Ableger) vorhanden sind.
Schliesslich ist vor einem Eingriff an der Lunge immer auch eine Lungenfunktionsprüfung durchzuführen. Sie gibt Auskunft über die Funktion der Lunge und über die nötige Reserve, falls geplant ist, durch eine Operation einen Teil der Lunge zu entfernen. Vor einer Operation werden die Untersuchungen ergänzt um eine Blutentnahme zum Ausschluss einer Blutarmut, zur Diagnose einer eventuell vorliegenden Infektion und zur Überprüfung der Blutgerinnung und der übrigen Organfunktionen.
Ich sehe Patientinnen und Patienten mit solchen Krankheiten meist auf Zuweisung durch den Hausarzt, den Pneumologen (Lungenspezialisten) oder Onkologen. Die notwendigen Abklärungen sind dann meist durchgeführt, die Diagnose oder die Vermutungs-Diagnose ist gestellt. Bei bösartigen Tumoren wird die Situation der Patientinnen und Patienten zuerst in einer interdisziplinären Tumor-Board-Sitzung vorgestellt. In diesen in Kompetenz-Zentren für Tumorbehandlung in Anwesenheit aller erforderlichen Spezialisten wöchentlich stattfindenden Sitzungen werden solche Fälle besprochen. Im Anschluss daran werden auch die weiteren Behandlungsschritte vorgeschlagen. Anwesend dabei sind: Chirurg, Onkologe, Radiotherapeut, Gastroenterologe, Pneumologe, Pathologe und eventuell weitere Spezialisten. Hier kann ich in der Diskussion mit den Kollegen anderer Disziplinen beurteilen, ob eine Operation notwendig und möglich ist und ob eventuell als erster Schritt eine Vorbehandlung (mit Chemotherapie, das heisst mit Medikamenten, und/oder Radiotherapie, das heisst mit Bestrahlung) notwendig ist.
Anschliessend sehe ich Sie in meiner Sprechstunde. Ich bespreche dann mit Ihnen den Behandlungsplan, insbesondere die vorgesehene Operation, ihre Dauer, die Notwendigkeit der Narkose, das Komplikationsrisiko sowie die Therapie und die Pflege während des Klinikaufenthalts. Wir informieren Sie über die Situation nach der Operation (Thoraxdrainage, eventuell Antibiotika-Behandlung), die Mobilisation, die Wundpflege sowie über die Dauer des Klinikaufenthalts und der Rekonvaleszenz. Im Falle eines bösartigen Tumors diskutieren wir ebenfalls die Möglichkeit einer zusätzlichen Chemotherapie nach der Operation sowie die Art und Weise der Langzeitnachkontrolle.
Operation bei unklaren, gutartigen und bösartigen Tumoren
Operation bei malignem Pleuraerguss
Operation bei Pleuraempyem
Operation bei Pneumothorax
Da es sich bei diesen Operationen überwiegend um grosse Eingriffe handelt, die ausschliesslich in Vollnarkose durchgeführt werden können, müssen Sie auf jeden Fall am Vortag der Operation aufgenommen werden. Spezifische Vorbereitungsmassnahmen sind nicht nötig. Sie bekommen am Abend noch eine leichte Mahlzeit. Der Anästhesist wird mit Ihnen die Belange der Narkose und der postoperativen Schmerzbehandlung besprechen. Ich werde Sie am Tag der Aufnahme ebenfalls sehen, und wir können letzte Fragen zum Eingriff klären. Mindestens 6 Stunden vor der Operation müssen Sie nüchtern bleiben.
Abgesehen von dem einfachen Einlegen einer Thoraxdrainage (Schlauch zum Ableiten von Flüssigkeiten oder Luft) in die Brusthöhle, was in Lokalanästhesie durchgeführt werden kann, benötigen alle thoraxchirurgischen Eingriffe eine Vollnarkose. Dabei wird zur Beatmung ein Tubus in die Luftwege eingebracht, der es erlaubt, nur einseitig zu beatmen. Auf der zu operierenden Seite ist die Lunge dadurch nicht gebläht, sondern kollabiert, wodurch der nötige Freiraum insbesondere für die thorakoskopischen Eingriffe entsteht. Die Patientin beziehungsweise der Patient wird immer in Seitenlage gelagert, die zu operierende Seite nach oben.
Bei der Thorakoskopie werden durch mindestens 3 kleine Einschnitte (je 5 bis 12 Millimeter) eine Videokamera und stabförmige Operationsinstrumente durch die Brustwand geführt. Durch die einseitige Beatmung kollabiert die Lunge auf der zu operierenden Seite, und es besteht eine gute Übersicht in der Brusthöhle. Sobald der Tumor identifiziert ist, wird der entsprechende Lungenteil mit einem minimalen Sicherheitsabstand von etwa 1 Zentimeter zum Tumor mit einem sogenannten Stapler (Nahtklammergerät) abgetrennt. Diese scherenartigen Apparate können das Lungengewebe in maximal 6 Zentimeter langen Schritten ergreifen, das Lungengewebe durchtrennen und beidseits die Schnittfläche (einschliesslich der Gefässe und der Luftwege) durch viele kleine Titanklammern verschliessen. Das abgetrennte Gewebe wird dann in einem Plastikbeutel durch einen der bestehenden kleinen Einschnitte geborgen und geht zur intraoperativen Schnellschnittuntersuchung zum Pathologen. Bereits während der Operation wird von ihm eine mikroskopische Gewebeuntersuchung vorgenommen. Kleine, während des Eingriffs entnommene Gewebestücke werden tiefgefroren, hauchdünn geschnitten und im Mikroskop untersucht.
Der Pathologe kann dann mit grosser Treffsicherheit innerhalb von 15 bis 20 Minuten feststellen, ob es sich um einen bösartigen oder einen gutartigen Tumor handelt, was für den weiteren Operationsablauf entscheidend sein kann.
Handelt es sich um einen gutartigen Tumor, werden noch Thoraxdrainagen (siehe oben) gelegt, dann ist die Operation beendet.
Handelt es sich um einen bösartigen Tumor, ist eine weitergehende Lungen-Resektion (Abtrennen und Entfernen von Lungengewebe) notwendig, die bei günstigen Voraussetzungen thorakoskopisch, bei schwierigeren Situationen jedoch durch eine offene Operation an der Lunge vorzunehmen ist.
Besteht schon vor dem Eingriff die Gewissheit, dass es sich um einen bösartigen Tumor handelt, der gross ist und zum Beispiel in die grossen Gefässen nahe am Herz oder in die Brustwand eingewachsen ist, wird primär an der offenen Brusthöhle operiert. Das Prinzip der Tumor-Operation an der Lunge (offen oder thorakoskopisch) ist es, den betroffenen Lungenteil (Segment, Lappen oder Flügel) anatomisch korrekt und tumorchirurgisch radikal zu entfernen. Hierfür müssen die diesem Teil zugehörige Luftröhre (Bronchus) sowie die entsprechende Arterie und Vene freigelegt und durchtrennt werden. Zusätzlich müssen die umliegenden Lymphknoten entfernt werden. Schliesslich werden Thoraxdrainagen (siehe oben) eingelegt, dann wird der Brustkorb verschlossen.
Nach dem Einbringen der für die Thorakoskopie (Spiegelung der Brusthöhle, siehe oben) nötigen Instrumente wird zunächst der Erguss abgesaugt. Es wird dann von mindestens einer tumorbefallenen Stelle des Brustfells zur weiteren Untersuchung eine Gewebeprobe entnommen. Dann wird eine möglichst grosse Fläche des Brustfells an der Thoraxwand mit einem Tupfer (oder etwas Ähnlichem) aufgeraut. Es folgt das Einsprühen von sterilem medizinischem Talkumpuder, der sich in der ganzen Brusthöhle verteilt. Nach dem Einlegen von Thoraxdrainagen (siehe oben) und der Entfernung der Trokare und Instrumente sowie dem Verschliessen der kleinen Schnitte ist die Operation beendet. Durch diesen Eingriff werden das Brustfell der Lunge und das der Brustwand miteinander verkleben und verwachsen. Die Bildung eines neuerlichen Ergusses wird dadurch verhindert beziehungsweise seine Ausdehnung stark eingeschränkt.
Nach dem Einbringen der für die Thorakoskopie (Spiegelung der Brusthöhle, siehe oben) nötigen Instrumente wird zunächst der Eiter aus der Brusthöhle abgesaugt. Dann werden alle Verklebungen zwischen dem Brustfell der Lunge und der Brustwand gelöst, um damit eventuell vorhandene abgekapselte, mit Eiter gefüllte Abszesshöhlen zu eröffnen. Schliesslich werden die Empyem-/Abszess-Membranen vor allem am Brustfell der Lunge entfernt (Dekortikation). Nach dem Einlegen von Thoraxdrainagen (siehe oben) und der Entfernung der Trokare und Instrumente sowie dem Verschliessen der kleinen Schnitte ist die Operation beendet.
Nach dem Einbringen der für die Thorakoskopie (Spiegelung der Brusthöhle, siehe oben) nötigen Instrumente wird zunächst die Lunge auf das Vorhandensein von Lungenblasen (sogenannten Emphysemblasen) untersucht. Sie sind Verursacher des Pneumothorax und finden sich im Bereich der Lungenspitze. Letztere wird deshalb mit einem sogenannten Stapler (Nahtklammergerät) abgetrennt, wobei nur ein sehr kleines Stück der Lunge verlorengeht. Dann wird eine möglichst grosse Fläche des Brustfells an der Thoraxwand mit einem Tupfer (oder etwas Ähnlichem) aufgeraut. Nach dem Einlegen von Thoraxdrainagen (siehe oben) und der Entfernung der Trokare und Instrumente sowie dem Verschliessen der kleinen Schnitte ist die Operation beendet. Durch diesen Eingriff wird die Krankheitsursache beseitigt und das Brustfell der Lunge und das der Brustwand miteinander verklebt, sodass eine Wiederholung des Pneumothorax praktisch unmöglich ist.
Eine recht häufige Komplikation nach Eingriffen an der Lunge ist die sogenannte Luftfistel. Dabei tritt Luft aus einer Nahtstelle an der Lunge oder an den Luftwegen in die Brusthöhle aus, was sich durch einen Luftabgang aus der Thoraxdrainage (siehe oben) bemerkbar macht. Solange dies der Fall ist, kann die Thoraxdrainage nicht entfernt werden, da ansonsten ein Pneumothorax (siehe oben) entstehen würde. In den meisten Fällen löst sich das Problem von selbst, und das Luftleck heilt innerhalb von wenigen Tagen ab. Falls nicht, kann gelegentlich eine Reoperation zum Verschliessen des Lecks erforderlich sein.
Durch die zuweilen schmerzbedingt eingeschränkte Beweglichkeit des Thorax kann es zur Minderbelüftung einzelner Lungenabschnitte (Atelektasen) und als Folge zur Lungenentzündung kommen. Antibiotika, eine gute Schmerzbehandlung und Physiotherapie können dieses Problem lösen. Bei stark vorgeschädigter Lunge (zum Beispiel Lungenemphysem) kann jedoch eine Atemnot bestehen und die Zufuhr von Sauerstoff erfordern. Komplikationen wie Nachblutungen, Wundinfektionen oder Thrombosen und Lungenembolien sind durch eine verbesserte Technik und präventive Massnahmen heute selten geworden.
Nach einem offenen thoraxchirurgischen Eingriff werden Sie mindestens eine Nacht auf der Intensivstation überwacht. Zur Behandlung der Schmerzen wird im Rahmen der Narkose ein feiner rückenmarksnaher Katheter gelegt, der in den ersten Tagen eine „Schmerzausschaltung“ ermöglicht. Bei den minimalinvasiven (thorakoskopischen) Eingriffen ist der Aufenthalt auf der Intensivstation nicht nötig und die Schmerzbehandlung mit den üblichen Medikamenten ausreichend. In jedem Fall sind Sie durch die an ein Vakuum angeschlossene Thoraxdrainage (siehe oben) in der Mobilisation stark eingeschränkt. Dennoch können Sie sich mit Hilfe in den Lehnstuhl setzen. In der Regel können die Thoraxdrainagen etwa am 4. Tag nach dem Eingriff entfernt werden, danach können Sie sich wieder normal bewegen (das heisst auch das Zimmer verlassen). Normales Essen und Trinken ist nach dem Eingriff sofort wieder möglich. Je nach Krankheit und Umfang der Operation wird Ihnen in den ersten Tagen über einen Katheter in der Nase noch Sauerstoff zugeführt. Die Wundpflege nach diesen Eingriffen ist meist unkompliziert. Wie bei allen Operationen wird während des Klinikaufenthalts zur Vermeidung von Thrombosen und Lungenembolien täglich eine Blutverdünnungsspritze unter die Haut (am Bein) verabreicht. Der Klinikaufenthalt beträgt nach einem offenen thoraxchirurgischen Eingriff etwa 8 Tage, nach einer minimalinvasiven Operation etwa 5 Tage.
Nach offenen thoraxchirurgischen Eingriffen ist nach der Entlassung aus der Klinik ein Rekonvaleszenz-Aufenthalt in Betracht zu ziehen, ganz besonders wenn noch eine eingeschränkte Lungenfunktion besteht (und die Person allein stehend ist). Je nach Grunderkrankung und Umfang der Operation kann die Belastungsfähigkeit deutlich vermindert sein. Nach 1 bis 2 Monaten ist meist wieder eine praktisch normale Lebensqualität erreicht, und auch leichter Sport ist wieder möglich. Die Wiederaufnahme der Arbeit ist dann unter Umständen ebenfalls möglich, abhängig vom Ausmass der entfernten Lungenteile, einer eventuell vorgesehenen Nachbehandlung und der Art der Arbeit. In schweren Fällen kann eine dauerhafte starke Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit bestehen bleiben.
Nach minimalinvasiven thorakoskopischen Eingriffen kann je nach dahinterstehender Krankheit die Erholungszeit sehr kurz und eine Wiederaufnahme der Arbeit schon nach etwa 1 Woche möglich sein (zum Beispiel beim Pneumothorax). Das gilt natürlich nicht, wenn es sich um einen malignen Pleuraerguss handelt; Patientinnen und Patienten mit dieser Diagnose befinden sich in einem palliativen Behandlungskonzept, das heisst, das primäre Ziel ist die Linderung der Beschwerden, mit sehr unterschiedlicher Lebensqualität.
Sobald bei bösartigen Tumoren die mikroskopische Untersuchung des Präparats (der Gewebeprobe) vorliegt, kann das sogenannte histopathologische Tumor-Stadium festgelegt werden. Die Situation wird dann in einer interdisziplinären Tumor-Board-Sitzung besprochen, und gegebenenfalls wird – zur Verbesserung der Prognose – zusätzlich eine Radiotherapie (Bestrahlung) oder eine Chemotherapie (Medikamente) empfohlen. Beide Behandlungen erfolgen ambulant, die Bestrahlung dauert meist etwa 4 Wochen, die Chemotherapie etwa 3 Monate, und beide Therapieformen können von (erheblichen) Nebenwirkungen begleitet sein. Die Nachkontrollen erfolgen meist beim Pneumologen (Lungenspezialisten) und richten sich nach dem Tumor-Stadium zu Beginn der Therapie, dem Alter der Person und international gültigen Richtlinien.
Bei den bösartigen Tumoren der Lunge ist die Prognose nur für frühe Stadien günstig. Leider sterben von allen Patientinnen und Patienten mit der Diagnose Lungenkrebs noch immer etwa 80 Prozent innerhalb von 5 Jahren. Dies kann nur verbessert werden, wenn für Risiko-Personen (Raucherinnen und Raucher) ein Lungen-Screening, das heisst eine Vorsorgeuntersuchung mit Computertomographie, durchgeführt wird. Da bei den bösartigen Tumoren der Lunge („Raucherkrebs“) Heilungschancen nur bestehen, wenn die Diagnose in einem frühen Stadium gestellt wird, lohnt sich die Vorsorgeuntersuchung für Risiko-Personen. Dies sind weibliche und männliche Raucher und Ex-Raucher im Alter von 55 bis 74 Jahren, die 30 Jahre lang mindestens eine Packung Zigaretten pro Tag oder 20 Jahre lang mindestens 30 Zigaretten pro Tag geraucht haben. Personen aus dieser Risikogruppe sollten sich bei ihrem Arzt oder in unserer Praxis melden, damit eine Computertomographie der Lunge veranlasst werden kann.
Ebenfalls schlecht ist die Prognose bei Patientinnen und Patienten, die wir wegen eines malignen Pleuraergusses operieren müssen, handelt es sich hier doch um einen palliativen Eingriff im Zuge einer unheilbaren Krankheit.
Ganz anders ist die Situation bei Patientinnen und Patienten mit gutartigen Lungen-Tumoren, Pleuraempyem oder Pneumothorax, die nach der Operation in der Regel geheilt sind.